Haus und Garten von ­Claude Monet in Giverny

Haus und Garten von ­Claude Monet in Giverny (Foto: © Philippe Queyroux/Normandie Tourisme)

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Auf der Route der Impressionisten

Panorama - Reise

Vor 150 Jahren revolutionierten Maler wie Claude Monet die Malerei der großen Pariser Salons. Technik, Natur und Eindrücke ­beherrschen künftig die Maltechnik und Inhalte. Über die Seine zu ihren Malstandorten.

Der Impressionismus war eine revolutionäre Kunstbewegung, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich entstand. Die Impressionisten strebten danach, den flüchtigen Eindruck von Licht und Farbe in ihren Gemälden festzuhalten, und brachen mit den traditionellen Techniken der Akademiekunst.

Die Meister des Impressionismus

Hier sind einige der wichtigsten Vertreter dieser Bewegung:

Claude Monet

Monet gilt als der Begründer des Impressionismus. Seine Werke, wie "Impression, Sonnenaufgang", gaben der Bewegung ihren Namen. Monet war bekannt für seine Studien des Lichts und der Atmosphäre, insbesondere in seinen berühmten Seerosen-Gemälden und der Serie der Kathedrale von Rouen, die zu verschiedenen Tageszeiten und Lichtverhältnissen entstanden.

Edgar Degas

Degas war bekannt für seine Darstellungen von Tänzerinnen und alltäglichen Szenen. Er experimentierte mit Perspektive und Komposition und nutzte häufig Pastellfarben. Seine Werke zeigen einen einzigartigen Blick auf Bewegung und menschliche Interaktionen, wobei er oft den Eindruck von Momentaufnahmen vermittelte.

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Pierre-Auguste Renoir

Monets Haus in Giverny. Foto: © Marie-Anaïs Thierry / Normandie TourismeMonets Haus in Giverny. Foto: © Marie-Anaïs Thierry / Normandie Tourisme

Renoir war ein Meister der Darstellung von Licht und Farbe, der oft fröhliche Szenen des Lebens in seinen Gemälden einfing. Seine Werke wie "Das Mittagessen der Ruderer" zeigen eine lebendige Farbpalette und eine besondere Aufmerksamkeit für das Spiel des Lichts auf der Haut und den Objekten.

Berthe Morisot

Morisot war eine der wenigen weiblichen Impressionisten und spielte eine entscheidende Rolle in der Bewegung. Ihre Werke, wie "Das Bett", zeigen oft intime, häusliche Szenen und das Leben von Frauen im 19. Jahrhundert. Sie war bekannt für ihren sensiblen Umgang mit Licht und Farbe.

Alfred Sisley

Sisley war ein britischer Maler, der in Frankreich lebte und für seine Landschaftsmalerei bekannt war. Seine Werke zeichnen sich durch eine sanfte Farbpalette und eine besondere Aufmerksamkeit für die Darstellung von Licht und Wetterbedingungen aus. Seine Gemälde wie "Die Seine bei Argenteuil" zeigen die Schönheit der Natur und des ländlichen Lebens.

Camille Pissarro

Vase mit Chrysanthemen: eines der Werke Renoirs. Foto: © Marie-Anaïs Thierry / Normandie TourismeVase mit Chrysanthemen: eines der Werke Renoirs. Foto: © Marie-Anaïs Thierry / Normandie Tourisme

Pissarro war ein zentraler Vermittler innerhalb der Impressionisten und hatte einen großen Einfluss auf die Bewegung. Er war bekannt für seine Landschaften und seine Fähigkeit, die Effekte von Licht und Atmosphäre darzustellen. Pissarro war auch ein Mentor für viele jüngere Künstler und setzte sich für die Impressionisten ein.

Diese Künstler trugen erheblich dazu bei, die Kunstwelt zu verändern, indem sie neue Techniken und Perspektiven einführten, die bis heute Einfluss auf die moderne Kunst haben. Der Impressionismus bleibt eine der einflussreichsten Bewegungen in der Kunstgeschichte, die die Wahrnehmung von Licht, Farbe und Bewegung neu definierte.

Der Kunstkritiker Jules-Antoine Castagnary versuchte sich als Erster, einen Namen für die neue Kunstrichtung zu machen. Monets "Impression" – ein Gemälde, das den Sonnenaufgang darstellte – brachte ­Castagnary dazu, von "Impressionisten" zu sprechen. Schließlich gäben sie nicht irgendetwas wieder, sondern malten den "hervorgerufenen Eindruck". Der Impressionismus war geboren und feiert im nun 150. Jubiläumsjahr der ersten Ausstellung (1874) die Revolution in der Malerei.

