Bei Per- und Polyfluoralkylsubstanzen handelt es sich um Kunststoffe, die etwa in Dichtungen und Schlauchleitungen in der Trinkwasserinstallation enthalten sind.

Bei Per- und Polyfluoralkylsubstanzen handelt es sich um Kunststoffe, die etwa in Dichtungen und Schlauchleitungen in der Trinkwasserinstallation enthalten sind. (Foto: © skdesign/123RF.com)

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SHK-Handwerk kämpft gegen PFAS-Verbot

Handwerkspolitik

Der ZVSHK wehrt sich gegen ein auf europäischer Ebene geplantes Verbot von Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Diese Stoffe spielten eine wesentliche Rolle in essenziellen Produkten, die von der SHK-Branche verwendet werden.

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSH) kämpft gemeinsam mit dem Fachverband Armaturen im VDMA gegen ein pauschales Verbot von Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) im Rahmen der Europäische Chemikalienverordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH-Verordnung). Sie regelt die sichere Verwendung und Verantwortlichkeiten für hergestellte und in Verkehr gebrachte chemische Stoffe, Gemische und Erzeugnisse in der EU.

Ein Verbot gefährde nicht nur viele industrielle Prozesse rund um die Produktion und den Handel von Sanitär- und Gebäudetechnik, sondern auch Montageprozesse im SHK-Handwerk. Denn geeignete Alternativen mit den gleichen, zwingend erforderlichen Materialeigenschaften seien derzeit in vielen Fällen nicht verfügbar und auch nicht im Zeitrahmen der geplanten Verbotsfristen als marktreife Produkte entwickelbar. Bei Per- und Polyfluoralkylsubstanzen handelt es sich um Kunststoffe, die etwa in Dichtungen und Schlauchleitungen in der Trinkwasserinstallation enthalten sind.

PFAS nicht ersetzbar

"Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen haben zahlreiche wichtige Eigenschaften, die nach heutigem Stand nicht ersetzt werden können, ohne dass die entsprechenden Produkte zum Nachteil ihrer Anwender darunter leiden – etwa, indem sie zentrale Funktionen nicht mehr erfüllen, weniger Sicherheit bieten und ihre Lebensdauer verkürzt wird", erklärt Laura Dorfer, Geschäftsführerin Armaturenverbands. Das gelte auch für Bauteile wie leistungsfähige Dichtungen sowie für Konstruktions- und Beschichtungswerkstoffe, die in Armaturen verwendet werden.

Sowohl für Sanitärarmaturen, die in puncto Wassereinsparung und Kreislaufwirtschaft wichtig seien, als auch für Heizungsarmaturen, die einen wesentlichen Beitrag für die Energiewende leisteten, seien PFAS-Komponenten unverzichtbar. "PFAS spielen sowohl eine wesentliche Rolle in essenziellen Produkten für die vom SHK-Fachhandwerksbetrieben realisierten Bäder als auch bei deren Realisierung der ambitionierten politischen Ziele einer klimaneutralen Wärmeversorgung von Gebäuden", betont Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK.

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Verbände fordern differenzierte Betrachtung

Das SHK-Handwerk habe kein Verständnis für eine europäische Politbürokratie, die, losgelöst von jeder Lebensrealität, am Ende ihre eigenen politischen Ziele konterkariert. ZVSHK und VDMA Armaturen plädieren daher für eine differenzierte Betrachtung der Gruppe mit über 10.000 Stoffen. Stoffe, von denen ein geringes Risiko für Mensch und Umwelt ausgeht, sollten der Industrie und dem Fachhandwerk weiterhin zur Verfügung stehen. Besonders wichtig sei den Verbänden dabei der Arbeits- und Gesundheitsschutz. Sie fordern daher eine generelle Ausnahme von PFAS, von denen ein geringes Risiko ausgeht.

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Text: / handwerksblatt.de