Locken sind wieder mega in.

Locken sind wieder mega in. (Foto: © Zentralverband Friseurhandwerk)

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Neue Frisur, neue Energie: Interview mit Art Director Antonio Weinitschke

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Kurz und glatt oder lieber wild und lockig: Die Trendfrisuren für Herbst und Winter eignen sich perfekt für verschiedene Stylings. Antonio Weinitschke, Art Director des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks, verrät seine Lieblings-Looks.

Was sind die Friseurentrends für die Herbst- und Wintersaison? Mit welchen Stylings bringen uns gute Laune und neue Energie für die dunkle Jahreszeit. Antonio Weinitschke ist Art Director des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks. Gemeinsam mit einem Modeteam entwirft er zweimal im Jahr die Trendkollektion für das Friseurhandwerk.

DHB: Herr Weinitschke, hat sie zu den Frisurentrends für Herbst und Winter 2020/ 2021 inspiriert?
Antonio Weinitschke: Die Kollektion "New Energy" ist der Corona-Pandemie geschuldet. Zum einen wollten wir Looks kreieren, die den Zeitgeist widerspiegeln, die also verwachsen und nicht so akkurat wirken und zum anderen Lust auf neue aufwendigere Styles machen.

Rooted Blonde - Ein Lieblingsstyle von Antonio Weinitschke Foto: © Zentralverband FriseurhandwerkRooted Blonde - Ein Lieblingsstyle von Antonio Weinitschke Foto: © Zentralverband Friseurhandwerk

DHB: Was ist Ihr persönlicher Lieblingstrend für Frauen und Männer?
Weinitschke: Meine Lieblingstrends sind bei den Frauen ‚Rooted Blonde‘ und ‚New Grunge‘ und bei den Männern die Looks ‚Brit Back‘ und ‚Easy Rider‘. Genau diese Looks drücken die Idee unserer Kollektion am besten aus. Weiche, ausgewachsen wirkende Haarschnitte, die sleek und streng getragen werden können aber auch verwegen und ungemacht gut aussehen.

DHB: Welche Trends bleiben, welche feiern ihr Comeback und was ist jetzt "out"?
Weinitschke: Viele Trends werden immer bleiben und nur leicht in ihren Aussagen variieren. So ist ein Bob in den unterschiedlichsten Längen, mit Pony oder ohne, glatt oder gelockt immer im Trend. Ein Comeback haben, aber auch schon seit etwa einem Jahr, runde, große Lockenmähnen. Von "out" möchte ich gar nicht sprechen, da fast jeder Look, der gut gemacht und einen persönlichen Typ unterstreicht, das heutige Straßenbild so vielseitig macht.

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DHB: Viele ihrer Trendfrisuren bieten die Möglichkeit zu einem Undone-Styling. Ist das Corona und dem Umstand geschuldet, dass viele jetzt im Homeoffice arbeiten?
Weinitschke: Das Schöne am Undone-Styling ist, dass es ungemacht aussieht, aber trotzdem fachmännisches Können voraussetzt. Sicher empfindet der ein oder andere diese Frisuren für den Hausgebrauch beziehungsweise Homeoffice ideal, doch sind diese Looks auch sehr für den Abend oder ein prickelndes Rendezvous geeignet und zu empfehlen.

Das Deckhaar darf ein bisschen länger sein Foto: © Zentralverband FriseurhandwerkDas Deckhaar darf ein bisschen länger sein Foto: © Zentralverband Friseurhandwerk

DHB: Auf den ersten Blick wirken die Frisuren und Stylings recht brav oder täuscht das?
Weinitschke: Was ist brav? Kommerzielles Friseurhandwerk oder tragbare und nicht überzogene Styles? Wir sind es unseren Kolleginnen und Kollegen schuldig, Haarschnitte zu erarbeiten und dazugehörige Techniken an die Hand zu geben, die in ihrer Aussage ansprechend und solide umsetzbar, sowie an unsere Kundschaft verkaufbar sein sollen. Sie geben aber eben auch die Möglichkeit zu mutigeren Styles und aufregenderen Looks. Es ist eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei.

Das sind die Akteure der aktuellen Trendkollektion des Zentralverbandes des Friseurhandwerks: Art Director Antonio Weinitschke, Make-up Artist Sarah Scherer und der stellvertretende Art Director Steven Meth. Foto: © Zentralverband FriseurhandwerkDas sind die Akteure der aktuellen Trendkollektion des Zentralverbandes des Friseurhandwerks: Art Director Antonio Weinitschke, Make-up Artist Sarah Scherer und der stellvertretende Art Director Steven Meth. Foto: © Zentralverband Friseurhandwerk

DHB: Es gibt Menschen, die scheuen sich wegen der Corona-Pandemie immer noch zum Friseur zu gehen, was raten Sie diesen?
Weinitschke: Ich kann das aus meiner Salonpraxis nicht bestätigen. Ich muss aber dazu sagen, dass wir uns konsequent an die Hygieneverordnung und -standards des Friseurhandwerks halten. Unsere Kunden fühlen sich bei uns unter Einhaltung des Mindestabstands und trotz MNS-Masken wohl und sicher und kommen nach wie vor regelmäßig und gern in unseren Salon. Kunden die immer noch Angst vor einem Friseurbesuch haben, kann ich nur empfehlen, ihren Friseur des Vertrauens anzusprechen und ihn nach seinem Hygienekonzept zu fragen.

Mit der Aktion "#friseuregegencorona - sicher.gepflegt.schön" haben der Zentralverband und der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel eine Kampagne ins Leben gerufen, die unserer Kundschaft aufzeigt, dass man sich beim Friseur sicher fühlen darf und damit weiterhin schön und gepflegt aussehen kann. Mit Aufklebern an den Salontüren kann man die teilnehmenden Salons erkennen und hier auch die vorgegebenen Hygienestandards erwarten und vorfinden.

Die Fragen stellte Kirsten Freund.

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Text: / handwerksblatt.de

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