Monets Plein-Air-Malerei: Impressionen im Freien

Keine verherrlichenden Schlachtenszenen oder dramatischen religiösen Motive sollten den Fortgang der Malerei bestimmen, sondern die Impression – gewonnen in der freien Luft. Die so genannte "plein air"-Malerei war offen für Neues, für alltäg­liche Szenen, für die neuen Techniken des Jahrhunderts, man denke nur an Monets Gemälde des Bahnhofs Saint Lazare mit dampfenden Lokomotiven, vielen Lichtwechseln.

Etretat in der Normandie Foto: Etretat © In Viaggio col Tubo / Normandie TourismeEtretat in der Normandie Foto: Etretat © In Viaggio col Tubo / Normandie Tourisme

Vor den Felsen von Etretat lebte Claude Monet die Ausführung der neuen Malerei unter freiem Himmel bis zum eigenen Verdruss. In Briefen an seine Frau berichtete er, wie er vom starken Wellengang niedergerissen wurde, sein Malzeug mit Leinwand und Pinsel im Meer verschwanden. Nie wieder würde er dort malen, schrieb er empört. Monet war ohnehin bekannt für seine wechselhaften Stimmungen und cholerischen Ausbrüche. Die Kinder seiner befreundeten Malerkollegen wie Auguste Renoir berichteten später, dass es strikt verboten war, in Monets Garten zu spielen. Monet hatte sich ein Blumenrefugium im kleinen Ort Giverny aufgebaut, sogar noch ein Stück Gartenland jenseits der Route départementale dazugekauft, um seine legendären Seerosenteiche anzulegen.

"Für den jungen Monet war Schule nicht die liebste Beschäftigung, er mochte eher Zeichnungen und Karikaturen von Menschen der Hafenstadt."

Entdecken Sie Monets Gartenjuwel an der Seine

Foto: © Philippe Queyroux/Normandie TourismeFoto: © Philippe Queyroux/Normandie Tourisme

Der Garten ist heute ein Besuchermagnet und Streckenteil so mancher Flusskreuzfahrt. Wer etwa mit nicko cruises die Seine von Paris nach Le Havre hinaufschippert, kann in geführten Landgängen schon morgens die Gartenanlage genießen. Die Blumenbeete sind eine Augenweide. Monet, der Mann mit dem langen Zottelbart, hatte seinerzeit die so typischen Apfelbäume der Gegend auf seinem Terrain kurzerhand fällen lassen. Nichts sollte den Blick auf Blumen und Pflanzen schmälern, keine spielenden Kinder und auch keine Obstbäume.

In seinem dazugekauften Grundstück jenseits der Route D ließ er sogar einen Bach umleiten, um die Seerosen-Teichanlange anlegen zu lassen. Heute, im Jahr 2024, bedarf die Pflege des Gartens und vor allem der Teiche einer fleißigen Gärtnertruppe, die sich neben der halben Million Besucher von März bis Oktober um die Sauberkeit der Teichanlage und das störende Unkraut kümmert. Ermöglicht wird der Erhalt des Wohnhauses und des weitläufigen Gartens von einer vermögenden Stiftung, der Fondation Claude Monet.

Das grüne Erlebnis von Giverny


Monet hat mit diesem Erfolg zu Beginn seines Malerlebens überhaupt nicht gerechnet. Nie hatte er nach den Anfeindungen durch den offiziellen Pariser Salon erwartet, dass Heerscharen von Amerikanern, Japanern und Europäern voller Bewunderung über seinen Besitz, die kleinen Wege zwischen seinen Blumenbeeten laufen und stundenlang anstehen würden. Der Erfolg wurde ihm erst sehr spät zuteil. Monets Haus ist ein gelungenes Beispiel für Farbenpracht. Großartig die gelb gehaltene Küche, die blauen Schlafzimmer – Farbe über Farbe – wohin das Auge nur schaut.

Monets ist als Junge von Paris nach Le ­Havre umgesiedelt und dort aufgewachsen. Die Arbeit des Vaters, ein Kolonialwarenhändler, sollte in der Hafenstadt besser laufen. Für den jungen Monet war Schule nicht die liebste Beschäftigung, er mochte eher Zeichnungen und Karikaturen von Menschen der Hafenstadt. So verdiente er sich seine ersten Francs. Der Maler ­Eugéne Boudin drängte Monet schließlich, sich auf Landschaftsmalerei zu konzentrieren.

