Kühne Unternehmerinnen tagten
Unter dem Motto "mutig – kühn – unerschrocken" haben Organisationen rund 270 Akteurinnen und Teilnehmer zur Veranstaltung in Münster begrüßt. Trägerin des Frauen-Wirtschaftstages ist die Handwerkskammer Münster.
Zu Beginn möchte ich Sie bitten, Ihre Augen zu schließen. Wenn ich Ihnen sage, dass ich Ukrainerin bin, was denken und fühlen Sie dann? Schmerz, Mitleid?" Mit dieser Frage begann Olena Makeieva ihren Vortrag auf dem zweiten Frauen-Wirtschaftstag in Münster. Makeieva ist Verwaltungsratsvorsitzende der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aksonova & associaties. Ihr Ehemann ist der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksii Makeiev. Zum Thema "Resiliente Führung in herausfordernden Zeiten" sprach Makeieva über männlich und weiblich geführte Firmen in ihrem Heimatland. Sie stellte Unternehmen vor, die sich auch in Zeiten des Krieges mit Empathie für das Land einsetzen. Ihre abschließend erneut gestellte Frage "Was denken und fühlen Sie, wenn ich Ihnen sage, dass ich aus der Ukraine komme?" wurde vom Plenum mit stehendem Applaus beantwortet.
Seitens der Handwerkskammer Münster als Trägerin der Veranstaltung erläuterte deren Präsident Hans Hund das gewählte Motto: "Oft braucht es Mut, um Entscheidungen anzugehen oder Neuerungen durchzusetzen. Eigene Ideen einbringen, das Berufsleben erfolgreich gestalten – das erfordert häufig Kühnheit und Unerschrockenheit. Und wer selbst als Unternehmerin erfolgreich ist, kann Einfluss nehmen auf die Rahmenbedingungen und es Kolleginnen und Mitarbeiterinnen leichter machen, sich beruflich zu verwirklichen und durchzusetzen." Frauen würden oft noch mit Skepsis angesehen, wenn sie in einem vermeintlichen "Männer-Beruf" arbeiteten. Dabei seien das überholte Vorstellungen.
Nicht klagen, sondern Lösungen suchen
Auch Münsters Regierungspräsident Andreas Bothe griff in seinem Grußwort den Slogan des Frauen-Wirtschaftstages auf: "Das Motto mag mancher männlich lesen. Denn es ist zwar DER Mut, aber DIE Kühnheit und DIE Unerschrockenheit. Also zwei zu eins…". Claudia von Diepenbroick-Grüter, Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Münsterland, nannte das Ziel der Veranstaltung mit vielen Vorbildfrauen als Akteurinnen und im Publikum: "Wir wollen heute nicht klagen, sondern nach Lösungen suchen, um Unternehmen stark zu machen. Mehr gestalten, weniger verwalten."
Der Frauen-Wirtschaftstag wird vom NRW-Gleichstellungsministerium gefördert. Initiatoren sind neben dem Kompetenzzentrum der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU), der Bundesverband UnternehmerFrauen im Handwerk (UFH) und der Marketing-Club Münster-Osnabrück. UFH-Bundesvorsitzende Tatjana Lanvermann interviewte auf der Bühne ihre ehemalige Auszubildende und die jetzige Geschäftsführerin des Handwerksbetriebs Bleker Heizung-Sanitär-Elektro in Raesfeld, Ute Bleker. Auf Lavermanns Frage, wie Bleker es schaffe, die Rollen als Mutter, Ehefrau und Unternehmerin zu jonglieren, antwortete diese direkt: "Ja, ich mache. Mit Herz und Bauchgefühl kriegt man eigentlich alles hin."
Hintergrund: Frauen-WirtschaftstagPreis Der erstmals von den Organisatorinnen des Wirtschaftstages ausgelobte Frauennetzwerk-Preis "FeNA Münsterland" wurde an die Tech-Kalinen vergeben. Das erst im April gegründete Netzwerk überzeugte die Jury mit bereits über 160 Mitgliedern und richtet sich an Frauen der Tech- und MINT-Branche in der Region.
Hintergrund Der nächste Termin steht schon fest: Der dritte Frauen-Wirtschaftstag wird am 3. September 2025 stattfinden. Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Münsterland ist erreichbar unter T 5203-112.
Online Hier gibt es weitere Infos zum Thema.
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Text:
Vera von Dietlein /
handwerksblatt.de
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