Der TÜV-Verband erinnert: Ohne die richtige Ausrüstung und Sicherheitsvorkehrungen birgt das Schlittschuhlaufen einige Risiken.

Der TÜV-Verband erinnert: Ohne die richtige Ausrüstung und Sicherheitsvorkehrungen birgt das Schlittschuhlaufen einige Risiken. (Foto: © fxquadro/123RF.com)

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Tipps vom TÜV: Ab aufs Eis – aber sicher

Panorama

Welche Schlittschuhe eignen sich für einen sicheren Fahrspaß? Was sollte man beim Kauf berücksichtigen? Und welche weiteren Sicherheitsvorkehrungen sind zu beachten? Der TÜV-Verband gibt Antworten.

Schlittschuhlaufen zählt zu den wohl beliebtesten Freizeitaktivitäten im Winter – doch ohne die richtige Ausrüstung und Sicherheitsvorkehrungen birgt der Spaß auf dem Eis einige Risiken, erinnert der TÜV-Verband.

Die Schlittschuhe müssen sitzen

Wer die Schlittschuhe wieder hervorholt oder neu kauft, sollte zuallererst die Passform und den Halt dieser kontrollieren – nur so ist die Sicherheit und der Fahrkomfort gewährleistet. Um ein Umknicken zu verhindern und die Kontrolle auf dem Eis sicherzustellen, sollten die Schlittschuhe, insbesondere im Knöchelbereich, fest am Fuß sitzen. Der Schuh sollte weder drücken noch zu groß sein, da sonst der Halt verloren geht und somit das Verletzungsrisiko höher ist. Darüber hinaus ist eine gute Polsterung des Schuhs entscheidend. Außerdem sollte der Schuh keine Nähte haben, die am Fuß reiben.

Verwendungszweck entscheidend 

Für Hobbyfahrerinnen und -fahrer eignen sich Softboot-Schlittschuhe: Der Innenschuh aus Schaumstoff sorgt für komfortablen Sitz und die äußere Schale aus Plastik schützt bei Stürzen. Eiskunstlaufschuhe aus Leder bieten ambitionierten Läufern mehr Stabilität und Präzision, Eishockeyschlittschuhe bieten zusätzliche Sicherheit für schnelle Bewegungen und Richtungswechsel, Eisschnelllauf-Schlittschuhe hingegen sind besonders auf Geschwindigkeit ausgelegt.

Tipp für junge Schlittschuhläufer 

Für Kinder bieten sich verstellbare oder "mitwachsende" Schlittschuhe, am besten mit einem stabilen Verschlusssystem, an: Diese Modelle können über mehrere Jahre genutzt werden.

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GS-Zeichen für "Geprüfte Sicherheit"

Schlittschuhe, die Belastungen auf dem Eis nach DIN EN 15638 standhalten, sind mit dem GS-Zeichen ("Geprüfte Sicherheit") gekennzeichnet. Von unabhängigen Prüfunternehmen wird beim Prüfverfahren unter anderem die Materialbeständigkeit, mechanische Verbindung von Schuh und Kufe, Festigkeit der Kappen bei starkem Anstoßen an Hindernisse, die Härte der Kufen oder die Funktion der Verschlüsse getestet. Bei der Auswahl sollte auch auf die Angabe der zulässigen Belastung (beispielsweise "max. 100 kg") geachtet werden.

Pflege und Wartung beachten

Eine lange Lebensdauer und mehr Sicherheit: Dafür sind neben Qualität auch die regelmäßige Pflege und Wartung von Schlittschuhen nötig. Die Kufen sollten dementsprechend nach jedem Einsatz mit einem weichen Tuch abgetrocknet werden, um Rost zu vermeiden. Ebenso sollten die Kufen – je nach Verwendungszweck und Qualität der Eisfläche – in regelmäßigem Abstand nach 10 bis 20 Stunden Dauerverwendung geschliffen werden, damit ein optimaler Grip bei gleichzeitig gutem Gleit- und Bremsverhalten auf dem Eis garantiert ist.

"In der Regel wird die Kufe mit einem Hohlschliff versehen, bei dem sich durch die Reibung auf dem Eis ein leichter Wasserfilm in der Hohlkehle bildet. Mit der Zeit trägt sich dieser Schliff ab. Ein guter Schliff beugt Verletzungen vor: Nur mit scharfen Kufen gleitet der Schlittschuh optimal und lässt sich sicher steuern", erklärt der TÜV-Verband weiter.

Während der Innenschuh generell regelmäßig gereinigt und gelüftet werden sollte, ist bei Lederschuhen das regelmäßige Einfetten ratsam, um ihre Flexibilität zu erhalten.

Transport und Sommerpause 

Für die Schonung der Kanten und Verhinderung von Materialverschleiß eignen sich Kufen- oder Schutzhüllen. Kufenschoner aus robustem Kunststoff erlauben es, ein paar Meter mit Schlittschuhen bis zur Eisfläche zu laufen. Als Verletzungsschutz beim Transport gibt es den sogenannten Schnittschutz – ein einfaches Kunststoffprofil, das oft im Lieferumfang enthalten ist –, aber Achtung: Dieser kann unter Belastung brechen.

Vor dem längeren Verstauen der Schlittschuhe sollten die Kufen dieser zum Schutz vor Korrosion leicht eingeölt oder -fettet werden.

An Schutzausrüstung denken 

Was beim Eislaufen nicht fehlen darf: feste Handschuhe. Einerseits schützen sie vor der Kälte, andererseits vor Schnittverletzungen durch scharfe Kufen bei Stürzen. Anfänger und Kinder sollten außerdem stets einen Helm – am besten einen Wintersporthelm, denn dieser isoliert auch bei niedrigen Temperaturen und hat einen stabileren Sitz –, um Kopfverletzungen zu vermeiden.

Weiterer Schutz 

Nicht unbedingt, aber vorsorglich immer gut: Protektoren für Ellenbogen und Knie. Oft schützt allein die Winterkleidung bei leichten Stürzen, diese sollte aber nicht die Beweglichkeit einschränken, sonst verliert man leicht das Gleichgewicht auf dem Eis. Vor allem für Fortgeschrittene oder beim schnellen Eislaufen auf stark belebten Flächen können Rückenprotektoren zusätzlichen Schutz bieten.

Alle weiteren Informationen gibt es auf der Website vom TÜV-Verband.

Checkliste – das Wichtigste im Überblick ✅⛸️🧤🧣 Equipment 
Passt der Schuh und bietet er den nötigen Halt?
Habe ich warme Kleidung und feste Handschuhe dabei?
Benötige ich zusätzliche Schutzausrüstung wie Helm oder Protektoren?

🌲❄️🙋 Umgebung 
Ist die Eisfläche freigegeben?
Bestehen Unebenheiten, Holz,- Sand- oder Steineinschlüsse?
Habe ich Kinder und andere Eisläufer im Allgemeinen im Blick? 
Wichtig: Bei einem Sturz Partnerin oder Partner loslassen, Kopf mit Armen schützen und Hände nah an den Körper ziehen!

💡🧽🛡️ Abseits vom Eis 
Habe ich die Kufen gründlich getrocknet?
Ist Kufen- oder Schnittschutz für den Transport vorhanden?
Wann habe ich den Innenschuh zuletzt gereinigt und gelüftet?
Ist es Zeit, die Kufen zu schleifen oder die Lederschuhe einzufetten?
❗ Vor längerem Verstauen: Kufen einfetten!
Quelle: TÜV-Verband e. V.DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

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