In der Landbautechnik-Branche trüben sich die Aussichten ein. Laut der aktuellen Konjunkturanalyse des Bundesverbands LandBauTechnik erwarten fast zwei Drittel der Fachbetriebe für 2023 sinkende Umsätze. (Foto: © sheris9/123RF.com)

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Damokles-Schwert schwebt über Landbautechnik-Branche

Über die positive Umsatzentwicklung des Jahres 2022 kann sich der Bundesverband LandBauTechnik nicht richtig freuen. Den Fachbetrieben machen die stark steigenden Kosten zu schaffen. Rund zwei Drittel von ihnen rechnen damit, dass die Umsätze 2023 sinken.

Die Fachbetriebe für Land- und Baumaschinen sowie Motorgeräte haben einer Konjunkturanalyse des Bundesverbands LandBauTechnik zufolge im vierten Quartal 2022 erneut Umsatzzuwächse vermeldet. Dem standen jedoch überproportional steigende Kosten gegenüber.

Der Umsatz habe sich gegenüber dem Vorjahresquartal mit einem Plus von 5,4 Prozent weiter erfreulich positiv entwickelt. Dagegen seien jedoch eine Zunahme der Kosten beim Personal von 7,9 Prozent und bei den Betriebskosten von 8,4 Prozent zu berücksichtigen.

Diese Überkompensation steigender Kosten bei unterproportional zunehmender Umsatzentwicklung sei nun schon im dritten Quartal nacheinander zu beobachten, wenn auch zuletzt etwas abgeschwächt, so der Bundesverband LandBauTechnik in einer Pressemitteilung.

Entwicklung der Geschäftsbereiche

Im Maschinenhandel habe der Umsatz um 6,2 Prozent zugelegt. Die Neumaschinen machten dabei ein Plus von 6,8 Prozent aus. Der Handel mit  Gebrauchtmaschinen habe es dagegen nur auf eine Steigerung von 4,8 Prozent gebracht. Der Werkstattumsatz legte um 5,6 Prozent zu. Beim Ersatzteilumsatz waren es 4,7 Prozent.  

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Der Beschäftigtenstand sei leicht gestiegen. Die Fachbetriebe meldeten ein Plus von zwei Prozent. Auch die Investitionsneigung sei im letzten Quartal 2022 spürbar gewesen. 62 Prozent der Fachbetriebe hätten mehr als im Vorjahr investieren können.

Prognose der Landbautechnik-Betriebe

Foto: © LandBauTechnik – BundesverbandFoto: © LandBauTechnik – Bundesverband

Die Erwartungen an die nähere Zukunft ist laut den Ergebnissen der Konjunkturanalyse durchwachsen: Fünf Prozent der Betriebe erwarten ein Umsatzplus, 33 Prozent setzen auf Stillstand, 62 Prozent rechnen mit einer negativen Umsatzentwicklung.

Beim Service, dem Kernbereich der Fachhändler, sei die Umsatzerwartung an das Werkstatt- und Ersatzeile-Geschäft noch am besten. 39 Prozent bzw. 37 Prozent gehen von einem weiteren Wachstum aus. 58 Prozent bzw. 62 Prozent prognostizieren stagnierende Umsätze. Drei Prozent bzw. ein Prozent sehen eine negative Entwicklung voraus.

Schwebendes Damokles-Schwert

"So erfreulich und irgendwo auch unerwartet die Umsatzentwicklung im gesamten Jahr 2022 auch war, über allem schwebt ein gefühltes Damokles-Schwert: Irgendwann könnte der Umsatz einbrechen", stellt Ulrich Beckschulte, Geschäftsführer des Bundesverbands LandBauTechnik, fest. "Was das in Zeiten hoher Inflation, steigender Löhne und Zinsen bedeutet – bei zudem auf einmal wieder vollen Lagern –, das kann sich jeder selbst ausrechnen. Hoffen wir alle gemeinsam, dass genau das nicht eintrifft."

Quelle: LandBauTechnik – Bundesverband

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Text: / handwerksblatt.de

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