Kündigung während einer Krankheit ist erlaubt
Der Chef kann einen Mitarbeiter auch dann feuern, wenn dieser krank im Bett liegt.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Kündigung: So geht’s richtig
Entgegen einem weit verbreiteten Irrtum kann ein Arbeitnehmer auch dann entlassen werden, wenn er arbeitsunfähig erkrankt ist.
Der Fall
Der Mitarbeiter war als Fahrer angestellt. Als er die Arbeit verweigerte, kündigte ihm der Chef außerordentlich. Ab demselben Tag war der Mann für fünf Wochen durchgehend arbeitsunfähig erkrankt. Er klagte sein Gehalt für die Zeit der Krankheit ein.
Das Urteil
Das Gericht stellte sich auf die Seite des Arbeitgebers. Er habe während der krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit des Mitarbeiters kündigen können. Auch dann, wenn dieser bei Zugang der Kündigung gerade arbeitsunfähig sei.
Hatte der Arbeitgeber bei Kündigung keine Kenntnis von der Erkrankung oder wurde die Kündigung aus einem anderen Grund ausgesprochen, gebe es keine Entgeltfortzahlung. Anders sähe es allerdings aus, wenn der Arbeitgeber die Krankheit als Anlass für die Kündigung genommen hätte.
Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz vom 20. Mai 2015, 7 Sa 794/14
Text:
Anne Kieserling /
handwerksblatt.de
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