Hält sich auch nach der Arbeit mit viel Sport fit: Sonnenschutzmechatroniker Raffaele Zarbo.

Hält sich auch nach der Arbeit mit viel Sport fit: Sonnenschutzmechatroniker Raffaele Zarbo. (Foto: © IKK classic)

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Neue Studie zeigt: So gesund ist das Handwerk

Bewegungsmangel durch Corona? Stress auf der Arbeit? Nicht im Handwerk! Die IKK classic und die Deutsche Sporthochschule Köln haben unter der Leitung von Professor Ingo Froböse die Gesundheit von Handwerkern untersucht. Mit erstaunlichen Ergebnissen.

Vom Schreibtisch zum Sofa und zurück: Die Corona-Pandemie hat den Bewegungsmangel der Deutschen verstärkt. Außerdem klagen immer mehr Berufstätige  über Stress im Job. Doch eine Berufsgruppe steht da deutlich besser da: Das Handwerk. 

Die IKK classic und die Deutsche Sporthochschule Köln haben unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Ingo Froböse die psychische und physische Gesundheit von insgesamt 2.000 Handwerkerinnen und Handwerkern untersucht. Die repräsentative Studie zeigt überraschende Ergebnisse. Handwerker und Handwerkerinnen bewegen sich nicht nur beruflich mehr, sie sind auch sportlich aktiver.

Prof. Dr. Ingo Froböse im Hörsaal der Deutschen Sporthochschule Köln. Foto: © Sebastian BahrProf. Dr. Ingo Froböse im Hörsaal der Deutschen Sporthochschule Köln. Foto: © Sebastian Bahr

"Das Handwerk ist eine der körperlich anspruchsvollsten Berufszweige insgesamt. Das Interessante ist, dass sich das nicht niederschlägt in zu wenig Sport und körperlicher Aktivität in der Freizeit. Ganz im Gegenteil: Handwerkerinnen und Handwerker bewegen sich viel. Und sie nutzen Sport und Bewegung als Ausgleich zu ihrem bereits körperlich anstrengenden Alltag", sagt der renommierte Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse. "Handwerkerinnen und Handwerker haben einen insgesamt gesünderen Lebensstil."

Zusammenhalt in der Belegschaft und die Freude am "Machen"

"Die Studie bestätigt die Vorteile von kleinen Handwerksbetrieben, die wir auch in der Praxis erleben: Einen großen Zusammenhalt in der Belegschaft, eine familiäre Atmosphäre, den Stolz auf den Beruf und die Freude am Machen", erklärt Kai Swoboda, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der IKK classic. All das seien Ressourcen, die sich positiv auf die Gesundheit, die Arbeits- und Lebenszufriedenheit auswirken. 

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Der Beruf motiviert, auch privat fit zu bleiben

Foto: © IKK classicFoto: © IKK classic

So ist es auch bei Raffaele Zarbo. Der 32-Jährige ist Sonnenschutzmechatroniker und arbeitet für einen Handwerksbetrieb in Köln Porz. "Ich bin motiviert, auch privat fit zu bleiben", erzählt er.

"Ich verbringe sehr viel Zeit mit Sport, spiele Fußball, trainiere vier bis fünfmal in der Woche und mache auch gerne Yoga", berichtet der Handwerker. Auch sein Chef Andre Urban legt Wert auf ein betriebliches Gesundheitsmanagement und unterstützt seine Mitarbeiter wo immer er kann. 

Handwerker kochen deutlich häufiger als der Durchschnitt der Männer

Gesunde Ernährung statt Fast Food: Im Handwerk normal. Foto: © IKK classicGesunde Ernährung statt Fast Food: Im Handwerk normal. Foto: © IKK classic

Insgesamt pflegen Handwerkerinnen und Handwerker einen aktiven und gesunden Lebensstil – während und nach der Arbeit. Zwar fühlt sich mehr als die Hälfte gestresst, doch sie haben Strategien und Lösungen entwickelt, um damit umzugehen. So treiben 41 Prozent aller Befragten nach der Arbeit Sport oder gehen Spazieren.

Auch das Ernährungsverhalten ist positiv. 90 Prozent der Beschäftigten im Handwerk achten auf abwechslungsreiches, gesundes Essen. Und sie essen kaum Fast Food.

Außerdem interessant: Männliche Handwerker kochen häufiger als der Durchschnitt.

Interview Carmen Brenn ist Ernährungsberaterin und im Referat Betriebliche Gesundheitsförderung der IKK classic. Sie weiß, wie Arbeitgeber im Handwerk ihren Mitarbeitern gesunde Pausensnacks schmackhaft machen können. Und warum sich das auch für den Betrieb lohnt. ⇒⇒ Lesen Sie mehr

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Gesundes Arbeitsklima und Teamwork

Gesundheit nimmt aber nicht nur in der Freizeit einen hohen Stellenwert ein. Auch im Berufsalltag wird großer Wert auf ein gesundes Arbeitsklima gelegt, sagt die IKK classic. Vor allem, weil im Handwerk Hand in Hand gearbeitet wird.

Foto: © IKK classicFoto: © IKK classic

Die gegenseitige Hilfsbereitschaft im Handwerk sei hoch, heißt es da: 67 Prozent sehen ihren Betrieb als eine Art zweite Familie. Mehr als die Hälfte gibt an, sich auch in privaten Angelegenheiten zu unterstützen. Der soziale Rückhalt fällt im Vergleich zur Durchschnittsgesellschaft im Handwerk höher aus.

Darüber hinaus engagiert sich knapp ein Drittel der Handwerkerinnen und Handwerkern im Ehrenamt.

Die guten Arbeitsbedingungen im Handwerk tragen zu einem besseren subjektiven Wohlbefinden und zu einer höheren Lebenszufriedenheit bei als beim Durchschnitt der Deutschen, so die IKK classic.

83 Prozent der Personen, die im Handwerk arbeiten sind stolz auf ihren Beruf. Sie schätzen die Abwechslung, den Kontakt zu anderen Menschen und die Kreativität, die ihnen das Handwerk bietet. Über 80 Prozent geben an, anderen Menschen mit ihrem Beruf zu helfen.

Studie zum Handwerkerstolz Handwerker sind überdurchschnittlich zufrieden mit dem was sie tun und stolz darauf. Das zeigt eine neue Studie des ifh Göttingen. ⇒⇒ Lesen Sie mehr

Dieses Gefühl hat sich auch während der anhaltenden Corona-Pandemie nicht geändert. Trotz der sich ständig ändernden Auflagen und Hygienekonzepte, an die sich alle Mitarbeitenden anpassen mussten, geben Handwerkerinnen und Handwerker eine hohe Lebenszufriedenheit und ein gutes Wohlbefinden an.

Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ausbaufähig  

Doch auch im Handwerk gibt es Potenziale, die bislang nicht ausgeschöpft sind: So geben 73 Prozent der Befragten an, dass in ihrem Betrieb noch keine Maßnahmen zur Gesundheitsförderung angeboten werden. Im Bau- und Ausbaugewerbe sind es sogar 82 Prozent. "Dieses Ergebnis motiviert uns, das Handwerk noch stärker für die Betriebliche Gesundheitsförderung zu sensibilisieren und zu zeigen, wie erfolgreich diese Maßnahmen sein können", sagt IKK-Vorstand Kai Swoboda.

Quelle: IKK classic

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Text: / handwerksblatt.de

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