Das Parlament des Koblenzer Handwerks besteht aus 48 Mitgliedern und vertritt die Interessen von Arbeitgebern wie auch Arbeitnehmern, trifft somit auch ausgeglichene Entscheidungen im Sinne des Gesamthandwerks.

Das Parlament des Koblenzer Handwerks besteht aus 48 Mitgliedern und vertritt die Interessen von Arbeitgebern wie auch Arbeitnehmern, trifft somit auch ausgeglichene Entscheidungen im Sinne des Gesamthandwerks. (Foto: © HwK Koblenz)

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HwK-Vollversammlung: "Parlament des Handwerks" tagte

Es wurden wichtige Entscheidungen für die künftige Entwicklung des Handwerks im Kammerbezirk getroffen und eine Resolution zum Vergaberecht verabschiedet.

Als politischen Gast konnte die HwK zu ihrer jährlich stattfindenden Vollversammlung Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt begrüßen, die sich kämpferisch wie auch deutlich ans Handwerk wandte, so in Sachen Bildung. Schmitt kritisierte, dass immer häufiger Schulabgänger nicht ausbildungsfähig seien. Umso wichtiger sei die Unterstützung der dualen Ausbildung – auch über eine verstärkte finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand für die Bildungsstätten des Handwerks. Schmitt setzt sich dafür ein, dass das Sondervermögen des Landes künftig auch für Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz oder Robotik in den überbetrieblichen Bildungsstätten des Handwerks genutzt werden können. HwK-Präsident Kurt Krautscheid fand in seiner Rede deutliche Worte für die "Krisengipfel" der Industrie in Berlin. "Diese sogenannten Wirtschaftsgipfel sind eine Respektlosigkeit gegenüber dem Handwerk! Wir funktionieren offensichtlich zu gut und zu geräuschlos, als dass man uns als wichtigen Teil der Wirtschaft wahrnimmt." So werden nun Industriestrompreissenkungen debattiert, die nicht beim Handwerk ankommen werden. Der durch die neue Bundesregierung angekündigte "Herbst der Reformen" werde zusehends zu einem Winterschlaf, "denn was bisher geschehen ist, löst im Handwerk eher Enttäuschung und Frustration aus".

Zum Thema Auftragsvergabe wurden wichtige Beschlüsse durch das Handwerksparlament gefasst. "Wir sprechen uns deutlich für den Grundsatz von Teillos- wie auch Fachlosvergaben aus", fassten Krautscheid und Vizepräsident (Arbeitnehmer) Joachim Noll zusammen. "Wenn die Politik hier Änderungen anstrebt, dann bitte über eine Vereinfachung des Vergaberechts, eine Entschlackung und Reduzierung der Anforderungen an die Ausschreibung." Die Forderung des Handwerks ist dabei eindeutig: "Generalunternehmen als Auftragnehmer sind keine Lösung, denn sie schnüren das Paket auf, reichen kleinere Aufträge zu weniger attraktiven Konditionen weiter und degradieren so viele Handwerksbetriebe gerade der Bau- und Ausbaugewerke zu bloßen Erfüllungsgehilfen." Mit gravierenden Folgen für das Handwerk im Kammerbezirk, "denn rund zwei Drittel unserer Mitgliedsbetriebe können derzeit an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen – dieser direkte Zugang würde massiv eingeschränkt." 

 

Hintergrund: Vollversammlung Hintergrund Der vollständige Bericht findet sich im Internet hier. 

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Text: / handwerksblatt.de

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