Fehlbelastungen: Hilfe zur Gefährdungsbeurteilung
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin stellt neue Leitmerkmethoden zur Verfügung, um verschiedene Formen körperlicher Belastung zu ermitteln und zu beurteilen.
Für Betriebsinhaber ist es notwendig, die Gefährdungen der Beschäftigten durch körperliche Tätigkeiten am Arbeitsplatz zu beurteilen, um deren Gesundheit mittels präventiver Maßnahmen zu schützen. Im Rahmen eines Projektes mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sechs Leitmethoden entwickelt, um die Gefährdungen bei der Arbeit durch verschiedene Formen körperlicher Belastung zu ermitteln und zu beurteilen.
Sie sollen Betriebsinhabern dabei helfen, für die Gefährdungsbeurteilung die Belastung bei Körperfortbewegung, bei Körperzwangshaltungen, bei der Ausübung von Ganzkörperkräften, beim manuellen Heben, Halten und Tragen von Lasten mit einem Gewicht von über drei Kilogramm, bei manuellen Arbeitsprozessen sowie beim manuellen Ziehen und Schieben von Lasten verlässlich zu beurteilen.
Merkmale der Tätigkeit erfassen und Risiko berechnen
Die Publikationen können kostenlos von der Seite der BAuA heruntergeladen werden. Sie sollen den Verantwortlichen laut BauA auf einfache Art ermöglichen, wesentliche Belastungsmerkmale zu dokumentieren und eine überschlägige Beurteilung zu erstellen. Voraussetzung sei allerdings, die entsprechende Tätigkeit gut zu kennen.
Zunächst sollen die Nutzer Leitmerkmale der Tätigkeit wie deren Dauer und Häufigkeit, das Lastgewicht, die Körperhaltung und die Ausführungsbedingungen erfassen. Aus diesen Einschätzungen wird ein Risikowert berechnet, aus dem sich die entsprechende Herangehensweise nach der Gefährdungsbeurteilung ergibt.
Hintergrund: Wer mehr zum Hintergrund des Projektes und den erarbeiteten Leitmerkmalmethoden wissen will, kann auch den etwa 1.000 Seiten langen ersten Band des Berichts über das Projekt kostenlos herunterladen: "MEGAPHYS – Mehrstufige Gefährdungsanalyse physischer Belastungen am Arbeitsplatz. Band 1".
Text:
Melanie Dorda /
handwerksblatt.de
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