Renovierungs- und Sanierungsarbeiten sollten ganz genau geplant werden - um Überraschungen zu vermeiden!

Renovierungs- und Sanierungsarbeiten sollten ganz genau geplant werden - um Überraschungen zu vermeiden! (Foto: © Katarzyna Białasiewicz/123RF.com)

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Sanierung im Fokus: Mehrwert schaffen und Fallen vermeiden

Betriebsführung

Verbraucher-Tipp: Wertsteigerung und Wohlfühlen. Wie Sie Ihr Zuhause effizient sanieren, ohne in die üblichen Fallstricke zu geraten. Ein Ratgeber für Wohnungs- und Hausbesitzer.

Die Renovierung einer vorhandenen Immobilie erfreut sich bei vielen Eigentümern immer größerer Beliebtheit. Denn Renovierungen steigern nicht nur das Wohlbefinden im Eigenheim, sondern auch den Marktwert der Liegenschaft. Auch wenn dies verlockend erscheint, ist der Sanierungsprozess oftmals mit Hürden verbunden. Unerwartete Schwierigkeiten, wie etwa Schimmel, können die anfallenden Kosten bedeutend steigern.

"Bevor man sich für eine Sanierung entscheidet, muss es umfangreiche Kalkulation inklusive aller Arbeitsabläufe erstellt werden. Nur so kann es gelingen, die Kosten überschaubar zu halten", betonen die Projektentwickler Sven Schwarzat und Kevin Rader von RS WohnWerte GmbH in Leipzig. Mit ihrer Expertise im Bereich Sanierung sind sie bestens vertraut mit den potenziellen Fallstricken.

Handwerker-Auswahl: Qualität und Reputation im Fokus

Die Auswahl der richtigen Handwerker spielt eine zentrale Rolle. Vor der Vergabe eines Auftrags sollten entsprechende Empfehlungen und Bewertungen geprüft werden. Hierfür bieten sich Online-Plattformen für Handwerker oder persönliche Empfehlungen an. Die Qualität der durchgeführten Arbeit ist von großer Bedeutung, denn mangelnde Leistungen können zu Verzögerungen und zusätzlichen Kosten führen, etwa durch entgangene Mieteinnahmen oder notwendige Ausweichunterkünfte. Ein voreiliges Begleichen der Rechnung kann zudem die Arbeitsmotivation des Handwerkers mindern.

Bei besonders preiswerten Angeboten ist Vorsicht geboten: Es kommt vor, dass im Anschluss unerwartete Kosten geltend gemacht werden, die bei der ersten Kostenschätzung "übersehen" wurden. Angebote, die nach Vertragsunterzeichnung hinzukommen, wie der Einbau eines zusätzlichen Bades, sollten vermieden werden. Generell ist es klug, später hinzugefügte Dienstleistungen oder erweiterte Leistungsvorschläge abzulehnen.

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Regelmäßige Kontrollbesuche: Schlüssel zu einem reibungslosen Sanierungsablauf

Unabhängig von der Distanz zur Liegenschaft ist es ratsam, die Sanierungsarbeiten direkt vor Ort zu beaufsichtigen. Anderenfalls können Unsicherheiten entstehen, beispielsweise hinsichtlich der genauen Boden- oder Wandgestaltung. Solche Unklarheiten können zu Verzögerungen führen, da Handwerker bei Fragen tendenziell zögern, den Auftraggeber zu kontaktieren und stattdessen abwarten.

Es kann zudem passieren, dass ohne ständige Aufsicht andere Projekte Priorität erhalten und die Sanierungsarbeiten kurzzeitig pausieren. Es ist daher sinnvoll, mindestens zweimal pro Woche vor Ort zu sein, anstatt allein auf das Handwerker-Team zu vertrauen. Während dieser Besuche sollten die Fortschritte überprüft und eventuell in Begleitung eines Fachmanns freigegeben werden. Bei Beanstandungen kann der Handwerker sofort Feedback erhalten und notwendige Korrekturen vornehmen. Eine zeitnahe Abnahme der Arbeiten erleichtert den gesamten Prozess und verhindert spätere, komplizierte Nachverhandlungen.