Entdecken Sie Monets Impressionen der Normandie

Sein Bild "Impression, soleil levant" gilt als Nukleus der neuen Malerei. Es zeigt den Hafen von Le Havre am Morgen. Ankernde Schiffe und sich auflösende Nebel machen dieses Bild aus. Die aufgehende Sonne bricht ihre Strahlen auf der Wasseroberfläche. Keine Komposition, keine räumliche Wirkung – lediglich die Impression des Moments kennzeichnen das Bild. Die Kathedrale von Rouen hat Monet mindestens 28 mal zu den unterschiedlichsten Tageszeiten gemalt. Die Fassade für sich ist schon ein Faszinosum, die Mischung der Baustile, links der alte Wehrturm, aufgestockt um gotische Elemente, rechts der gänzlich gotisch gebaute  "Butterturm", finanziert von den Gläubigen. Sie hatten sich alle Freibriefe erkauft, auch in der Fastenzeit weiter Butter essen zu dürfen.

Ein Blick aus dem Fenster 
des Gros Horloge auf die 
Kathedrale von Rouen Foto: © Refuse to hibernate / Normandie TourismeEin Blick aus dem Fenster 
des Gros Horloge auf die 
Kathedrale von Rouen Foto: © Refuse to hibernate / Normandie Tourisme

Rouen mit seinen 110.000 Einwohnern liegt flussaufwärts der Tour. Auf dem Rückweg von Le Havre lässt der Flusskreuzer das Städtchen Vernon rechts liegen, wo es über eine kleine Brücke nur wenige Kilometer entfernt nach Giverny geht. Vernon war schon damals ein wichtiger Haltepunkt der Impressionisten. Diese liebten die Seine, fuhren mit der noch jungen Eisenbahn Richtung Meer und zurück, quasi parallel zur Flusstour von nicko crusises. Der letzte Ankerplatz ist in Paris, dort wo einst Citroën seinen ersten Standort hatte. Hier in der Millionenmetropole Paris hat der Impressionisten-Freund die Qual der Wahl. Viele Museen stellen die Originalwerke der "plein-air"-Maler aus. Paris ist nun mal das Zentrum Frankreichs, nicht nur in der Politik, sondern auch in der Kunst.
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MuseenMusée d’Orsay
Dieses Museum beherbergt eine umfangreiche Sammlung impressionistischer Gemälde von Künstlern wie Claude Monet, Edgar Degas, Auguste Renoir und Camille Pissarro.
Insta: #museeorsay

Musée de l’Orangerie
Hier können Besucher die berühmten Wasserlilien-Gemälde von Claude Monet bewundern, sowie Werke anderer impressionistischer Künstler.
Insta: #museeorangerie

Musée Marmottan Monet
Dieses Museum ist bekannt für seine Sammlung von ­Gemälden von Claude ­Monet.
marmottan.fr/en

Musée Rodin
Obwohl Auguste Rodin selbst kein Impressionist war, beherbergt das ­Museum eine Sammlung von Werken impressionistischer Künstler wie Edgar Degas.
Insta: #mussrodinparis

Petit Palais
Dieses Museum zeigt eine Vielzahl von Gemälden aus verschiedenen Kunstbewegungen, darunter auch einige impressionistische Werke.
petitpalais.paris.fr/en

Claude Monet Giverny
Für den Besuch des Hauses und Gartens ­Monets ist eine Online-­Buchung sehr empfohlen!
claudemonetgiverny.fr
Flusskreuzfahrten: Auf der Seine von Paris bis Le HavreWer auf der Seine ganz in Ruhe dahingleiten will, bucht eine Flußkreuzfahrt bei nicko cruises. Die Tour geht von Paris über Rouen bis nach Le Havre. Honfleur, Etretat, Giverny mit Monets Haus. Es gibt Auflugsschwerpunkte zum Thema Impressionismus, die stattfinden, wenn es genügend Interessenten gibt. Die Küche ist exzellent, der Service der Hotel-Crew sehr gut, die Ausflüge sind wohl begleitet und informativ.
nicko-cruises.de
Der neue Eurostar knüpft an die Tradition des TEE anDie Hochgeschwindigkeitsbahnunternehmen Thalys und Eurostar sind vor zwei Jahren fusioniert und treten künftig unter dem Namen "Eurostar" auf. Das Unternehmen verbindet Städte wie Brüssel, Amsterdam, Köln, Essen und London. Das neue Eurostar-Logo zeigt einen Stern, dessen Zentrum den Bahnknotenpunkt Brüssel symbolisiert, wie CEO Gwendoline Cazenave erklärt: "Brüssel ist das Herz unseres Netzes und von allen Zielen in etwa zwei Stunden erreichbar."

Der Stern erinnert an das historische "Etoile du Nord", die ersten TEE-Züge, die Paris, Brüssel und Amsterdam verbanden. Dieses Symbol ist noch heute in der großen Halle des Brüsseler Nordbahnhofs zu sehen. Die Züge sind unverändert: Die ehemaligen Thalys-Züge bleiben rot-grau, die Eurostar-Züge blau-hellgrau. Tickets sind über eine gemeinsame Webseite und App buchbar.
eurostar.com

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Text: / handwerksblatt.de

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