Immer öfter werden geplante Bauten gar nicht umgesetzt, weil Kunden wegen der Preisentwicklung Aufträge stornieren.

Immer öfter werden geplante Bauten gar nicht umgesetzt, weil Kunden wegen der Preisentwicklung Aufträge stornieren. (Foto: © alphaspirit/123RF.com)

Vorlesen:

"Politik und Zinsen bremsen Wohnungsbau"

Handwerkspolitik

Die anhaltende Preissteigerung bei Baumaterialien führe zur Unsicherheit bei der Auftragsvergabe, sagt der ZDB. Verantwortlich dafür seien Politik und die Zinsentwicklung.

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) beklagt die aktuell schwierige Situation sowohl für die Bauunternehmen als auch für die Bauherren. Die Betriebe litten ebenso wie die Kunden unter der Preisentwicklung und den Lieferengpässen. Aufträge würden deswegen bereits storniert.

"Noch sind die Auftragsbücher gefüllt, die Bau-Projekte wachsen, aber wegen der steigenden Preise und Zinsen gibt es eine verstärkte Unsicherheit bei der Auftragsvergabe. Die Preise für Baumaterialien werden noch weiter steigen" sagt ZDB-Präsident Reinhard Quast.

Hoffnung auf sinkende Preise

Reinhard Quast Foto: © ZDB/PflugReinhard Quast Foto: © ZDB/Pflug

Seine Vermutung: Die Stornierungen erfolgten in der Hoffnung auf sinkende Preise in der Zukunft. Dies werde aber nicht passieren, so Quast. "Denn die jetzigen Preise haben eine starke politisch, dauerhaft gewollte Komponente, und das ist die CO2-Umlage."

Wegen der gestiegenen Energiekosten legten auch die Preise für mineralische Baustoffe zu, die in Deutschland gewonnen beziehungsweise hergestellt werden und einen hohen Energieeintrag haben. Außerdem gebe es derzeit auch eine deutliche Preisdynamik bei Erdöl und erdölbasierten Kunststoffen, etwa bei Bitumen oder Dämmmaterial.

Das könnte Sie auch interessieren:

Politik soll handeln

Quast:"Ohne Zement, Kalk, Steine, Beton und Kies können wir aber die großen Bauaufgaben, die vor uns liegen, sei es die Beseitigung des Wohnungsmangels in den Ballungsgebieten, die Erweiterung von Wärmenetzen, die Sanierung unserer zig Tausend Brücken und Gleisanlagen wie auch die Sanierung fast der gesamten kommunalen Infrastruktur nicht leisten."

Die Politik müsse die Preis- und Verordnungsfesseln lösen, und alle Bauwilligen sollten das jetzige Preisniveau als das günstigste aller zukünftigen Tage erkennen. Die Inflation wird auch die Mieten weitertreiben. Gebäude von heute werden eine bessere Wirtschaftlichkeit zeigen als die Gebäude von Übermorgen."

"Kosten werden weiter steigen"

Die Finanzierungskosten würden künftig ebenfalls weiter steigen und das jetzige noch günstige Niveau verlassen. "Die von der Politik gewollte Verteuerung von Energie über den CO2-Preis hat eben Folgen, und wird die Wohnungsnot und hohe Mieten weiter fördern und den Investitionsstau der öffentlichen Gebäude und Infrastruktur verstärken", betont Quast.

DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: