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HWK Trier | Mai 2025
Beratung: Beruflich weiterkommen im Handwerk
Persönliche Beratung beim "Zukunftstreffer" :Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 13. Mai, von 16. bis 17.30 Uhr.
Über die Hälfte aller Arbeitsunfähigkeitstage im deutschen Handwerk ist auf Langzeiterkrankungen zurückzuführen. (Foto: © Ngampol Thongsai/123RF.com)
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Juni 2022
Trotz Corona ist der Krankenstand im Handwerk 2021 nicht gestiegen. Auch im zweiten Jahr der Pandemie wurden Arztbesuche offenbar eher vermieden. Das meldet die IKK classic. Lesen Sie, welche in welchen Gewerken und Regionen das Krankengeschehen besonders hoch ist.
Der Krankenstand im deutschen Handwerk bewegte sich im Corona-Jahr 2021 mit 5,5 Prozent auf Vorjahresniveau. An jedem Arbeitstag fehlten weniger als sechs von 100 Beschäftigten. Durchschnittlich kamen auf Beschäftigten im Handwerk insgesamt 20,1 Krankheitstage (2020: 20,3 Tage) und 1,2 Krankheitsfälle (2020: 1,1). Das meldet die IKK classic auf Basis einer Fehlzeiten-Analyse von rund 455.000 im Handwerk beschäftigten Versicherten mit Krankengeldanspruch.
Ein Krankheitsfall dauerte im Schnitt 17,3 Tage und damit nicht ganz so lang wie ein Jahr zuvor (2020: 17,8 Tage). Auch die sogenannte Arbeitsunfähigkeitsquote lag mit 51,9 Prozent unter der aus dem Vorjahr (52,3 Prozent) und war so niedrig wie seit Jahren nicht mehr..
"Offensichtlich wurden auch im zweiten Jahr der Pandemie Arztbesuche noch eher vermieden. Vermutlich sorgten Hygiene- und Abstandsregeln außerdem dafür, dass das Krankheitsgeschehen, vor allem bei Infektionskrankheiten, nicht zugenommen hat", sagt Maren Soehring, Pressereferentin der IKK classic.
Trotz Corona verursachten Atemwegserkrankungen im vergangenen Jahr nur 11,2 Prozent aller Krankschreibungen mit einer durchschnittlichen Krankheitsdauer von 8,9 Tage Tagen. Das waren so wenig wie seit vielen Jahren nicht mehr. Über die Hälfte aller Arbeitsunfähigkeitstage im deutschen Handwerk ist auf Langzeiterkrankungen zurückzuführen. Ihr Anteil nimmt schon seit Jahren stetig zu und lag 2021 mit 56,3 Prozent (2020: 54,9 Prozent) so hoch wie nie zuvor.
"Angesichts der älter werdenden Belegschaft, des anhaltend hohen Anteils der Muskel- und Skelett-Erkrankungen und der Zunahme von psychischen Erkrankungen ist diese Entwicklung nicht überraschend, bereitet uns aber dennoch Sorgen", so Maren Soehring.
Das Krankheitsgeschehen im Bau- und Ausbaugewerbe war 2021 - wie in den Vorjahren auch - besonders hoch. So sorgten die körperlich schweren und anstrengenden Tätigkeiten bei den Beschäftigten in dieser Gewerbegruppe nicht nur für den höchsten Krankenstand (6,5 Prozent) sondern auch für die meisten Krankheitstage (23,8).
Auch der Anteil der Langzeiterkrankungen lag mit 62,6 Prozent mit Abstand am höchsten, was mit dem hohen Anteil an Muskel- und Skeletterkrankungen (42,4 Prozent) begründet werden kann. Dagegen waren die Beschäftigten im Baugewerbe mit nur 8,8 Prozent aller AU-Tage unterdurchschnittlich von psychischen Erkrankungen betroffen.
Mit einem Krankenstand von 4,8 Prozent und 17,5 krankheitsbedingten Fehltagen war die Gesundheits-, Körperpflege- und Reinigungsbranche das Gewerbe mit dem geringsten Krankheitsgeschehen im deutschen Handwerk. Allerdings lag hier der Anteil an psychischen Erkrankungen mit 18,8 Prozent im Vergleich zu allen anderen Gewerbegruppen am höchsten.
Den höchsten Krankenstand wiesen mit 6,3 Prozent in Thüringen und 6,0 Prozent in Sachsen die handwerklich Beschäftigten in den ostdeutschen Kernregionen der IKK classic auf. Hier hatten die Handwerker auch die häufigsten krankheitsbedingten Fehltage (Thüringen: 23 AU-Tage, Sachsen: 22 AU-Tage).
Den geringsten Krankenstand mit nur 4,8 Prozent gab es dagegen beim Handwerk in Baden-Württemberg. Hier fehlten die Beschäftigten mit durchschnittlich 17,7 Tagen pro Versicherten auch am wenigsten krankheitsbedingt am Arbeitsplatz.
Hintergrund: Die IKK classic ist mit mehr als drei Millionen Versicherten das führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung und eine der großen Krankenkassen in Deutschland. Die Kasse hat rund 8.000 Beschäftigte an 160 Standorten im Bundesgebiet.
Quelle: IKK classic
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