Im Interveiw: Robert Schuster, Leiter der Fachmesse Dach+Holz sowie FAF-Farbe, Ausbau und Fassade.

Im Interveiw: Robert Schuster, Leiter der Fachmesse Dach+Holz sowie FAF-Farbe, Ausbau und Fassade. (Foto: © GHM)

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"Branchentreffpunkte Dach+Holz und FAF wichtiger denn je"

Robert Schuster, Leiter der Fachmesse Dach+Holz sowie FAF-Farbe, Ausbau und Fassade, erläutert im Interview die Pläne für die beiden großen Fachmessen 2022.

Vorfreude auf das Frühjahr 2022 ist angesagt. Denn vom 15. bis 18. Februar und vom 9. bis 12. März 2022 finden die Leitmessen des Dachdecker- und Zimmerer- sowie des Maler- und Stuckateurhandwerks statt. Robert Schuster erklärt, welche Neuheiten geplant sind und warum die Branchentreffpunkte in Köln und München wichtiger sind denn je.

DHB: Herr Schuster, wir erleben bewegte Zeiten und viele Messehallen standen in den letzten Monaten leer. Niemand weiß, wann Corona wirklich durchgestanden ist. Wie geht es Ihnen persönlich damit?
Robert Schuster: Ich bin guter Dinge und glaube, wir alle können aus der Bewältigung dieser Krise sehr viel lernen – trotz aller Risiken und Einschränkungen. In den vergangenen Monaten mussten viele Messen abgesagt werden. Aber es sind auch zahlreiche neue Konzepte und Ideen entstanden, wie man sich auch in Corona-Zeiten digital vernetzen kann. Klar ist: Die Fachwelt lebt vom intensiven Austausch – davon, dass sich Anbieter und Anwender persönlich treffen, Hersteller und Praktiker gemeinsam ausloten, was ihre Arbeit verbessert, welche Trends wichtig sind und vor allem: was ihre Kunden begeistert. Das geht am besten auf Messen und darin sind sich auch alle einig.

DHB: Welches Feedback haben Sie in den Gesprächen mit den Ausstellern erhalten?
Robert Schuster: Den Unternehmen fehlen ohne Messen oder weitere Verkaufsplattformen wichtige und wertvolle Geschäftschancen, unter anderem für Neukontakte. Für Aussteller ist der wichtigste Grund für die Teilnahme an realen Messen der persönliche Austausch, der Face-to-Face-Kontakt, gefolgt von Gewinnung neuer Kunden und Leadgenerierung sowie Produktpräsentationen. Einen guten Marktüberblick bekommt man nur auf einer realen Plattform, live vor Ort. Deshalb sind die Erwartungen der Branche groß.

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DHB: Das heißt, die DACH+HOLZ International und die FAF 2022 werden real stattfinden?
Robert Schuster: Ja, natürlich! Unser Messegeschehen wird agiler. Wir nutzen im Vorfeld alle Kanäle für eine enge Abstimmung mit den Ausstellern. Sei es, dass wir gemeinsame Zoom-Meetings ansetzen, die Hygienevorschriften ausführlich erläutern oder in weiteren Formaten regelmäßig informieren. Noch mehr als bisher ist unsere Devise: Qualität vor Quantität! Ich kann mir gut vorstellen, dass wir einen besonders intensiven Austausch auf der Messe erleben werden. Darauf hoffen jedenfalls alle Akteure im Handwerk: Verbände und Aussteller ebenso wie Besucher.

