Ob das Raumklima im Büro oder Wohngebäude stimmt, lässt sich jetzt mit kostenlosen digitalen Hilfen leichter ermitteln.

Ob das Raumklima im Büro oder Wohngebäude stimmt, lässt sich jetzt mit kostenlosen digitalen Hilfen leichter ermitteln. (Foto: © VFF / Somfy GmbH)

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So funktioniert Lüften 2.0

Betriebsführung

Eine App und ein Online-Tool sollen helfen, den richtigen Zeitpunkt zu ermitteln, um im Büro ordentlich zu lüften oder ein Lüftungskonzept erstellen zu lassen.

Lüften nach Gutdünken war gestern, neue digitale Hilfsmittel gehen die Sache ganz genau an. Eine vom Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) und der Unfallkasse Hessen (UKH) entwickelte App soll beispielsweise die voraussichtliche CO2-Konzentration eines Raumes messen und daraus ableiten, wann und wie oft gelüftet werden sollte.

Was sie dazu braucht: Anzahl der Personen im Raum, Angaben dazu, wie lange sie sich dort aufhalten und das Raumvolumen. Daraus ermittelt der sogenannte CO2-Timer, wie hoch die CO2-Konzentration sein müsste.

Die Konzentration von CO2 berechnen

Zu viel CO2 in der Luft kann bei Menschen zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsmangel und Leistungsverlust führen, deswegen tut lüften not. Die DGUV weist darauf hin, dass laut Arbeitsstättenrecht in Arbeitsräumen ein Wert von 0,1 Volumenprozent (1.000 ppm) CO2 in der Raumluft nicht überschritten werden soll. Die App können sich Interessierte kostenlos aus dem Google Play oder App Store herunterladen.

Luftzirkulation wird ermittelt

Mit einem anderen neuen, vom VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik entwickelten Online-Tool sollen Immobilienbesitzer prüfen können, ob ihr Eigentum richtig belüftet wird. Neubauten und sanierte Bauten schließen meist nach außen luftdicht ab, die Luft kann somit schlecht zirkulieren, was sich negativ auf das Raumklima auswirkt.

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Darunter leiden nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohner, zudem können weder Feuchtigkeit noch Schadstoffe nach außen gelangen, was zu Schimmel und anderen Schäden führen kann. Auch das kann die Gesundheit stark beeinträchtigen.

Ein Lüftungskonzept gibt es nur vom Profi

Das kostenlose Online-Tool soll ermitteln, ob Lüftungsmaßnahmen oder gar ein Lüftungskonzept für die Immobilie nötig sind. Dazu braucht es Daten zur Wohnungsgröße oder geografischen Lage. Daraus berechnet das Tool, ob der Luftvolumenstrom durch Undichtigkeiten in den Wänden des Gebäudes größer ist als der erforderliche Luftwechsel. Falls nicht, müssen Maßnahmen ergriffen werden, damit der Austausch wieder funktioniert.

Ein Lüftungskonzept können Immobilienbesitzer von Profis wie Fachhandwerkern, Architekten oder Planern erstellen lassen. Laut VdZ können die Ergebnisse des Online-Tools für einen Beratungstermin genutzt werden sowie zur Beantragung von Zuschüssen oder Fördermitteln für eine entsprechende energetische Maßnahme.

 

Hintergrund: Weitere Informationen zur Nutzung des Tools sowie zu den Themen Heizen, Lüften und energetische Sanierung finden Interessierte auf der Website "Intelligent heizen" vom VdZ.

Quellen: DGUV, VdZ

Text: / handwerksblatt.de

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