30.000 Euro möchte der Kölner Maßschneider Hoofs über eine Crowdfunding-Plattform einsammeln. Damit möchte er sich sechs Monate Auszeit nehmen, um ein Lehrbuch zu schreiben.

30.000 Euro möchte der Kölner Maßschneider Sebastian Hoofs über eine Crowdfunding-Plattform einsammeln. Damit möchte er sich sechs Monate Auszeit nehmen, um ein Lehrbuch zu schreiben. (Foto: © Sebastian Hoofs - Maßschneider)

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Crowdfunding: Maßschneider Sebastian Hoofs schreibt ein Lehrbuch - und sucht Geldgeber

Maßschneider Sebastian Hoofs möchte sein Atelier für sechs Monate schließen, um ein Schneider-Lehrbuch über das Sakko zu schreiben. Mit Crowdfunding sucht er Unterstützer. Gerade hat er die Hälfte der gebrauchten 30.000 Euro geknackt.

Maßschneider Sebastian Hoofs hat sich für den Winter ein besonderes Projekt vorgenommen. Sechs Monate möchte er sein Atelier schließen und sich ganz auf seine zweite Leidenschaft konzentrieren - das Schreiben von Lehrbüchern. Sebastian Hoofs plant ein Standardwerk mit dem Titel "Wie man ein Sakko schneidert". Auch, weil er schon so oft auf das Thema angesprochen wurde. Doch das kann man nicht neben dem Tagesgeschäft machen - dafür soll die Werkstatt eine Weile ruhen.

Um die Fixkosten wie beispielsweise die Miete für sein Atelier, aber auch die Druckkosten für das Buch oder das Design und die Übersetzung, zu finanzieren, kam er auf die Idee des Crowdfundings. Beim Crowdfunding (oder deutsch "Schwarmfinanzierung") geben viele Geldgeber kleine Summen, um Projekte zu realisieren.

Über die Plattform Kickstarter sammelt der Kölner Unternehmer seit dem 7. April Geld für sein Projekt. Insgesamt 30.000 Euro sollen zusammenkommen. Am 10. April hatte Sebastian Hoofs schon 140 Unterstützer gefunden und 16.180 Euro gesammelt. "Ich freue mich sehr, dass ich jetzt schon die Hälfte geknackt habe", erzählt Hoofs am Telefon. 

Das Buch soll ein Standardwerk werden. Foto: © Sebastian Hoofs - MaßschneiderDas Buch soll ein Standardwerk werden. Foto: © Sebastian Hoofs - Maßschneider

Das Buch soll ein modernes Nachschlagewerk werden. "Das wird ein richtiger Wälzer mit bestimmt 250 Seiten im DIN-A-4 Format." Zielgruppe seien sowohl ambitionierte Hobbyschneider, aber auch Kolleginnen und Kollegen, die sonst als Damenschneider arbeiten und normalerweise Blazer statt Sakkos fertigen. "Auch an Azubis soll sich mein Buch richten. Früher gab es in Zeitschriften immer Azubi-Seiten, aber die gibt es seit den 70er Jahren nicht mehr." 

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Zum Crowdfunding-Projekt Wer Sebastian Hoofs und sein Buch-Projekt unterstützen möchte, kann bis zum 30. April 2024 auf der Plattform von Kickstarter spenden. 

"Seit meiner Kindheit fasziniert mich der Beruf des Herrenschneiders"

Hoofs weiß das aus eigener Erfahrung: "Seit meiner Kindheit fasziniert mich der Beruf des Herrenschneiders. Meine Bettlektüre bestand lange Zeit aus Fachbüchern und Zeitschriften über Schnitt- und Verarbeitungstechniken, die ab dem 19. Jahrhundert veröffentlicht wurden", schreibt er bei Kickstarter darüber, wie er zu seinem Beruf kam, in dem er sich vor zehn Jahren selbstständig gemacht hat. 

Seine Kundschaft seien fast ausschließlich Stammkunden, die Sebastian Hoofs schon jetzt informiert, dass er sich im Winter eine Auszeit nehmen möchte - wenn genug Ressourcen über das Crowdfunding zusammenkommen. Viele der Kunden würden das Projekt unterstützen und mitfiebern.

Das Buch habe nicht den Anspruch den einen Weg aufzuzeigen, sondern soll neben der traditionellen Herangehensweise auch Hoofs persönliche Methode der Verarbeitung zeigen. "Eine großartige Sache an unserem Handwerk ist die Vielfältigkeit an Wegen, die man beschreiten kann, um ein tolles Ergebnis zu erzielen." Deshalb soll es auch in England und Spanien erscheinen (wenn alles gut läuft im Mai 2025), denn die Kollegen dort würden sich sehr dafür interessieren, wie man in Deutschland Sakkos schneidert. 

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Text: / handwerksblatt.de

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