Signal-Iduna-Chef Ulrich Leitermann.

Signal-Iduna-Chef Ulrich Leitermann. (Foto: © Signal Iduna /Andreas Oertzen)

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Signal Iduna investiert in digitalen Kundenservice

Betriebsführung

Die Signal Iduna Gruppe hat ihr vor drei Jahren gestartetes Zukunftsprogramm erfolgreich beendet. Die rund 140 Millionen Euro Kosteneinsparungen sollen nun den Kunden zugutekommen.

Zur Verbesserung des Services hat der Versicherungspartner des Handwerks allein 100 Millionen Euro in die IT-Systeme investiert. Damit soll vieles schneller und kundenfreundlicher werden. 

Eine neue App als Mehrwert für den Kunden

Beispielsweise bringen die Dortmunder im Laufe des ersten Halbjahres eine neue App heraus. Mit der sollen die Kunden nicht nur einfacher auf ihre Verträge zugreifen können, quasi in einem virtuellen Aktenschrank. Vielmehr sind weitere Mehrwerte vorgesehen.

So soll der Nutzer über diese App auch den Zugriff auf Kooperationspartner erhalten. Einer davon ist Element. Das Start-up setzt auf komplett digitalisierte Prozesse, um etwa die Dauer von Markteinführungen drastisch zu verkürzen. In Zusammenarbeit mit Element plant Signal Iduna zunächst, eine Versicherung zum Schutz vor Cyber-Schäden auf den Markt zu bringen. 

Durch Digitalisierung näher am Kunden

"Wir wollen die Digitalisierung nutzen, um näher am Kunden zu sein", erklärt Signal-Iduna-Chef Ulrich Leitermann. Vor allem in der Krankenversicherung könne man da viel bieten, weil es hier zu besonders vielen Kundenkontakten kommt.

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Ambitionierte Wachstumsziele erreichen

Die digitale Kundenfokussierung soll der Signal Iduna zudem helfen, ihre ambitionierten Wachstumsziele für die kommenden fünf Jahre zu erreichen. Bis 2023 will die Gruppe um insgesamt 25 Prozent wachsen, auf rund sieben Milliarden Euro Beitragseinnahmen.

Die Erträge sollen mit einem Plus von 30 Prozent noch etwas stärker zulegen. "Das ist ambitioniert in dem Markt", betonte Leitermann. Das Wachstum solle organisch erfolgen und stärker als bisher außerhalb der Krankenversicherungssparte stattfinden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist der Versicherer mit einem Beitragsplus von 1,7 Prozent gewachsen.

Entgegen dem Markttrend Vollversicherte hinzugewonnen

Leitermann wertete die Entwicklung seines Unternehmens als "zufriedenstellend" und freute sich über den positiven Trend der Signal Iduna bei den privaten Krankenversicherungen. Diese hätten gegen den Markttrend 4222 Vollversicherte hinzugewonnen. Zurückzuführen sei dies auf Betragsstabilität und moderate Anpassungen unterhalb des Branchendurchschnitts.

Kritisch bewertete Leitermann die politische Diskussion um die so genannte Bürgerversicherung. Diese führe aus seiner Sicht zu einer schlechteren Gesundheitsversorgung.

Traditionelle Verbindung zum Handwerk

Die gesamte Versicherungsbranche leidet unter dem anhaltend niedrigen Zinsniveau. Es belastet zunehmend die private Altersvorsorge.

Die damit einhergehende Zurückhaltung im Neugeschäft der Lebensversicherung können die Dortmunder zum Teil allerdings mit dem konjunkturell bedingten Wachstum in den übrigen Geschäftsfeldern kompensieren. Dabei profitieren sie von ihren traditionellen Verbindungen zu bestimmten Kundengruppen, wie dem Handwerk.

Text: / handwerksblatt.de

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