Teilzeitler wollen nur selten aufstocken
Drei von vier Teilzeitkräften wollen nicht Vollzeit arbeiten. Sie fallen als Ressource im Kampf gegen den Fachkräftemangel aus.
Warum wollten Menschen in Teilzeit arbeiten? 34 Prozent machen es, um Zeit für die Kindererziehung zu haben, 29,1 Prozent wollen so mehr Zeit für andere Interessen und Projekte gewinnen, um die Lebensqualität zu erhöhen. 15,1 Prozent zwingt eine Krankheit oder ein Unfall zu dem Schritt, bei 4,1 Prozent steht die Pflege von Angehörigen als Motiv an erster Stelle.
Das ist das Ergebnis einer Studie des Jobportals meinestadt.de, zu der das Marktforschungsinstitut Bilendi im Juli 2023 rund 3.000 Fachkräfte mit Berufsausbildung befragt hat, darunter 829 Teilzeitkräfte, die mindestens 20 Wochenarbeitsstunden leisten. Dabei zeigt sich auch, dass Teilzeit weiblich ist: 85 Prozent waren Frauen.
Geschlechterunterschiede und Wahrnehmung der Teilzeit
Viel entscheidender ist aber die Meinung der Teilzeitkräfte zu einem Vollzeit-Job: Drei von vier Befragten, exakt 75,4 Prozent, haben gar nicht vor, auf Vollzeit umzusteigen. Sie fallen damit als potenzielle Ressource im Kampf gegen den Fachkräftemangel aus. Das liegt zum Teil daran, dass es vor allem familiäre oder gesundheitliche Gründe für die reduzierte Arbeitszeit sind. Aber selbst wenn sich die Umstände ändern sollten, wollen sie nicht zurück. Die Quelle für potenzielle Arbeitszeitaufstocker ist mit 6,8 Prozent gering – das sind diejenigen, die nur Teilzeit arbeiten, weil sie kein Angebot für Vollzeit gefunden hatten.
Männer und Frauen betrachten die Teilzeit unterschiedlich. Von den Männern haben sich 43,3 Prozent bewusst dafür entschieden, bei den Frauen liegt diese Quote bei 26,6 Prozent. Hinzu kommt: Fast 40 Prozent (38,1 Prozent) glauben, dass Teilzeitler gegenüber Vollzeitler im Job benachteiligt seien. Gleich 76 Prozent der Fachkräfte sind der Meinung, dass die Chancen auf eine Führungsposition als Teilzeitkraft deutlich schlechter seien.
Allerdings sei eine reduzierte Arbeitszeit nicht per se ein Karrierekiller. Die Gründe dafür liegen zum einen in der emotionalen Bindung an den Arbeitgeber, wobei sich Voll- von Teilzeitler hier nicht unterscheiden, zum anderen ist die Überzeugung groß, dass die Arbeitszeit nichts mit der Arbeitsleistung zu tun habe.
Quelle: meinestadt.de
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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