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DHB: Wie dürfen wir uns den Ablauf der Messen vorstellen: Was bleibt, was ist neu?
Robert Schuster: Routine hat es bei uns noch nie gegeben. Auch 2022 werden unsere Messen anders sein als alle bisherigen. Denn gerade das Handwerk lebt von neuen Impulsen und erwartet Innovationen. Hier können Aussteller auf uns vertrauen: Wir werden die Leadthemen, Konzepte und Ideen gemeinsam mit den Verbänden erarbeiten und sie bis ins Detail eng mit ihnen abstimmen. Was sich grundlegend sehr bewährt hat, sind die Aufplanungskonzepte der Messen: Daran werden wir auch 2022 festhalten. Das heißt, es wird auf beiden Messen keine reine Themenzuordnung pro Halle geben, sondern wir werden weiterhin für mehr Synergieeffekte aus der Sicht der Fachbesucher sorgen. Zudem setzen wir vermehrt auf den Erlebnischarakter der Messen in allen Hallen. Dazu gehören neue Formate wie Netzwerk-Plattformen für Start-ups und Influencer, Themen-Parcours, die handfesten Input vermitteln und themenspezifische Foren mit Streaming – zum Beispiel von Handwerkern aus aller Welt, die von ihren Berufserfahrungen berichten. Unser prioritäres Ziel ist es, die Branche mit einer einzigartigen Plattform zusammenzubringen und Messen mit Zugehörigkeits-Effekt für alle Beteiligten durchzuführen.

DHB: Sollte die Corona-Pandemie bis zur Durchführung der DACH +HOLZ International und der FAF 2022 weiterhin ein sensibles Thema sein, wie wird die Sicherheit aller Beteiligten vor Ort in Köln und München aussehen?
Robert Schuster: Vorweg möchte ich eines sagen: Der Besuch einer Messe ist sicherer als das Einkaufen im Supermarkt, wo keine Registrierung der Kunden stattfindet und Sicherheitsabstände auf Grund der gegebenen Gangbreiten nicht immer eingehalten werden können. Für unsere Messeteilnehmer kann ich jetzt schon versichern, dass alle Hygienevorschriften, die 2022 gelten, eingehalten werden. Die Gesundheit der Branchen-Familie liegt uns besonders am Herzen. So gibt es in unserem Team erstmals einen Hygienebeauftragten, der mit allen Vorgaben sehr vertraut ist und dafür sorgt, dass zum Beispiel Mindestabstände möglich sind, Laufwege deutlich werden und die Messen im Ganzen so gestaltet sind, dass sich alle Beteiligten mit Sicherheit und auf Augenhöhe begegnen können und wohlfühlen. Nicht nur in punkto Hygiene, auch hinsichtlich Ticketing, Leadtracking und Kontaktverfolgung setzen wir neue Maßstäbe. Mit der MyBusiness-Premiumpauschale bieten wir unseren Ausstellern ein tolles Leistungspaket, inklusive OnlineTicketgutscheinen für ihre Kundeneinladungen und den Daten ihrer registrierten Besucher.

DHB: Die Anmeldungen starten jetzt. Was sind die Stornobedingungen?
Robert Schuster: Ja, ab sofort können sich Aussteller für die DACH+HOLZ International und die FAF anmelden und gemeinsam mit uns planen. Die Anmeldung ist bis 1. September 2021 unverbindlich, bis dahin kann man also kostenfrei zurücktreten, eine Beteiligungsgebühr ist dann erst nach der Zulassung fällig. Die Aufplanung der Hallen beginnt voraussichtlich im Mai 2021.

DHB: Wie ist die Stimmung in der Branche und welche Trends zeichnen sich ab?
Robert Schuster: In der Baubranche herrscht verhaltener Optimismus. Die großen Trends, die schon in den letzten Jahren bestimmend waren, allen voran die Themen Automatisierung und Digitalisierung, zeigen neue Ausprägungen. Im Spannungsfeld zwischen Tradition, Nachhaltigkeit und den gestiegenen Ansprüchen an Lebensqualität und Sicherheit entfalten sich neue Impulse, die beide Messen betreffen – für Architekten und Planer genauso wie für Betriebsinhaber, Fachkräfte und Berufseinsteiger. Insgesamt erleben wir ein völlig neues Wir-Gefühl. Man rückt gedanklich näher zusammen, legt wieder mehr Wert auf Erfahrungsaustausch. Das spürt man schon innerhalb unseres Teams – erst recht aber in der Abstimmung mit den Ausstellern und Verbänden. Wir sind alle überzeugt, dass die Leitmessen des Dachdecker- und Zimmerer- sowie des Maler- und Stuckateurhandwerks die besten Plattformen für eine erfolgreiche Zukunft bieten.

Text: / handwerksblatt.de

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