Im Jahr 2024 ist der Anteil von deutschen Unternehmen, die von Zahlungsverzögerungen berichten, auf 78 Prozent gestiegen.

Im Jahr 2024 ist der Anteil von deutschen Unternehmen, die von Zahlungsverzögerungen berichten, auf 78 Prozent gestiegen. (Foto: © Coface Deutschland)

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Studie: Zahlungsbereitschaft lässt weiter nach

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Laut einer Studie des Kreditversicherers Coface sind 78 Prozent der Unternehmen in Deutschland von Zahlungsverzügen betroffen. Insgesamt nahmen 774 Unternehmen aus mehr als 13 Branchen an der Befragung teil.

"Seit 2021 ist der Anteil von Unternehmen, die von Zahlungsverzögerungen berichten, deutlich gestiegen. Von einem Tiefststand von 59 Prozent auf nun 78 Prozent. Das entspricht nahezu dem Niveau vor der Pandemie", äußert sich Coface-Volkswirtin Christiane von Berg zur diesjährigen Befragung des Kreditversicherers zu Zahlungserfahrungen deutscher Unternehmen. An der Spitze in Sachen Zahlungsverzügen steht im Jahr 2024 die Textil- und Bekleidungsbranche mit 88 Prozent – das sind 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Liquidität von Unternehmen gefährdet

"Unserer Erfahrung nach werden weltweit rund 80 Prozent der Forderungen, die länger als 180 Tage überfällig sind, nie bezahlt", berichtet Jochen Böhm, verantwortlich für das Risk Underwriting bei Coface. "Extrem lange überfällige Zahlungen stellen daher ein spürbares Geschäftsrisiko dar und können letztlich zur Insolvenz führen, wie der starke Anstieg von Firmenpleiten in den letzten Monaten zeigt. Es gilt, offene Forderungen, vor allem im internationalen Geschäftsverkehr, eng zu überwachen und säumige Zahlungen schnellstmöglich und professionell beizutreiben." Laut der Umfrage sind 16 Prozent der Unternehmen von lang überfälligen Zahlungen – zwischen sechs Monaten und zwei Jahren – betroffen, die einen Anteil von zwei oder mehr Prozent an ihrem Jahresumsatzes ausmachen. Dies entspricht einer Steigerung von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon stark betroffen ist mit 30 Prozent der Maschinenbau.

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Kurze Kreditlaufzeiten weiterhin bevorzugt

80 Prozent – dies ist nahezu der gleiche Wert wie im letzten Jahr – der Unternehmen in Deutschland bieten ihren Kunden im Jahr 2024 ein Zahlungsziel an, dabei bevorzugen sie weiterhin kurze Kreditlaufzeiten. Ebenso wie bereits im Vorjahr beträgt die durchschnittliche Frist 32 Tage. Wer am frühesten zur Kasse bittet? Die Holzbranche mit 21 Tagen, gefolgt vom Baugewerbe mit 25 Tagen. Am großzügigsten ist die Automobilbranche mit 46 Tagen. "In finanziell und wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten versuchen die Unternehmen, die Zahlungsziele anbieten, möglichst früh an ihr Geld zu kommen, um den eigenen Cashflow zu verbessern. Mehr als die Hälfte der Befragten fordert ihr Geld innerhalb von 30 Tagen", so von Berg.

Über die StudieDie inzwischen achte Auflage der Coface-Studie zu Zahlungserfahrungen von Unternehmen in Deutschland wurde in diesem Jahr zwischen Juni und August durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 774 Unternehmen aus mehr als 13 breit gefächerten Branchen.

Mehr Infos gibt es auf der Website des Kreditversicherers.
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Text: / handwerksblatt.de

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