Der neue ABT e-Transporter 6.1 schafft eine Tonne Nutzlast.

Der neue ABT e-Transporter 6.1 schafft eine Tonne Nutzlast. (Foto: © ABT e-Line/Stephan Lindhoff)

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Der T6.1 fährt auch elektrisch

Tuningspezialist ABT rüstet mit seiner Tochter ABT e-Line ab sofort den VW T6.1 auf E-Antrieb um. Der Transporter kann eine Tonne Nutzlast aufnehmen.

Elektromobilität ist, grüner Strom vorausgesetzt, sauber und emissionsfrei, aber auch leise. Wer einen Stromer startet, hört erst mal – nichts. Das gilt natürlich auch für den neuen ABT e-Transporter 6.1: Der voll elektrifizierte Volkswagen weist im Stand nach dem Start eine Geräuschkulisse von Null (0) Dezibel auf. Nachzulesen in den technischen Daten oder auch zu "hören". Damit auch andere Verkehrsteilnehmer das Nutzfahrzeug wahrnehmen, schaltet sich in der Spanne von vier bis 28 km/h ein waberndes Geräusch hinzu, erst danach reichen die Abroll- und Windgeräusche, um den e-Abt zu erhören.

Umbau über ABT e-Line

Der neue ABT e-Transporter 6.1 schafft eine Tonne Nutzlast Foto: © ABT e-Line/Stephan LindhoffDer neue ABT e-Transporter 6.1 schafft eine Tonne Nutzlast Foto: © ABT e-Line/Stephan Lindhoff

Für den Tuning-Spezialisten Abt ist die Elektrifizierung des T6.1 nicht das erste Projekt mit Volkswagen. Die Kemptener haben mit der ABT e-Line eine Tochtergesellschaft gegründet, die zum Beispiel schon den Caddy in eine elektrische Version verwandelt. Seit Juni läuft nun auch die Produktion mit dem T6.1. VW liefert das Basisfahrzeug an, dabei handelt es sich ausschließlich um die Version mit langem Radstand und normalem Dach, oft als L2 H1 bezeichnet.

Der Wagen wird entkernt und beispielsweise vom Dieselmotor befreit. An seine Stelle kommt ein normaler Bosch-Elektromotor, der 83 kW Leistung hat und ein Drehmoment von 200 Newtonmeter entwickelt. Vom DSG-Automatikgetriebe nutzt der Transporter fürs Vorwärtskommen dann nur die ersten drei Gänge.

Batterie mit 16 Modulen

Hier das Batteriepaket des neuen ABT e-Transporter 6.1 Foto: © ABT e-Line/Stephan LindhoffHier das Batteriepaket des neuen ABT e-Transporter 6.1 Foto: © ABT e-Line/Stephan Lindhoff

Unter den Boden kommt ein Batteriepaket mit 16 Einzelmodulen, die im Schadenfall auch einzeln getauscht werden können. Fest in einer Wanne samt Rahmen und zusätzlichen Crashabsicherungen montiert ABT den 333 Kilogramm schweren Batteriepack unter das Fahrzeug. 37,3 kWh Kapazität bietet die Batterie (größere sind in der Testphase), was für eine Reichweite von 105 zw. 138 Kilometer nach WLT reicht. Die Reichweitenunterschiede liegen in der Konfiguration: Der Wagen kann in der Standardversion eine Topgeschwindigkeit von 90 km/h erreichen, optional sind auch 120 km/h möglich.

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Ordentliche Reichweiten

Der neue ABT e-Transporter 6.1 schafft eine Tonne Nutzlast Foto: © ABT e-Line/Stephan LindhoffDer neue ABT e-Transporter 6.1 schafft eine Tonne Nutzlast Foto: © ABT e-Line/Stephan Lindhoff

Aber man dürfte auch, Idealbedingungen und entsprechende Topographie bzw. Verkehrsbedingungen vorausgesetzt, wesentlich weiter kommen. Im hügeligen Umland von Kempten starteten wir die erste Testfahrt mit einer angezeigten Reichweite bei voll geladener Batterie von 143 km. Zurück kamen wir in dem (unbeladenen) Kastenwagen nach einer Fahrt in einem Mix aus Stadt, Landstraße und Autobahn mit einer noch verbleibenden Reichweite von 110 Kilometern – hatten aber 53 Kilometer zurückgelegt. Da half der schonende Umgang mit dem Gasfuß und die Rekuperation, also die Rückgewinnung von Bremsenergie, bei jeder Gelegenheit.  Wer seine Batterie ohne Rücksicht auf schonenden Stromverbrauch fährt, kann natürlich an jeder Säule nachladen. Dann muss der Fahrer mit einer Ladezeit von 5,5 Stunden rechnen, wenn er den Saft aus einer 7,2 kW-Wallbox zieht. Schnellladen geht auch: Dann reichen 45 Minuten an einer 50-kW-Schnellladestation, um den Batteriestand auf 80 Prozent zu bringen.

Nutzlasten von einer Tonne

Die Anzeige im ABT e-Transporter 6.1 Foto: © ABT e-Line/Stephan LindhoffDie Anzeige im ABT e-Transporter 6.1 Foto: © ABT e-Line/Stephan Lindhoff

Das Fahren an sich ist völlig untadelig. VW ist mit seinem T6.1 (wie auch in der größeren Klasse mit dem Crafter) Benchmark, entsprechend gut und mit hohem Spaßfaktor ließ sich der Wagen durch Stadt und Land lenken. Entscheidend für das Handwerk sind aber weniger die guten Fahreigenschaften, sondern das, was der Transporter schleppen kann, also Ladevolumen und Nutzlast.

Durch die unterflur angebrachte Batterie verliert der e-ABT nichts von seiner Ladekapazität, die im Kastenwagen bei 6,7 Kubikmeter liegt. Die Nutzlast liegt bei 1.096 Kilogramm, also über eine Tonne, als Nutzfahrzeug-Version sind es 977 Kilogramm. Also auch dann kratzt er an der Ein-Tonnen-Marke, die für jede Baustellen-Erstausrüstung notwendig ist  – und zudem kann der Stromer noch 1,5 Tonnen als Anhängelast an den Haken nehmen.

Startpreis netto 44.950 Euro

Das Logo des ABT e-Transporter 6.1 Foto: © ABT e-Line/Stephan LindhoffDas Logo des ABT e-Transporter 6.1 Foto: © ABT e-Line/Stephan Lindhoff

Der ABT e-Transporter 6.1 kommt als Kastenwagen, aber auch als Kombi und Caravelle. Die beiden Versionen für die Personenbeförderung bieten Platz für bis zu neun Personen. Und natürlich gibt es bei ABT auch die Option, seinem VW Bus ein sogenanntes Aeropaket zu verpassen. Dann bekommt der Wagen beispielsweise Frontgrillaufsatz, Seitenleisten und Heckflügel, aber auch edle Leichtmetallräder.

Preislich fängt der ABT e-Transporter bei 44.990 Euro an, der Kombi startet mit 49.623 Euro, als Caravelle Comfortline bei 56.475 Euro (Preise alle ohne MwSt.). Wer sich fürs Leasing interessiert, der startet für den Kastenwagen ei 459 Euro im Monat. Der Vertrieb erfolgt übrigens über die Volkswagen Nutzfahrzeugpartner.

Text: / handwerksblatt.de

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