Neubauten: Trend zu erneuerbaren Energiequellen steigt
Seit 1. Januar treibt die CO2-Steuer die Kosten für Öl- und Gasheizungen für viele Verbraucher in die Höhe: 2018 heizten drei Viertel der Privathaushalte mit fossilen Energieträgern.
Die CO2-Steuer, die ab 1. Januar erhoben wird, trifft Privathaushalte ebenso wie Betriebe. 25 Euro Steuer fällt dann für jede Tonne Kohlendioxid an, die ausgestoßen wird. Heizen wird damit für viele Verbraucher teurer, denn laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurden noch 2018 etwa drei Viertel der Wohnungen in Deutschland mit Öl oder Gas beheizt.
Bei den 108.100 Wohnhäusern, die 2019 neu gebaut worden sind, setzen Destatis zufolge noch 42,8 Prozent auf Öl- oder Gasheizungen. Vor 20 Jahren waren es noch 93,1 Prozent. Vor allem Ölheizungen werden zunehmend unbeliebter, ihr Anteil bei den neuen Wohnungen lag bei 0,9 Prozent. Im Jahr 2000 waren das noch 19,5 Prozent, bei insgesamt 220.800 neu gebauten Wohnungen.
Anteil der erneuerbaren Energiequellen steigt
Erdgas wird hingegen bei privaten Neubauten noch oft als Heizmittel gewählt. 2019 lag der Anteil bei 41,9 Prozent. Allerdings lag der im Jahr 2000 auch noch bei 73,6 Prozent. Auf erneuerbare Energien wie Geo- oder Umweltthermie oder Holz als primäre Energiequelle entfiel 2019 ein Anteil von 47,7 Prozent bei den neuen Wohngebäuden.
Bei den 23.600 neugebauten Nichtwohngebäuden wurden im vergangenen Jahr noch 24 Prozent mit einer Öl- oder Gasheizung ausgestattet, davon 22,6 Prozent mit Gas-, 1,4 Prozent mit Ölheizung. Im Jahr 2000 lag der Anteil der Fossilen noch bei 84,7 Prozent.
Passivhäuser sind wenig gefragt
Zwar nimmt der Anteil an erneuerbaren Energiequellen bei den Heizungen in Neubauten stetig zu, der Trend zum klimafreundlichen Passivhaus ist laut Destatis jedoch rückläufig. Die meisten Passivhäuser wurden 2012 gebaut: 408 insgesamt. 2019 wurden nur 107 Genehmigungen für diese Häuserart mit optimierter Wärmedämmung und ohne klassische Heizung erteilt.
Der EU-Kommission zufolge werden 40 Prozent der Gesamtenergie in Gebäuden verbraucht und der Gebäudesektor hat einen Anteil von 36 Prozent am Ausstoß von Treibhausgasen. Und laut Umweltbundesamt ist die Heizung für rund drei Viertel des Energieverbrauchs von Privathaushalten hierzulande verantwortlich.
CO2-Steuer soll Anreiz zum Energiesparen liefern
Mithilfe der CO2-Abgabe will die Bundesregierung nicht nur im Gebäudesektor, sondern allgemein in den Sektoren Wärme und Verkehr den Anreiz zu Einsparungen erhöhen. Laut Sachverständigenrat der Regierung sollen allein 2021 mindestens 71 Petajoule eingespart werden.
Quelle: Destatis
Text:
Melanie Dorda /
handwerksblatt.de
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