Signal Iduna mit gutem Ergebnis
Die Signal Iduna Gruppe freut sich über ein "sehr solides Gesamtergebnis". Der Überschuss stieg im vergangenen Jahr um 15,3 Prozent auf 704,9 Millionen Euro.
"Die Signal Iduna Gruppe ist finanzstark und erzielte ein sehr solides Gesamtergebnis", erklärte jetzt Ulrich Leitermann, Vorsitzender der Vorstände der Signal Iduna Gruppe, bei der Bilanzpressekonferenz in Dortmund. Der Versicherer konnte seinen rechnungsmäßigen Überschuss vor Steuern um 15,3 Prozent auf 704,9 Millionen Euro steigern. Die von der Gruppe verwalteten Vermögensanlagen wuchsen im Jahr 2016 um 4,5 Prozent auf 67,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 64,9 Milliarden Euro). Das Gesamtvertriebsergebnis stieg im zweiten Jahr in Folge um über fünf Prozent. Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle beliefen sich auf 4,78 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,88 Milliarden Euro). Dies ist ein Rückgang von zwei Prozent. Rund 11.300 Mitarbeiter (dazu gehören auch selbstständige Außendienstpartner und Auszubildende) waren für die Signal Iduna Gruppe tätig. Dies sind 669 Mitarbeiter beziehungsweise 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr.
Krankenversicherung
Mehr als 2,5 Millionen Menschen sind bei den Krankenversicherern der Gruppe versichert, das sind 2.694 Vollversicherte mehr als im Jahr 2015. Die Beitragseinnahmen bei der Signal Krankenversicherung und dem Deutscher Ring Krankenversicherungsverein gingen leicht zurück auf 2,69 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,72 Milliarden Euro). Grund seien geringe Beitragsanpassungen, so der Versicherungskonzern. Mit einer insgesamt unterdurchschnittlichen Beitragsanpassung zum Jahreswechsel sei die Wettbewerbsposition weiter gefestigt worden. "Die Bürger Deutschlands fühlen sich im dualen Krankenversicherungssystem gut aufgehoben", betonte Leitermann. Nach einer Studie des Institutes für Demoskopie Allensbach sollen über 90 Prozent mit dem Gesundheitssystem und ihrer Absicherung zufrieden oder sehr zufrieden sein.
Ulrich Leitermann, Vorsitzender der Vorstände der Signal Iduna Gruppe. Foto: © Signal Iduna "Wer die Bürgerversicherung einführen will, nimmt die Zerstörung eines der besten Gesundheitssysteme der Welt in Kauf. Das wäre fatal", warnte Leitermann. Außerdem stünden tausende Arbeitsplätze auf dem Spiel. Leitermann zitierte eine Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, wonach die Einführung einer Bürgerversicherung rund 50.000 Arbeitskräfte in der privaten Versicherungswirtschaft freisetzen würde. Mit jedem dieser Arbeitsplätze in der Privaten Krankenversicherung seien knapp fünf Arbeitsplätze im Gesundheitswesen verbunden. Insgesamt gefährde die Bürgerversicherung somit bis zu einer Viertelmillion Arbeitsplätze.
Lebensversicherung
Die gebuchten Bruttobeiträge der Iduna Leben blieben mit 1,3 Milliarden Euro annähernd auf der Höhe des Vorjahres. Mit dem leichten Rückgang von 0,7 Prozent setzte sich das Unternehmen positiv vom Gesamtmarkt ab, der einen Rückgang von 1,5 Prozent verzeichnete. Das Neugeschäft der Iduna Leben – gemessen in laufendem Beitrag – stieg leicht um 1,1 Prozent auf 79,9 Millionen Euro. Die Kapitalanlagen stiegen um 458,1 Millionen Euro beziehungsweise 2,3 Prozent auf 20,0 Milliarden Euro (Vorjahr: 19,6 Milliarden Euro). Die Nettoverzinsung sank leicht um 0,2 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent.
Die Finanzkraft spiele für Kunden und Vertriebe bei der Wahl eines Lebensversicherers eine immer größere Rolle. Aus diesem Grund habe sich die Iduna Leben sich erstmalig dem Bonitätsrating von Assekurata unterzogen. Im Mai 2017 habe die Ratingagentur mit der Note "A" eine "starke Bonität" und gab einen "stabilen" Ausblick bescheinigt. Die Beitragseinnahmen der Signal Iduna Pensionskasse AG sanken im Geschäftsjahr 2016 um 1,3 Prozent auf 114,3 Millionen Euro (Vorjahr: 115,9 Millionen Euro). Die Beiträge aller Lebensversicherer der Gruppe sanken leicht um 1,5 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,47 Milliarden Euro).
Schaden-/Unfall-Versicherungen (Kompositversicherer)
Die gebuchten Bruttobeiträge aller Schaden-/Unfall-Versicherungen der Signal Iduna Gruppe (Inland) stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut, und zwar um knapp 2,2 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro. Die gesamte Branche habe im letzten Jahr wieder einen Anstieg der Leistungen verzeichnet. Dieser habe im Verglich mit dem Vorjahr aber deutlich abgeschwächt. Einmal mehr hätten in der Sachversicherung extreme Wetterereignisse die Schadenleistungen erhöht. So richteten die heftigen Unwetter im Frühsommer 2016 Schäden in Höhe von 1,2 Milliarden Euro an - und das innerhalb weniger Tage. Bei den Kompositversicherern der Signal Iduna (Inland) stiegen die Aufwendungen für Versicherungsfälle 2016 leicht unter dem Branchenschnitt: um 2,3 Prozent auf 866,2 Millionen Euro.
Auf großes Interesse soll die "BetriebsPolice select" stoßen, eine Bündelpolice für kleine und mittlere Betriebe in Handwerk, Handel und Gewerbe, die seit 1. März 2016 offiziell am Markt ist. Im Dezember 2016 betreute die Signal Iduna bereits über 19.200 Verträge, davon die Mehrzahl im Bauhandwerk sowie im Hotel- und Gastronomiegewerbe. Ebenfalls neu seit 2016: eine Haftpflichtversicherung für gewerblich genutzte Drohnen bis zu einem Gesamtgewicht von 25 Kilogramm. Gerade im Handwerk finden Drohnen zunehmend Verwendung, zum Beispiel bei Dachdeckern und im Bereich des Denkmalschutzes. Um eine Aufstiegserlaubnis zu erhalten, ist eine separate "Luftfahrt-Haftpflichtpolice" obligatorisch. 2016 hat die Signal Iduna in der Reiseversicherung die Möglichkeit des Online-Abschlusses erweitert. Optimiert wurde dafür die Darstellung für verschiedene Endgeräte, also auch für Smartphones und Tablets. Rund 40.000 Online-Abschlüsse belegten, dass die Möglichkeit des digitalen Zugangs von Kunden verstärkt genutzt wird. Die Reisekranken- und Reiserücktrittversicherung habe beispielsweise Finanztest mit Bestnoten bewertet.
Ausblick 2017
Die Signal Iduna Gruppe erzielte im ersten Quartal 2017 eine Beitragssteigerung um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Gesamtvertriebsergebnis stieg in den ersten drei Monaten dieses Jahres wiederum um 6,0 Prozent.
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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