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HWK Trier | Mai 2025
Beratung: Beruflich weiterkommen im Handwerk
Persönliche Beratung beim "Zukunftstreffer" :Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 13. Mai, von 16. bis 17.30 Uhr.
Weiches Brötchen, leicht süßlich, Brühwurst, Mayo, Ketchup, Gurkenscheiben und geröstete Zwiebeln. Schwuppdiwupp liegt der Hot Dog sanft umhüllt von einer Serviette in beiden Händen. Startklar zum Verzehr. (Foto: © LABAN Stories)
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Februar 2021
Extrawurst. Wer den Hot Dog erfunden hat, ist nicht ganz klar. Sicher ist aber, dass die Dänen mit zu den größten Fans dieser Fast-Food-Spezialität gehören.
Weiches Brötchen, leicht süßlich, Brühwurst, Mayo, Ketchup, Gurkenscheiben und geröstete Zwiebeln. Schwuppdiwupp liegt der Hot Dog sanft umhüllt von einer Serviette in beiden Händen. Startklar zum Verzehr. Die Geschichte des Hot Dogs beginnt vermutlich im Jahr 1847. Über seine Entstehungsgeschichte gibt es verschiedene Varianten. Möglicherweise war es der Coburger Metzgermeister Johann Georg Hehner, der erstmals auf den Trichter kam, die Wurst mit einem Brötchen zu kombinieren.
Den wahren Hype erfährt der Hot Dog jedoch in den USA. Vor allem an der Ostküste. 1867 bot der deutsche Migrant Charles Feltman auf Coney Island an einem kleinen Stand das Würstchen im Brötchen mit Sauerkraut an. Der gelernte Bäcker gründete später dort das "Feltman’s Restaurant and Beer Gardens". Damals kostete der Hot Dog 10 Cent.
Dann, 1916, kommt der Belgier Nathan Handwerker ins Spiel. Als singender Kellner nimmt er im "Feltman’s" einen Job an. Ermutigt von Kollegen, eröffnete er auch auf Coney Island einen eigenen kleinen Hot Dog-Stand. Sein Hot Dog kostete mit 5 Cent allerdings nur die Hälfte. Mit einem Startkapital von 300 Dollar und dem Geheimrezept einer Gewürzmischung von seiner Frau Ida wuchs "Nathan’s Famous" rasant an. Auch er gilt in Fachkreisen als Erfinder des "Heißen Hundes".
Doch egal, wem wir den Hot Dog zu verdanken haben, bis heute locken die bunten Stände und mobilen Karren nicht nur in den USA die Liebhaber des Fast-Food-Klassikers scharenweise an. Auch in Brasilien kennt man den "Cachooro quente" mit einem cremigen Kartoffelpüree. Die Österreicher lassen nichts auf ihr "Bosna" kommen. Ein "Bosna", das sind zwei kleine Bratwürste in einem Weizenbrötchen und scharfer Soße. Die Niederländer bieten das Brötchen mit der Wurst als "Broodje Aap" an. Das "Affenbrötchen" wird mit Schmorzwiebeln verfeinert. Und am 18. Januar 1921 erhielten die ersten sechs "pølsewogne" (Hot Dog-Buden) die Erlaubnis, die "røde polser" (rote Würstchen) im Brötchen in Dänemark zu verkaufen.
"Es gibt nur wenige Szenen in Kopenhagen, die reizvoller sind als ein Hot Dog-Verkäufer, der ruhig eine belebte Straße entlang geht und seinen Van hinter sich herzieht", schreibt der dänische Feinschmecker und Buchautor Hazel Evans, dass nicht nur die Hot Dogs, sondern auch die Leute, die ihn verkaufen, in Dänemark verehrt werden. "Ohne übertreiben zu wollen, der Hot Dog gehört zur Seele des Landes."
