Wegen des Stopps der KfW-55-Förderung im Jahr 2022 sind viele Bauprojekte nicht über das Planungsstadium hinausgekommen.

Wegen des Stopps der KfW-55-Förderung im Jahr 2022 sind viele Bauprojekte nicht über das Planungsstadium hinausgekommen. (Foto: © alphaspirit/123RF.com)

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KfW-55-Förderung läuft wieder an

Handwerkspolitik

Der ZVSHK begrüßt die befristete Reaktivierung des KfW-55-Förderungprogramms. Die Baukrise sei damit aber nicht zu lösen. Dazu brauche es zusätzliche Maßnahmen wie eine verlässliche Förderarchitektur und Entlastung bei Bauvorgaben und Genehmigungen.

Die Bundesregierung sieht im Etat für das Bauministerium 59 Millionen Euro für die Förderung des Wohnungsbaus im KfW-Standard Effizienzhaus 55 in diesem Jahr vor. Damit setzt sie eine im Koalitionsvertrag vereinbarte Maßnahme um. Der Haushaltsausschuss im Bundestag hat dem zugestimmt. Gefördert werden dabei bereits genehmigte Wohnungsbauprojekte, die zügig umgesetzt werden sollen. Wegen des Förderstopps im Jahr 2022 konnten viele bereits geplante Wohnungen nicht gebaut werden.

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) begrüßt die Maßnahme. "Die Entscheidung der Bundesregierung, die KfW-55-Förderung befristet wieder aufleben zu lassen, ist im Kern nachvollziehbar", sagt Daniel Föst, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK. "Nach Berechnungen der Immobilienwirtschaft könnten dadurch bis zu 51.000 Wohnungen entstehen, die bislang an den Finanzierungsbedingungen gescheitert sind. Gleichwohl bleibt die Wirkung überschaubar. 150 Millionen Euro sind angesichts der Dimension der Baukrise ein Tropfen auf den heißen Stein."

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Strukturelle Probleme lösen

Das Problem sei nicht allein die Bauförderung, sondern auch die "massiv gestiegenen Baukosten, hohen Zinsen und unsicheren Rahmenbedingungen". Hier helfe auch die temporäre Rückkehr zu EH55 nicht über die strukturellen Probleme hinweg. "Die SPD überschätzt den Einfluss des sogenannten Bauüberhangs, also der genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen. Viele dieser Projekte sind schlicht aufgrund der Kostenexplosion nicht realisierbar – unabhängig davon, ob es nun eine zeitlich befristete Zusatzförderung gibt oder nicht. Es ist deshalb richtig, kurzfristig Impulse zu setzen, um einzelne Projekte zu retten", so Föst.

Er fordert eine verlässliche Förderarchitektur und eine spürbare Entlastung bei Bauvorgaben und Genehmigungen. "Die Bauwirtschaft benötigt Planungssicherheit, keine ad-hoc-Programme. Gerade das SHK-Handwerk zeigt in der Praxis, wie entscheidend funktionierende Förderstrukturen sind: Ohne Planungssicherheit können Betriebe weder Personal noch Material für moderne Heizungs-, Klima- und Sanitärtechnik zuverlässig einplanen. Unterm Strich ist die Reaktivierung von EH55 ein pragmatischer Schritt, aber kein Durchbruch."

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Text: / handwerksblatt.de

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