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HWK des Saarlandes | September 2024
Online-Kursus zur Finanzbuchhaltung
Die Handwerkskammer des Saarlandes bietet einen Online-Kurs zur Vorbereitung auf den Hauptlehrgang Teil III "Wirtschaft und Recht" an.
Eine intelligente Planung und ressourcenschonende Umsetzung von Projekten kann zu Einsparung von Kosten der Betriebsabläufe führen. (Foto: © kzenon/123RF.com)
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September 2013
Die Energiekosten werden derzeit viel diskutiert, schnell wird vergessen, das Handwerksbetriebe auch viel Geld sparen können, wenn sie ihr Material effizient nutzen. Das wird in Zeiten knapper Rohstoffe immer wichtiger, denn auch kleine Betriebe können so ihre Kosten deutlich senken.
Im produzierenden Gewerbe haben Energiekosten im Durchschnitt einen viel geringeren Anteil an den Gesamtkosten als der Materialeinsatz. So machen beispielsweise in einer Schreinerei die Energiekosten – gemessen am Umsatz – lediglich rund ein Prozent aus, die Materialkosten hingegen über 30 Prozent. Ein Fleischermeister verbraucht durchschnittlich fünf Prozent seines Umsatzes für Energie, aber rund 40 Prozent für den Materialeinsatz.
"Es lohnt sich für jeden Handwerksunternehmer zu prüfen, ob er die Materialkosten im Verhältnis zur produzierten Menge nicht verringern kann", meint Peter Schürmann, Umweltschutz- und Technologieberater der Handwerkskammer Konstanz. "Dazu fehlen im Tagesgeschäft aber oft Zeit und Personal – oder die befürchteten Risiken erscheinen zu hoch." Doch der effiziente Umgang mit Rohstoffen und Materialien kann die Wettbewerbsfähigkeit deutlich erhöhen. Das fängt bei vergleichsweise einfachen Maßnahmen an. Dazu gehört beispielsweise, nur so viel Material zu bestellen, wie tatsächlich gebraucht wird. Denn dadurch wird vermieden, dass Material langfristig Lagerplatz blockiert, schließlich nicht mehr verwendbar ist und dann in den Abfall wandert.
Wird die Vielfalt der angebotenen Produkte und des verwendeten Materials zudem verringert, erleichtert das den Überblick über den Lagerbestand. Gleichzeitig erhöht sich die Bestellmenge pro Material – dadurch kann der Betriebsinhaber von Rabatten profitieren. Außerdem sollten Unternehmer darauf achten, dass in ihrem Betrieb so wenig Restmaterial wie möglich produziert wird, Wiederverwendungsmöglichkeiten geprüft und Entsorgungskosten niedrig gehalten werden. Auch kann es sich lohnen, benötigte Materialmengen und Energiekosten mit Mitbewerbern aus der Branche zu vergleichen.
"Generell sollten Materialeingang und -ausgang sowie der Energieverbrauch systematisch geprüft und anhand von Kennzahlen festgehalten werden", so Schürmann. "Dadurch lassen sich oft schon Einsparmöglichkeiten ermitteln." Regelmäßige Überproduktion, unverhältnismäßig hohe Verschnittmengen, ein ungeeigneter Stromtarif, ein Leck in der Wasserleitung oder sogar das Fehlverhalten eines Mitarbeiters verursachen sonst unnötig hohe Kosten.
Außerdem lohnt es sich, den gesamten Prozess vom Auftrag bis zur Auslieferung zu betrachten, um verborgene Zusammenhänge und Verlustmechanismen zu erkennen. So können etwa Arbeitsabläufe optimiert, innerbetriebliche Transportwege verringert und Maschinen effizienter genutzt werden. "Dadurch reduzieren sich auch weitere Kosten wie Arbeitsaufwand und Stromverbrauch – vom Beitrag zum Umweltschutz ganz zu schweigen", meint Ingo Menssen von der Effizienz-Agentur NRW (EFA).
Die EFA wurde auf Initiative des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums gegründet und berät kleine und mittelständische Unternehmen zum Thema Ressourceneffizienz. "Wenn es um gesamte Prozesse geht, ist ein neutraler Berater von außen oft hilfreich, denn gerade bei guter Auftragslage fehlt oft die Zeit, sich intensiv mit zusätzlichen Aufgaben zu beschäftigen", so Menssen. Die Angst vor unverhältnismäßig hohen Beratungskosten ist dabei unnötig, denn es gibt eine ganze Reihe von Beratungsmöglichkeiten, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden.
Mit dem "Ökoeffizienz-Check Handwerk" hat die Effizienz-Agentur Nordrhein-Westfalen ein Instrument geschaffen, das speziell auf die Bedürfnisse von Handwerksbetrieben mit weniger als 250 Mitarbeitern zugeschnitten ist. Nach einem kostenfreien Erstgespräch steht ein fachlich versierter Berater aus dem Netzwerk der EFA für bis zu fünf Beratungstage zur Verfügung.
Auch das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) fördert Beratungsleistungen mit den sogenannten BMWi-Innovationsgutscheinen. Das Modul "go-effizient" zur Förderung der Rohstoff- und Materialeffizienz richtet sich dabei an produzierende Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten und maximal 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Gefördert werden 50 Prozent der Ausgaben für Beratungsleistungen. Diese müssen von durch das Ministerium autorisierten Beratungsunternehmen durchgeführt werden. Ausführlichere Informationen gibt es dazu bei der Deutschen Materialeffizienzagentur.
Einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI (2011) zufolge können Unternehmen ihre Materialeffizienz steigern, die folgende Tipps beachten:
Hier bekommen Handwerksbetriebe Beratung und Hilfe, wenn sie ihre Materialkosten senken wollen:
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