Beim Arbeitsschutz geht es nicht nur um die richtige Ausrüstung, sondern auch um besondere Verfahren. Für sein innovatives Verfahren für den sicheren Umgang mit Asbest bei der Arbeit ist der Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks jetzt mit einem europäischen Arbeitsschutzpreis ausgezeichnet worden. (Foto: © thamkc/123RF.com)

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Glaserhandwerk gewinnt europäischen Arbeitsschutzpreis

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Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zeichnet Unternehmen für ihre beispielhafte Handhabung gefährlicher Substanzen am Arbeitsplatz aus. Unter den Preisträgern ist auch das deutsche Handwerk vertreten.

Der deutsche Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks ist einer von nur sechs Preisträgern des Wettbewerbs für gute und praktische Lösungen der Kampagne "Gesunde Arbeitsplätze". Im Rahmen dieser Kampagne zeichnet die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) Unternehmen und Organisationen aus, die gute und sichere Ideen für die Handhabung gefährlicher Substanzen am Arbeitsplatz haben und umsetzen.

Der Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks wurde von der EU-OSHA ausgezeichnet, weil er ein sicheres und wirtschaftliches Verfahren entwickelt hat, das Beschäftigten ermöglicht, bei der Arbeit sicher mit asbesthaltiger Materialien umzugehen. Der Verband ist die einzige deutsche Institution unter den Preisträgern. Letzten November hatte der Innungsverband bereits den "Deutschen Gefahrstoffpreis" für sein innovatives Verfahren gewonnen, das dem gesamten Handwerk zugutekommt.

Einziger deutscher Preisträger

Ausgezeichnet wurden darüber hinaus ein tschechisches Pharmaunternehmen, eine französische Straßenbaufirma, ein spanischer Friseur- und Kosmetiksalon, eine Produktionsfirma in Schweden sowie ein Agrarunternehmen aus den Niederlanden.

Die Kriterien der Jury waren hart: Sie bewertete, wie gut die für den Wettbewerb eingereichten Lösungen umgesetzt wurden, wie die Gefährdungsbeurteilung durchgeführt wurde und inwiefern sie das sogenannte STOP-Prinzip erfüllten: Prävention kommt vor Substitution, gefolgt von technischen, organisatorischen und schließlich persönlichen Schutzmaßnahmen.

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Harte Kriterien mussten erfüllt sein

Die Jury prüfte außerdem, inwieweit Maßnahmen zu echten und nachweisbaren Verbesserungen von Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten führten und inwieweit dabei ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt wurde: nicht nur die Arbeitnehmer, sondern auch die Führungskräfte stehen hinter den Maßnahmen und setzen sie um. Die ausgewählten Lösungen sind laut Jury nicht nur nachhaltig, sondern lassen sich auch auf andere Organisationen und Mitgliedstaaten übertragen und gehen über die Anforderungen der nationalen Rechtsvorschriften hinaus.

 

Hintergrund: Die Preisträger werden im November im spanischen Bilbao geehrt.

Text: / handwerksblatt.de

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