Mit der dritten Generation wird der neue Ford Kuga zum Teilzeit-Elektriker: Insgesamt drei Hybride stehen im Angebot.

Mit der dritten Generation wird der neue Ford Kuga zum Teilzeit-Elektriker: Insgesamt drei Hybride stehen im Angebot. (Foto: © Ford)

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Ford Kuga: Hybrid ist Trumpf

Der neue Ford Kuga hat sich zu einem schicken Crossover verwandelt und ist gewachsen. Neu ist auch das Motorenangebot, welches für den Kölner gleich drei verschiedene Hybridvarianten umfasst.

Er gilt als Bestseller im Modellprogramm und ist das meistverkaufte SUV von Ford in Europa. In seiner dritten Generation hat sich der Ford Kuga von einem SUV zu einem Crossover verändert. Auffällig ist Frontpartie, die Designelemente des ebenfalls neuen Ford Puma übernimmt und mit großem Kühlergrill sowie Voll-LED-Scheinwerfern richtig bullig aussieht. Das steiler verlaufende Heck trägt dagegen coupéhafte Züge. Auch von den Abmessungen hat der 4,63 Meter lange Kuga nochmals zugelegt. Um zwei Zentimeter mitgewachsen ist zudem der Radstand, der mit seinen 2,71 Metern im Innenraum für großzügige Platzverhältnisse sorgt.

Digitale Instrumente und richtig viel Platz

Das funktionale Digital-Cockpit lässt sich einfach bedienen, das Multimediasystem erweist sich als modern. Foto: © FordDas funktionale Digital-Cockpit lässt sich einfach bedienen, das Multimediasystem erweist sich als modern. Foto: © Ford

Wer das Lenkrad im Kuga entert, dem fällt als erstes das neue Digital-Display auf. Der bis zu 12,3 Zoll große Instrumenten-Monitor lässt sich selbst unter seitlicher Sonneneinstrahlung noch gut abgelesen werden und ist mehrfach konfigurierbar. Auch beim neuen Head-up-Display kann der Fahrer bestimmen, welche Inhalte auf die Plastikscheibe projiziert werden sollen. Überhaupt präsentiert sich das Cockpit aufgeräumt. Der weit oben platzierte Bildschirm für das Multimedia sowie die Navigation wirft keine Fragen auf und gefällt mit intuitiver Bedienbarkeit. Alternativ reagiert das System genauso prompt auf Sprachbefehle.

Auch sonst ist das Sync 3-Infotainment auf dem neuesten Stand. Smartphones lassen sich spielend einfach ankoppeln und sollte das Handy-Akku zur Neige gehen, stehen zwei USB-Anschlüsse (einer mit USB-C) sowie eine induktive Ladestation bereit. Weniger überzeugen können hingegen die Vordersitze in unserem Vignale-Testwagen. Die sind zwar mit feinem Leder bespannt, doch sind die Sitzflächen zu kurz und der Seitenhalt lässt zu wünschen übrig. Wer das nicht mag, kann den Kuga aber auch in anderen Ausstattungsvarianten mit besser konturiertem Sport-Mobiliar bestellen.

Dafür gibt es beim Raumangebot nichts zu meckern. Das fällt vorne wie hinten richtig üppig aus und den Gästen im Fond wird eine großzügige Beinfreiheit gewährt. Für noch mehr Komfort lässt sich die Rückbank der Länge nach verschieben und die Neigung der Lehnen verstellen. Auch ganz hinten kann der Ford ebenfalls überzeugen. Je nach Längsposition der Rücksitze beträgt das Kofferraumvolumen zwischen 475 und 645 Litern, umgeklappt und mit dachhoher Beladung wächst es auf bis zu 1.534 Liter. Der Ladeboden ist nahezu eben, praktisch ist außerdem die elektrische Heckklappe, die mittels Fußkick öffnet und schließt.

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Drei Hybride: Der neue Ecoblue-Diesel arbeitet laufruhig und kraftvoll

Das Heck verläuft steiler und trägt coupéhafte Züge. Von den Abmessungen legte der Kölner Crossover nahezu in alle Richtungen zu. Foto: © FordDas Heck verläuft steiler und trägt coupéhafte Züge. Von den Abmessungen legte der Kölner Crossover nahezu in alle Richtungen zu. Foto: © Ford

Neben den bekannten Dreizylinder-Benzinern sowie den Vierzylinder-Dieselmotoren bietet Ford den Kuga auch als teilelektrifizierte Varianten an. Den Anfang macht der 2,5-Liter große Benziner als Plug-in-Hybrid. Durch die Möglichkeit externen Strom nachzutanken, soll der Vierzylinder rein elektrisch bis zu 56 Kilometer weit kommen. Gegen Ende des Jahres wird es den 2,5-Liter-Vierzylinder zudem auch ohne Steckeranschluss als Vollhybriden geben.

Unser getesteter Ecoblue-Diesel ist ebenfalls ein Hybrid, jedoch einer von der milden Sorte. Daher kann der 150 PS starke Zweiliter nicht elektrisch bewegt werden. Allerdings bekommt der Mild-Hybrid beim Beschleunigen tatkräftige Unterstützung von einem riemengetriebenen Starter-Generator. Der leistet zusätzliche 11,5 kW (16 PS) und soll beim Spritsparen helfen. Darüber hinaus stehen mehrere Fahrprogramme, von Eco bis Sport, zur Verfügung.

Der Mild-Hybrid-Diesel überzeugt. Er läuft leise sowie kultiviert und entfaltet 370 Nm Drehmoment ab 2.000 Umdrehungen pro Minute. Dabei muss der Schalthebel am präzisen Sechsganggetriebe nicht übermäßig bemüht werden, denn seine Kraft entfaltet der Selbstzünder schön gleichmäßig und über ein weites Drehzahlband. Den Sprint von Null auf Tempo 100 erledigt der Kuga in 9,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 194 km/h. Verbrauchen soll der milde Hybrid-Diesel 4,3 Liter im Schnitt. Auf unserer zügig angegangen Tour zeigte der Bordcomputer hingegen 6,9 Liter an. Mit gemäßigtem Gasfuß lässt sich dieser Wert jedoch auf knapp über fünf Liter herunterdrücken.

Leichtfüßig, aber nicht mehr so verbindlich wie sein Vorgänger

Der kompakte Ford Kuga fährt sich agil, aber nicht mehr so sportlich-direkt wie sein Vorgänger. Foto: © FordDer kompakte Ford Kuga fährt sich agil, aber nicht mehr so sportlich-direkt wie sein Vorgänger. Foto: © FordBeim Fahren offenbart der Kuga dann eine kleine Überraschung. Zwar gibt er sich nicht mehr so handlich und direkt wie sein agiler Vorgänger, doch dank seiner agilen Fahrwerksabstimmung geht der Crossover weiterhin recht leichtfüßig ums Eck. Gleiches gilt für die Lenkung, die zwar sehr exakt arbeitet, jedoch nicht mehr ganz so sportlich wie beim alten Modell ausgelegt ist.

Die kleinen Unterschiede werden aber ohnehin nur ganz besonders sportlich ambitionierte Handwerker monieren. Zumal der Ford auch sonst mit einem insgesamt ausgewogenen Fahrkomfort begeistert. So bereitet auch der neue Ford Kuga eine Menge Spaß und gefällt mit seinem sicheren sowie ausgewogenen Fahrverhalten. Aber was kostet er? Der Kuga startet mit 120 PS starkem Benziner bei 22.311 Euro netto, als gefahrener Mild-Hybrid-Diesel und 150 PS beginnt er bei 27.605 Euro.

Text: / handwerksblatt.de

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