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Anne-Kathrin Heidrich führt als Fliesenlegerin eine Familien­tradition in Rüthnick fort.

Anne-Kathrin Heidrich
führt als Fliesenlegerin eine Familien­tradition in Rüthnick fort. (Foto: © privat)

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Anne-Kathrin Heidrich: Mein Start in die Selbstständigkeit

Das Handwerksblatt stellt in dieser Serie Menschen vor, die einen Handwerksbetrieb gegründet oder übernommen haben. So wie Fliesen-, ­Platten- und Mosaiklegermeisterin Anne-Kathrin Heidrich aus Brandenburg.

Als Anne-Kathrin Heidrich 2021 den Wettbewerb "Profis leisten was (PLW)" als beste Fliesenlegerin Deutschlands gewann, wurde sie zum gefragten Gast in den Medien. Mit noch mehr Stolz erfüllt sie aber, den Handwerksbetrieb des Großvaters und die Familientradition fortzuführen. Deutschlands beste Fliesenlegerin – so priesen die Medien Anne-Kathrin Heidrich vor vier Jahren.

Da hatte die Brandenburgerin gerade den Wettbewerb der besten Junghandwerker aus ganz Deutschland in ihrem Gewerk für sich entscheiden können. Es folgten Einladungen ins Frühstücksfernsehen von SAT1 und in den Talkshow-Klassiker Riverboat des MDR. "Das große Interesse hat mich schon sehr überrascht", erinnert sich die 27-Jährige. "Es wurde allerdings sehr darauf abgehoben, dass ich mich als Frau in einer Männerdomäne durchgesetzt habe. Da hätte ich mir gewünscht, dass die handwerklichen Leistungen mehr im Vordergrund gestanden hätten."

Schon als Schülerin machte sie Praktika in der Baubranche

Denn die Handwerkskunst kommt bei Anne-Kathrin Heidrich nicht von ungefähr. Schon als Schülerin nutzte sie Praktika, um die Baubranche kennenzulernen. Die Ausbildung erfolgte dann im elterlichen Betrieb. Ihre Familie ist nun schon in dritter Generation eine feste Größe im Fliesenleger-Handwerk im nördlichen Brandenburg. Großvater Hans Heidrich gründete 1988 noch unter den für Selbstständige besonders schwierigen DDR-Bedingungen einen Fliesenlegerbetrieb. 2002 hob er mit ihrem Vater Dirk und ihrem Onkel Jens Heidrich zudem die Heidrich Fliesen GmbH aus der Taufe, die sich unter anderem im Schwimmbadbau einen Namen gemacht hat.

Für Anne-Kathrin Heidrich stand ihre künftige Handwerkskarriere schon nach dem Abitur fest. "Ich wollte etwas Handfestes machen", sagt sie. Die Ausbildung im Familienbetrieb reichte ihr dennoch nicht aus. Deshalb absolvierte Heidrich neben der Ausbildung parallel ein Studium an der BTU Cottbus zur Bauingenieurin, um sich umfassende theoretische Kenntnisse etwa im Hochbau anzueignen. Eine aufreibende Zeit: "Man muss sich seines Berufswunsches schon sehr sicher sein, um die doppelte Belastung auf sich zu nehmen", sagt sie rückblickend. Die Mühen haben sich aber ausgezahlt. 2022 konnte sie Ausbildung und Studium erfolgreich abschließen, seit 2023 ist sie ­Fliesen-, ­Platten- und Mosaiklegermeisterin.

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Ende 2023 übernahm sie dann den großväterlichen Handwerksbetrieb. Ein wenig hat sie nach der Übernahme investieren müssen – etwa in die Computerausstattung oder in Kalkulationssoftware – dann war das eigene Unternehmen startklar. Von der kleinen Gemeinde Rüthnick aus ist die junge Gründerin nun für private Kunden im Einsatz: "Es macht Spaß, ein Bad zu planen, die Pläne umzusetzen und dem Kunden das fertige Ergebnis präsentieren zu können." Ihre Aufträge findet sie vor allem in der Region Ostprignitz-Ruppin und Oberhavel.

Mancher Kunde ist durch ihre TV-Prominenz auf sie aufmerksam geworden. Deshalb wirbt Anne-Kathrin Heidrich auch heute noch gerne und vor allem bei jungen Menschen für die Attraktivität des Handwerksberufs.

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Text: / handwerksblatt.de

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