Rentenpaket enttäuscht das Handwerk
Die Bundesregierung beschließt Maßnahmen zum Rentenniveau, zur Mütterrente und zur Weiterbeschäftigung von Rentnern. Das Handwerk fordert weitergehende Reformen.
Das vom Bundeskabinett verabschiedete Maßnahmenpaket soll die Rente für kommende Generationen absichern und gleichzeitig freiwilliges Weiterarbeiten im Rentenalter attraktiver gestalten. Mit dem Rentenpaket setzt die Bundesregierung drei Vorhaben aus dem Koalitionsvertrags zum Rentenniveau, zur Mütterrente und zur Weiterbeschäftigung von Rentnern um. "Die Rente bleibt stabil und gerecht", verspricht Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD).
Das Rentenniveau soll bis 2031 bei 48 Prozent stabilisiert werden. Bis zur jetzt beschlossenen Rentenanpassung galt eine Haltelinie für das Rentenniveau von 48 Prozent. Diese Haltelinie soll nun bis 2031 verlängert werden. "Würde dies nicht geschehen, würde sie auslaufen. Die Folge: Das Rentenniveau würde deutlich sinken, was wiederum zu einem niedrigeren Alterseinkommen führen würde", so die Bundesregierung.
Mütterrente soll Gerechtigkeitslücke schließen
Mit der Mütterrente III soll eine "Gerechtigkeitslücke" geschlossen werden. Für vor 1992 geborene Kinder sollen auch drei Jahre Kindererziehungszeit angerechnet werden. Das gilt bereits heute für später geborene Kinder. Für jedes Kind, das ab 1992 geboren wurde, können bis zu drei Jahre Kindererziehungszeit anerkannt werden. Für jedes Kind, das vor 1992 geboren wurde, können bislang nur bis zu zweieinhalb Jahre anerkannt werden.
Das Rentenpaket 2025 enthält zudem eine neue Regelung zur Weiterbeschäftigung von Rentnern. Sie soll auch zur Fachkräftesicherung beitragen. Die Bundesregierung will Anreize dafür schaffen, dass Ältere über das Renteneintrittsalter hinaus freiwillig weiterarbeiten. Das soll künftig einfacher sein. Für sie soll künftig neben unbefristeten Arbeitsverhältnissen auch eine befristete Weiterbeschäftigung beim selben Arbeitgeber möglich sein.
Handwerk fordert Reformen
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) befürchtet "fatale" Folgen, sollte die Regierung nicht weitergehende Reformen einleiten. "Die Regierung fährt in der Sozialpolitik nicht nur auf eine Wand zu. Sie drückt sogar noch aufs Gaspedal", sagt ZDH-Präsident Jörg Dittrich. Die Bundesregierung müsse endlich Reformen anpacken, statt auf Zeit zu spielen, sonst drohe die Gefahr, dass das ganze System zusammenbricht.
"Mit dem Kabinettsbeschluss zum Rentenpaket 2025 stabilisiert die Bundesregierung zwar das Rentenniveau, lässt aber jede Reform vermissen, die dieses Versprechen langfristig für Betriebe und Beschäftigte finanzierbar macht. Die steigende Beitragsbelastung für Betriebe und Beschäftigte gefährdet gerade im Mittelstand Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze und damit langfristig die Finanzierung des Systems."
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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