(Foto: © Niesmann + Bischoff)

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Anhalten, parken – und immer zu Hause

Warum einfach, wenn es auch luxuriös geht? Im Arto 88 E von Niesmann + Bischoff mangelt es an nichts.

Nach dem Blick aufs Buch strahlt mich die junge Dame auf dem Caravan-Platz nahe Berwick an der englischen Ostküste an: "Selbstverständlich haben wir einen Platz mit Stromanschluss", sagt sie. "Wie lang ist das Wohnmobil?" Auf meine Antwort "Neun Meter" kommt nur ein "Oh" und leichte Schnappatmung, ehe sie mir wortreich und entschuldigend erklärt, dass das die übliche Länge weit überschreitet und sie damit doch kein Platz habe. Das ist aber auch der einzige Nachteil, den es beim Arto 88 E Flair von Niesmann + Bischoff gibt. Nicht jeder Caravan- und Campingplatz ist auf Wohnmobile dieser Länge eingestellt.

Alles an Bord

Foto: © Niesmann + BischoffFoto: © Niesmann + Bischoff

Denn an Bord des knapp neun Meter langen, drei Meter hohen und 2,30 m breiten Wohnmobils ist alles, was das Herz in einem mobilen Urlaub begehrt. Und tatsächlich ist auch nicht immer ein fester Stellplatz notwendig. Schließlich hat das Wohnmobil genügend Wasser (300 Liter) an Bord, eine Solaranlage, um Strom zu tanken und ohnehin ausreichend große Batterien, um auf eine externe Versorgung zu verzichten.

Wir sind unterwegs im schottischen Hochland und genießen den Trip mit dem Luxusschiff, das überall auffällt. Bei Fahrten durch die Stadt, auf dem Parkplatz vor Geschäften und natürlich auf den Campingplätzen, an denen sich die Californias, Marco Polos, Nuggetts und Hymer dieser Welt aneinanderreihen. Der Arto gehört mit seinem zulässigen Gesamtgewicht von 5,5 Tonnen in eine höhere Klasse.

Auf Landstraßen wird es eng

Zugegeben, auf den Landstraßen wird es manchmal schon sehr eng, wenn einem ein Truck entgegenkommt und zwischen den beiden Spiegeln nur eine Spanne Platz bleibt. Das kompensiert der großzügige Innenraum mit seinem üppigen Platzangebot. Angetrieben wird der Arto auf Fiat Ducato Basis von einem 2,3 l Dieselmotor mit 96 kW/130 PS. Damit schwächelt er zwar vollbeladen an Steigungen, aber es kommt auch nicht auf Tempo an, zumal er auf geraden Strecken flott vorankommt.

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Vier Personen finden im Wohnmobil mit dem Liliensymbol im Markenemblem, das preislich bei brutto 110.000 Euro beginnt, einen Sitz- und Schlafplatz. Mit schnellen Drehungen sind Fahrer- und Beifahrersitz gedreht und man kann sich gemütlich in größerer Runde an den Tisch setzen, wenn für einen Umtrunk oder ein kleines Essen auch mehr als vier Personen an Bord sind. Wer eine frisch gebackene Pizza oder Kuchen servieren will, kann auf den Gasofen setzen. Soll es lieber ein Eis oder ein Bier sein, kann sich jeder den passenden Vorrat im Gefrierfach oder Kühlschrank anlegen. Und auf drei Gaskochern lässt sich ein schickes Mahl zusammenkochen. In den Schubläden und Hängeschränken ist genügend Platz für Kochutensilien und Vorräte.

Üppiges Badezimmer

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Wer die Trennwand hinten zu den Schlafplätzen und die Tür nach vorn zum Fahrer schließt, findet sich auf einmal in einem großzügigen Bad mit Waschbecken, Dusche und Toilette. Manche Wohnungen wären froh über so ein Bad. Eine Klimaanlage sorgt im gesamten Wagen für angenehme Temperaturen. Auf dem großzügigen Hubbett lässt es sich genauso wie hinten äußerst bequem schlafen.

Das Beste aber ist die nahtlose Verbindung in die Natur. Gerade im schottischen Hochland lockt es an fast jeder Stelle stehen zu bleiben, weil die Natur atemberaubende Anblicke frei Haus liefert. Und beim Wohnmobil heißt es eben: Anhalten, parken – und zu Hause sein.

Riesiger Stauraum

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Hinter der Hinterachse ist ein riesiger Stauraum, der auch für einen Fahrradständer mit drei Rädern reicht oder eben ausreichend Platz für Campingmöbel bietet. Mit wenigen Handgriffen sind Tisch und vier Stühle auf dem Platz vor dem Arto aufgebaut. Wenn die Sonne blenden sollte, reicht ein Knopfdruck und die Markise fährt automatisch aus. In der Markise sind Standbeine integriert, so dass sie gut verankert werden kann. Mit einem weiteren Schalter lässt sich eine Beleuchtung einschalten, die dimmbar ist.

Und im schottischen Hochland ist es dann Zeit, um bei einem oder auch zwei Glas schottischen Malts den Abend ausklingen zu lassen und die Luft einzuatmen, die dem Lebenswasser, was Whiskey in seinem gälischen Ursprung heißt, ihre Aromen einhaucht. Schließlich ist man mit dem Arto im hier und jetzt zuhause – und kann schon den nächsten Tag planen. Ganz entspannt wohlgemerkt, denn der Luxus des Wohnmobils lädt definitiv zum Verweilen ein.

Text: / handwerksblatt.de

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