Schätzungen zufolge landen jährlich bis zu 100 Millionen Portionen "Heißer Hunde" in den Mägen Einheimischer und Touristen. Seit den 50ern wird traditionell dazu Cocio getrunken. Die süße Schokoladenmilch, so wird behauptet, soll den Hot Dog erst recht schmackhaft machen. Das einzige wahre Erkennungszeichen eines dänischen Hot Dogs ist und bleibt aber das leuchtend rote Würstchen. Der Legende nach wurde die Wurst in der 30er Jahren rot eingefärbt, um so schlechtere Qualität zu erkennen. In dem Fall wurde Fleisch vom Vortag verwendet. Heute wird natürlich nur frisches Fleisch verarbeitet. Allein die rote Farbe ist geblieben.
Die Würste sind entweder "kogt" (gebrüht) oder "ristet" (gebraten). Der Klassiker ist nach wie vor der "Røde Polse", ein weiches Brötchen mit einer roten Brühwurst. Es sieht künstlicher aus als es schmeckt. Die Dänen färben lediglich den Naturdarm mit roter Lebensmittelfarbe. Innen schmeckt die Wurst wie eine ganz normale Brühwurst. Dazu Ketchup, Senf, Remoulade, gehackte Zwiebeln, Röstzwiebeln und eingelegte Gurkenscheiben. Ganz wichtig: keine Mayonnaise. Die gibt es nur zu Pommes. Doch auch andere Varianten sind im Angebot. "Es wird schwierig sein, einen Dänen zu finden, der nicht eine Meinung dazu hat, was einen echten Hotdog ausmacht", sagt Hazel Evans.
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Den Höhepunkt seiner Beliebtheit erreichte der røde polser nach dem Zweiten Weltkrieg. Zu diesem Zeitpunkt gab es alleine in Kopenhagen rund 500 Hot Dog-Buden. Die Erfolgsgeschichte hält bis heute an. So geht es beim jährlich stattfinden Food-Festival in Aarhaus einzig und allein um die Wurst. Das Festival mit vielen Ausstellern, Workshops und Events beinhaltet auch die dänische Hot Dog-Meisterschaft. Hier werden "Dänemarks bester Hotdog", der "Hot Dog-König des Jahres" und der "innovativste Hot Dog" gekürt. Und die besten Köche des Landes zeigen ihre ganze Kreativität rund um die 100-Jährige Kulturgeschichte des dänischen "Heissen Hundes".
Auf den Geschmack gekommen? Weitere Tipps für außergewöhnliche Hotdog-Erlebnisse und Tipps der besten Hotdog-Buden des Landes finden Sie im Internet. Landesweit findet übrigens am 23. Juli der Tag des Hot Dogs statt.
Das Food-Festival in Aarhaus soll vom 2. bis 5. September stattfinden. Die Hot Dog-Meisterschaft am 5. September. Das hängt von der aktuellen Corona-Situation ab.
Der Historiker Bruce Kraig glaubt: "Der Spitzname stammt von Witzen über die kleinen, länglichen Hunde mit ihren kurzen Beinen." Viele damalige Metzgereien hatten einen Dackel. Die längliche Form des Körpers erinnerte vielleicht an die Wurst.
Heute kann man den dänischen Hotdog im Urlaub auch in ökologischen Gourmetvarianten wie bei Den Økologiske Pølsemand oder Nordic Hotdog in Kopenhagen genießen. Am bekanntesten und vor allem richtig klassisch ist aber wohl eine andere Hotdog-Bude: Annies Kiosk in Sønderjylland - für viele Urlauber traditionell der erste Stopp nach Grenzüberquerung in Südjütland.
Harry’s Place gibt es seit 1965. Wer die echte Harry-Erfahrung erleben möchte, sollte das legendäre "Børge" bestellen. Es entstand als Harry beauftragt war, für die Insassen eines Gefängnisses zu entwicklen. Die Wurst sollte mindestens den einer 1,5 fachen Wurst entsprechen. War das nicht der Fall, gab es ordentlich Ärger unter den Insassen. Obwohl 1989 verstorben, lebt Harry’s Platz und die berühmte Wurst weiter.
Bjarnes Pølser "Eine Wurst sollte mit Gefühl serviert werden. So das Motto von Bjarnes Pølser. Bjarnes gibt es seit 1984. Seitdem hängt ihm der Ruf an, in Ballerrup den besten Hot Dog des Landes anzubieten. Und das, obwohl der 15 Kilometer nordwestlich von Kopenhagen seinen Van hat.
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