Heiß heute!? Bloss nicht hitzköpfig reagieren!

Heiß heute!? Bloss nicht hitzköpfig reagieren! (Foto: © Sean Nel/123RF.com)

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Hitze erhöht das Risiko für Gewalt am Arbeitsplatz

Betriebsführung

Es ist wissenschaftlich belegt, dass höhere Temperaturen mit mehr Aggressionen und impulsiver Gewalt einhergehen. Was Chefs tun können, damit es bei den Mitarbeitern nicht zu heiß hergeht, erklärt eine Expertin.

Endlich Sommer! Aber die Hitze belastet Körper und Geist erheblich und kann zu einer erhöhten Gewaltbereitschaft führen, auch am Arbeitsplatz. Aber woher kommt diese Reaktion, und was kann man dagegen unternehmen? Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat dazu nützliche Informationen zusammengestellt.

Hitze hat eine direkte Wirkung auf die menschliche Psyche. Es ist wissenschaftlich belegt, dass höhere Temperaturen mit einem Anstieg von Aggressionen und impulsiver Gewalt einhergehen. In Feldstudien wurde zum Beispiel beobachtet, dass in Innenstädten bei steigenden Außentemperaturen vermehrt gehupt wird, besonders von Fahrern und Fahrerinnen in nicht klimatisierten Autos. Außerdem zeigen Studien, dass im Sommer mehr Morde verübt werden als in anderen Jahreszeiten und dass heißere Jahre insgesamt mit mehr Gewalttaten verbunden sind als kühlere Jahre.

Mehr Stresshormone, die Konzentration leidet

Die Gründe für den Zusammenhang zwischen Hitze und Gewaltbereitschaft sind vielfältig. "Hohe Temperaturen können eine vermehrte Ausschüttung von Adrenalin und anderen Stresshormonen verursachen. Zusätzlich steigert das Unwohlsein durch die Hitze die Reizbarkeit, wodurch Handlungen anderer oft als feindselig wahrgenommen werden, selbst wenn sie nicht so gemeint sind", erklärt Hannah Huxholl, Psychologin bei der DGUV.

Die Hitze beeinträchtigt zudem die Konzentrationsfähigkeit, was zu mehr Unfällen und einer erhöhten Fehlerrate führt. Dies kann wiederum Auslöser und Folge von Gewalt sein. Beispielsweise könnte sich ein Kunde durch die verzögerte Reaktion eines Mitarbeiters provoziert fühlen, oder ein Patient, der in einer Arztpraxis versehentlich übergangen wird, äußert seinen Unmut lautstark. 

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Auch ist zu erwarten, dass Menschen an heißen Tagen aufgrund ihrer eingeschränkten kognitiven Leistungsfähigkeit eher Fehlurteile fällen. Dies betrifft nicht nur Kunden und andere Personen im Arbeitsumfeld, sondern auch die Beschäftigten selbst. Neben körperlichen Verletzungen können durch Gewalterfahrungen auch psychische Beeinträchtigungen auftreten, die zu krankheitsbedingten Ausfällen oder gar Kündigungen führen können.

Für Kühlung sorgen und aufklären!

Um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken, sollten Arbeitgeber bei steigenden Temperaturen im Sommer aktiv werden:

  • Technische Maßnahmen zur Kühlung: Beschattete Fenster und Ventilatoren helfen, die Aufheizung von Arbeitsräumen und Wartebereichen zu reduzieren.

  • Flexible Arbeitszeiten: Die Arbeitszeiten sollten flexibel gestaltet werden, um lange Wartezeiten für Kunden zu vermeiden.

  • Aufklärung und Schulung: Mitarbeiter sollten über den Zusammenhang von Hitze und Gewalt informiert und in Deeskalationstechniken geschult werden, damit sie auch in kritischen Situationen ruhig und besonnen reagieren und Gespräche auf Augenhöhe führen können.

Angesichts der Klimakrise und der damit verbundenen steigenden Durchschnittstemperaturen sowie häufiger werdender Wetterextreme wie Hitzewellen sollte das Thema "Hitze und Schutz vor Gewalt" bei der Arbeitsgestaltung verstärkt beachtet werden. 

Mehr Informationen finden Betriebsinhaber > hier!

Quelle: DGUVExtremwetter 
Rechte und Pflichten der Arbeitgeber bei besonderen Wetterlagen > Hier mehr lesen!
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Text: / handwerksblatt.de

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