Mirko Lindstädt mit seinem 3D-Betondrucker, der derzeit im Testbetrieb läuft.

Mirko Lindstädt mit seinem 3D-Betondrucker, der derzeit im Testbetrieb läuft. (Foto: © HWK Cottbus)

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Lindstädt Bau GmbH: Pionier im 3D-Betondruck

Betriebsführung

Mirko Lindstädt ist mit dem Handwerkspreis der Bürgschaftsbank Brandenburg ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte den Inhaber der Lindstädt Bau GmbH als einen Vorreiter der 3D-Betondruck-Technologie.

Wenn Mirko Lindstädt auf seinem Firmengelände in Heideland nahe Finster­walde seinen 3D-Betondrucker in Betrieb setzt, erregt er sofort Aufmerksamkeit. "Viele Leute halten an, um es sich anzugucken", erzählt der Lausitzer Bauhandwerker. Lindstädt verwundert die Neugier nicht, schließlich begeistert ihn die Technologie selbst schon seit Jahren.

3D-Betondruck: Zukunft der Baubranche?

"3D-Druck hat mich schon immer fasziniert", sagt Lindstädt. Vor sieben Jahren begann er, sich erstmals intensiver damit auseinanderzusetzen. Vor rund drei Jahren dann wurden in Nordrhein-Westfalen mit öffentlicher Förderung erste 3D-Bauprojekte fertiggestellt. Für Lindstädt genau der richtige Zeitpunkt, selbst in das neuartige Bauverfahren einzusteigen. Lindstädt führt seit 2003 die von ihm gegründete Lindstädt Bau GmbH. Seine Expertise reicht vom schlüsselfertigen Bauen von Eigenheimen bis zu Fundamenten für Industriebauten in der Lausitz. Nun möchte Lindstädt den 3D-Betondruck zu seinem Portfolio hinzufügen. Im 3D-Betondruck können Betonhäuser oder Betonwandteile in kurzer Zeit völlig schalungsfrei erstellt werden. So lassen sich Bauten schneller und kostengünstiger verwirklichen. Zudem sind im 3D-Betondruck auch komplexe Freiformen denkbar. Für Mirko Lindstädt liegt darin das Bauen der Zukunft und eine Chance, den Wohnraummangel in vielen deutschen Städten zu bekämpfen.

Bundesweit wurden bereits erste Modellhäuser und Bürogebäude auf diese Art errichtet. Dennoch gehört die Lindstädt Bau GmbH mit der Anschaffung eines 3D-Betondruckers zu den Pionieren dieser Technologie, vor allem in Ostdeutschland. Mirko Lindstädt ist überzeugt, dass sich so auch wieder der Nachwuchs für das Bauhandwerk gewinnen lässt.

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Mit Überzeugungskraft und Leidenschaft

Gegenwärtig läuft der 3D-Betondrucker im Testbetrieb. Mirko Lindstädt erstellt damit auf seinem Firmengelände eine Garage, um sich weiter in das additive Fertigungsverfahren einzuarbeiten. Sein Wunschziel: Im benachbarten Finsterwalde einmal ein komplettes Wohnquartier im 3D-Druck bauen zu können. Die Überzeugungskraft und die Leidenschaft, mit der Lindstädt vom 3D-Betondruck schwärmt, hat auch die Bürgschaftsbank Brandenburg überzeugt, dem Lausitzer Handwerksmeister bei der Finanzierung der Investition zur Seite zu stehen. Dank Mitteln aus dem Just Transition Fund für die Lausitz wurde diese schließlich möglich.

Die Jury des Handwerkspreises der Bürgschaftsbank Brandenburg, bestehend aus den drei brandenburgischen Handwerkskammern, der Bürgschaftsbank Brandenburg und der Signal Iduna Versicherung, votierte einstimmig für den diesjährigen Preisträger. "Wir wollten den Mut unterstützen. Das ist ein einzigartiges Projekt", begründete Silke Baron, eine der beiden Geschäftsführerinnen der Bürgschaftsbank Brandenburg, die Entscheidung.

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Text: / handwerksblatt.de

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