Chilischoten: Scharfe Sache, Hombre!
Der 25. Februar ist der Tag des Chilis. Zumindest in den USA. Grund genug, sich die scharfe Sache näher anzusehen, die unsere Küche bereichert.
Capsaicin – schon mal gehört? Dieser pflanzliche Stoff reizt die menschlichen Schleimhäute und spricht die Schmerzrezeptoren an. Und das ist sogar eine gute Sache: Denn nach diesem Schmerzerlebnis schüttet der Körper Endorphine aus, die Glückshormone – und wir fühlen uns gut. Übertreiben sollte man den Umgang mit dem Stoff aus der Chili-Schote allerdings nicht. Wer die schärfsten Schoten erwischt, kann einen Kreislaufzusammenbruch und Atemnot bekommen, weshalb gerade Herzkranke mehr als nur aufpassen sollten, wenn sie scharfe Speisen lieben.
Unbestritten ist, dass längst um dem Schärfegrad ein Kult entstanden ist. Der Schärfer misst sich in Scoville, eine Skala, die wir dem amerikanischen Chemiker Wilbur Lincoln Scoville verdanken. Er vermischte Alkohol mit Chilipulver und vermischte das solange mit süßem Wasser, bis Tester keine Schärfe mehr feststellen konnten. Gerechnet wird dann so: Ist bei einem Milliliter (1 ml) nach dem Mischen mit einem Liter Wasser (1.000 ml) keine Schärfe mehr spürbar, hat dieses Chili 1.000 Scoville. Weil Menschen Schärfe unterschiedlich spüren, mussten übrigens sechs unabhängige Tester durch die Prozedur. Heute erledigen den Job chemische Anlagen, die Schärfe-Skala reicht dabei von 0 Scoville (genauer: Scoville Heat Units, SHU) für eine Paprika bis 16 Millionen Scoville für chemisch hergestelltes, kristallines Capsaicin.
Wettbewerbe in Sachen Schärfe!
Die Schärfe-Skala lockt natürlich Wettbewerber, auch wenn dem Anblick von Chili-Essern kurz vor dem Kreislaufkollaps wenig Schönes abzugewinnen ist. Immerhin haben die USA dem Chili immer den letzten Freitag im Februar als Tag des Chilis gewidmet, also in diesem Jahr den 25. Februar.
Chili steht übrigen auch als Kurzform für Chili con Carne, was seit 1777 das texanische Nationalgericht ist – und wegen seiner Schärfe auch gerne Teufelssuppe (devil's soup) genannt wird. Wie scharf es sein soll, kannn jeder mit der Chili-Sorte selbst bestimmen: Es muss ja nicht immer die schärfste Schote der Welt, die Carolina Reader, sein.
SCHÄRFEGRADE DER CHILICAROLINA REAPER: bis zu 2.200.000 Scoville
TRINIDAD SCORPION: bis zu 2.000.000 Scoville
GHOST PEPPER: bis zum 1.050.000 Scoville
HABANERO: bis zu 350.000 Scoville
JALAPENO: bis zu 8.000 Scoville
PEPERONCINI: bis zu 500 Scoville
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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