Vermeidung überflüssiger Ausgaben

Vor Beginn der Renovierungsarbeiten sollte man klare Vorstellungen davon haben, welchen Umfang die Maßnahmen haben und welche Produktqualität gewünscht ist. Welcher Bodenbelag passt am besten – Laminat, Vinyl oder Parkett? Soll eine frische Wandfarbe aufgetragen, neu tapeziert oder gar verputzt werden? Ist im Badezimmer eine ebenerdige Dusche geplant oder braucht es zwei Waschbecken?

Mit einer klaren Vorstellung kann man besser auf Vorschläge von Handwerkern reagieren, die oftmals erweiterte Maßnahmen oder teurere Produkte vorschlagen. Allerdings ergeben sich manchmal während der Arbeit spezielle Anforderungen – wie beispielsweise ein unebener Boden, der erst nach dem Entfernen der alten Oberfläche auffällt und ausgeglichen werden muss. Dennoch sollte man sich nicht zu Ausgaben überreden lassen, die über den ursprünglichen Plan hinausgehen.

Checkliste: So gelingt die perfekte Immobiliensanierung

  1. Untersuchung des Gebäudezustands
    Beginnen Sie mit einer detaillierten Begutachtung der Immobilie. Welche Defizite oder Beschädigungen sind erkennbar? Gibt es überholte Bauelemente oder Systeme? Welche Energie-Defizite gibt es? Dieser Untersuchungsprozess ist essenziell für nachfolgende Schritte.
  2. Definieren von Sanierungszielen
    Vor Beginn der Renovierungsarbeiten ist es wichtig, Ihre Absichten und Ziele klar festzulegen. Dies kann eine Erhöhung des Wohnkomforts, eine Reduzierung der Energiekosten oder eine Aufwertung der Immobilie für Verkauf oder Vermietung sein. Klare Ziele führen zu gezielten Entscheidungen.
  3. Kalkulation des Budgets
    Jede Renovierung hat ihre Kosten. Bestimmen Sie Ihr Budget im Voraus und berücksichtigen Sie dabei auch zusätzliche Ausgaben für unvorhergesehene Ereignisse, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden.
  4. Recherche nach Förderprogrammen
    Erkundigen Sie sich nach möglichen staatlichen Zuschüssen oder Förderungen. Oftmals Unterstützungen für energetische Renovierungen oder für Arbeiten an denkmalgeschützten Gebäuden.
  5. Konsultation von Experten
    Eine Renovierung kann kompliziert sein. Ziehen Sie daher Fachleute wie Architekten, Ingenieure oder Energieberater hinzu, um sicherzustellen, dass alles professionell abläuft.
  6. Einholung von Bewilligungen
    Abhängig von den geplanten Arbeiten und dem Standort der Immobilie könnten Sie offizielle Genehmigungen benötigen, insbesondere bei denkmalgeschützten Gebäuden oder in besonderen Bauzonen.
  7. Wahl von Materialien und Methoden
    Nutzen Sie die Renovierung nicht nur zur Fehlerkorrektur. Es ist auch eine Chance, innovative und nachhaltige Baustoffe und Technologien zu verwenden.
  8. Energieeffiziente Renovierung
    Dieser Aspekt wird oft priorisiert, da hier erhebliche Einsparungen erzielt werden können. Dinge wie Dämmung, Fenstererneuerung oder Heizungsmodernisierung stehen hier im Fokus.
  9. Erstellung eines Ablaufplans
    Ein organisierter Zeitplan ist unerlässlich, um verschiedene Arbeitsbereiche zu koordinieren, Kollisionen zu vermeiden und den Prozess reibungslos voranzutreiben.
  10. Dokumentation und Garantieansprüche
    Halten Sie alle getroffenen Vereinbarungen schriftlich fest. Dies verhindert spätere Konflikte und stellt sicher, dass Sie sich auf Garantieansprüche berufen können.
  11. Treffen von Sicherheitsmaßnahmen
    Einige Renovierungen erfordern besondere Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bewohner und der Arbeiter.
  12. Dialog mit Mietern
    Falls Sie Vermieter sind, ist die Kommunikation mit Ihren Mietern essenziell. Diese sollten über anstehende Arbeiten informiert werden und in manchen Fällen auch finanziell beteiligt werden.

Quelle: RS WohnWerte GmbH

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Text: / handwerksblatt.de

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