Eine E-Bike-Tour entlang der Masurischen Seenplatte besticht mit ihrer Landschaft und vielen Baumalleen.

Eine E-Bike-Tour entlang der Masurischen Seenplatte besticht mit ihrer Landschaft und vielen Baumalleen. (Foto: © Siegfried Michael Wagner)

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Masuren: Naturschönheit mit Vergangenheit

Panorama - Reise

E-Bike-Tour: Die Welt aktiv erleben. Dafür steht der E-Bike-Reiseentdecker Belvelo. Vor allem bei einer entspannten Tour entlang der masurischen Seenplatte.

Zaczynajmy! Lasst uns starten!" Nach der Ankunft am Bahnhof in Warschau begrüßt uns unsere Reiseführerin Kasia. Mit dem Bus geht es nach Woidwodschaft Warmińsko-Mazurskie (Ermland-Masuren). Der Osten Polens wird bestimmt durch die masurische Seenplatte. Einer Region, die mit einer Sehnsucht nach Ruhe und Entspannung eng verwoben ist. Schon in den 60ern wurden die Seen unter Naturschutz gestellt. Mehr als 3.000 Seen, grüne Mischwälder, Sumpfgebiet und sanfte Hügellandschaften prägen die als "grüne Lunge Europas" bekannte Region.

"Radeln ist auch in Polen mittlerweile populär geworden", macht Kasia bei der rund vierstündigen Fahrt mit Land, Leuten, Traditionen und Gepflogenheiten vertraut. Auf dem Programm steht eine dreitägige E-Bike-Tour. Schon bei der ersten Schnuppertour in Giżycko (Lötzen) wird bewusst: Eine Radtour durch Masuren ist zugleich eine Reise durch eine wechselvolle Geschichte. Am westlichen Rand der Sommerhauptstadt Masurens wurde eine der mächtigsten Festungen Preußens erbaut: die Feste Boyen. Gegenüber erbaute nach dem Zweiten Weltkrieg Karl-Friedrich Schinkel eine evangelische Pfarrkirche. Dort findet im Sommer jetzt das internationale Festival der Orgel- und Kammermusik statt. Nach einer entspannten Schnuppertour von acht Kilometern klingt der erste Tag im Wellnesshotel St. Bruno aus.

Tag zwei

Die anstehenden 45 Kilometer sind auch für Anfänger geeignet. Die Tour führt relaxed vorbei an Seen, kleinen beschaulichen Dörfern und immer wieder entlang uralter, wunderschöner Baumalleen. Mit Blick auf eine Bilderbuchlandschaft heißt es alsbald durchatmen, genießen und mit jedem gefahrenen Meter den Alltagsstress hinter sich lassen. Erster Stopp Sztynort (Steinort). Hier befindet sich eine der größten Marinas. Die Region ist vor allem bei Seglern beliebt.

Das dortige Schloss gehörte Heinrich Graf von Lehndorff. Er war einer der Offiziere, die am Attentat auf Hitler beteiligt waren. Nur 60 Kilometer von der russischen Grenze und 20 von der Wolfschanze entfernt, dem früheren Führerhauptquartier, wird das Schloss derzeit mit deutscher Hilfe saniert. Geplant ist eine Gedenkstätte, die an den Aufstand des 20. Juli 1944 erinnern soll.

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Ein Land mit vielen Grenzen

Viele Fragen tauchen auf und erinnern die E-Biker daran, dass Polen viele Grenzen hat. Neben Deutschland die nach Belarus, Lettland, Weißrussland, Slowakei und nicht zuletzt zur Ukraine hin. Der Hinweis der Reiseführerin an ein zwiespältiges Verhältnis vor allem zu Russland hat in den letzten Wochen eine traurige Bestätigung bekommen. Nichtdestotrotz mahnt sie zur Weiterfahrt nach Węgorzewo (Angerburg).

Die Barockkirche Heiligelinde. Herzstück ist die Orgel mit 3.960 Pfeifen und 40 Registern. Die Figuren der Orgel sind beweglich. Foto: © Siegfried Michael WagnerDie Barockkirche Heiligelinde. Herzstück ist die Orgel mit 3.960 Pfeifen und 40 Registern. Die Figuren der Orgel sind beweglich. Foto: © Siegfried Michael Wagner

Zuvor steht allerdings ein Mittagessen mit typischen Köstlichkeiten auf dem Programm. Dazu gehören natürlich die mit Hack gefüllten Kartoffelklöße und das obligatorische Gläschen Wodka. Angerburg ist ein touristisches Zentrum Masurens. Mit dem Mamerki-Bunker (Mauerwald) ist dort einer der besterhaltenen Bunker zu besichtigen. In dem dunklen Gemäuer sorgen nicht nur Kälte und Nässe für ein ehrfurchtvolles Frösteln. Eine Ausstellung erinnert an die dunkle Vergangenheit und die Vorbereitungen des Attentats. Irgendwie sind alle Teilnehmer erleichtert, dass ein Bus zurück in das warme und bequeme Hotel fährt.

Tag drei

Zunächst geht es mit dem Bus nach Święta Lipka (Heiligelinde). Dort ist einer der schönsten Sakralbauten Polens zu finden. Eine Besonderheit ist die Orgel mit ihren beweglichen Figuren. Nach der beeindruckenden Klangfülle der Orgel schwingen wir uns auf die Räder. Über Reszel (Rösel) geht es 35 Kilometer Richtung Lidzbark Warmiński (Heilsberg) mit der Burg der Erzbischöfe, im der ehemals Nikolaus Kopernikus lebte und arbeitete. Es ist auch der Schlusspunkt einer faszinierenden E-Bike-Tour. Das Gepäck wurde wie von Zauberhand in das Schlosshotel Krasicki gebracht. Bei einem letzten Abend im Land der tausend Seen sind sich alle sicher, dass die Reise noch lange nachhallen wird.

Weitere Infos Belvelo
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Text: / handwerksblatt.de

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