KfW: 135,3 Milliarden Fördervolumen im Corona-Jahr
KfW-Corona-Kredite sind eine zentrale Hilfe für Unternehmen, Start-Ups und Studierende während der Pandemie. Die KfW vergab 2020 Förderkredite in historischer Höhe. Corona-Hilfen wie der KfW-Schnellkredit können nach wie vor beantragt werden.
Im November hat die Bundesregierung das KfW-Sonderprogramm inklusive des KfW-Schnellkredits bis zum 30. Juni 2021 verlängert, um Unternehmen in der Corona-Krise auch weiterhin mit Liquidität zu versorgen. Für die Betroffenen sind die KfW-Corona-Hilfen, die über Banken und Sparkassen beantragt werden, ein wichtiger Rettungsanker in der Krise.
Die Corona-Hilfsprogramme haben das Geschäftsvolumen der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW 2020 auf einen historischen Höchstwert steigen lassen. Das Fördervolumen stieg um 75 Prozent auf 135,3 Milliarden Euro.
KfW-Corona-Hilfen: Die KfW-Corona-Hilfen inklusive des KfW-Schnellkredit richten sich an Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler, die durch die Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Um den Kreditantrag für die Bank oder Sparkasse vorzubereiten, können diese den KfW-Förderassistenten nutzen.
In Deutschland gab es 2020 rund eine Million Förderzusagen für Kredite, Zuschüsse und anderen Finanzierungen. Insgesamt wurden 106,4 Milliarden Euro zugesagt. Über das KfW-Sonderprogramm "Liquiditätshilfen für Unternehmen" wurden 103.000 Unternehmen mit 44 Milliarden Euro unterstützt. Allein die Maßnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für Unternehmen, Start-Ups und Studierende im In- und Ausland erreichten ein Volumen von über 50,9 Milliarden Euro.
"Das Jahr 2020 war für die KfW ein absolutes Ausnahmejahr. Nie zuvor waren wir als Förderbank auf diese Weise gefordert", sagte der Vorstandsvorsitzende der KfW, Dr. Günther Bräunig gegenüber der Presse. Bis zu 10.000 Anfragen gingen pro Tag bei der KfW elektronisch oder telefonisch ein. Die Rekordzahlen würden die Dimension dieser Krise zeigen.
Corona-Hilfen
Foto: © KfWEine enorme Steigerung des Fördervolumens auf 48,1 Milliarden Euro (2019: 15,3 Milliarden Euro) gab es dementsprechend im Bereich der Mittelstandbank. Unternehmen erhielten hierüber Kredite von insgesamt 35,6 Milliarden Euro zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise.
Im Förderschwerpunkt "Gründung & Unternehmensinvestitionen" wurden 39,7 Milliarden Euro (2019: 6,8 Milliarden Euro) zugesagt. Der KfW-Unternehmerkredit hat demnach sein Volumen fast verzehnfacht.
Es gab Zusagen in Höhe von 29,3 Milliarden Euro (2019: 3,1 Milliarden Euro), davon 28,3 Milliarden Euro aus dem Corona-Sonderprogramm. Der KfW-Schnellkredit erreichte Zusagen von 5,9 Milliarden Euro.
Energetisch Bauen und Sanieren
Zum Wachstum des Fördervolumens in Deutschland hätten auch die Förderprogramme im Bereich Energieeffizient Bauen und Sanieren beigetragen, die ihr Volumen im Bereich Wohnen um 140 Prozent auf 26,8 Milliarden Euro steigern konnten. Die Zusagen der KfW Capital erreichten im Jahr 2020 insgesamt 871 Milliarden Euro. Eine starke Nachfrage gab es auch bei dem neuen Förderprogramm für private Ladesäulen für Elektroautos: 137.000 Anträge gab es innerhalb eines Monats.
2020 war ein Ausnahmejahr
Foto: © KfW Auf das Jahr 2021 blickt der KfW-Vorstandsvorsitzende Günther Bräunig verhalten optimistisch: "Dem Corona-Jahr 2020 folgt das Corona-Jahr 2021 – nur unter anderen Vorzeichen. Die angelaufenen Impfungen stimmen zuversichtlich, dennoch wird uns die Corona-Pandemie auch im neuen Jahr sowohl im Neugeschäft als auch im Bestand weiter beschäftigen."
Neue, große Aufgaben würden auf die KfW warten. Dazu gehöre der Aufbau und die Umsetzung des zehn Milliarden Euro umfassenden Zukunftsfonds.
"Eine funktionierende Start-up-Kultur ist für den Wiederaufbau nach der Krise besonders wichtig. Wir werden die Wirtschaft weiter bei der Transformation zu mehr Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz begleiten und unseren Beitrag zur Digitalisierung von Unternehmen und zum Ausbau kommunaler Infrastruktur leisten", so der KfW-Vorstandsvorsitzende.
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben