Um die Inspektion, Wartung und Instandsetzung von Maschinen und Anlagen zu organisieren, setzen Unternehmen eine spezielle Software ein, die sich auch mit ERP-Lösungen verknüpfen lassen. (Foto: © yanalyso/123RF.com)

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CSG AUPOS: Erweiterte Version der Instandhaltungs-Software

Betriebsführung

Mit einer Kombination aus Künstlicher Intelligenz, durchdachter Einsatzplanung und mobiler App will der Softwarehersteller CSG AUPOS neue Maßstäbe in der digitalen Instandhaltung und Projektsteuerung setzen.

Mit M-KART 4.0 stellt die CSG AUPOS Software Solutions GmbH eine modernere und umfangreichere Version ihrer Instandhaltungs-Software M-KART vor. Zu den Highlights der aktuellen Version zählt das Unternehmen aus Altenberge (Nordrhein-Westfalen) den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Instandhaltungsprozess, die grafische Montage- und Baustellenplanung sowie eine mobile Anwendung.

"Wir haben M-KART 4.0 so konzipiert, dass Unternehmen, die sich etwa um die Inspektion, Wartung und Instandsetzung von Heizungen, Druckbehältern oder Aufzügen, aber auch um das Facility Management kümmern, ihren gesamten Auftragsbestand verwalten und bearbeiten können", erklärt Nicole Lüdeke-Pirc, Geschäftsführerin von CSG AUPOS.

Funktionen von M-KART 4.0

Die Software M-KART 4.0 ist eine Instandhaltungs- und Serviceplattform für planende und ausführende Rollen. Sie besteht aus einer Desktop-Anwendung, in deren Fokus die Planung, Struktur, Steuerung und Pflege von Stammdaten liegt. Eine App, die sich auf mobilen Endgeräten installieren lässt, soll Technikern dabei helfen, Aufträge vor Ort abzuarbeiten, Zeiten zu erfassen oder Material zu buchen. Dabei werden sie von Künstlicher Intelligenz unterstützt.  

KI-gestützte Instandhaltung

Durch lernende Algorithmen erkennt M-KART 4.0 Muster in den Wartungsdaten, schlägt Maßnahmen vor und prognostiziert Ausfallrisiken, heißt es von Seiten des Softwarehauses. "Damit wird aus reaktiver Instandhaltung ein vorausschauender, strategisch geplanter Prozess – was nicht nur die Anlagenverfügbarkeit steigert, sondern auch Kosten und Ressourcen spart." Die KI helfe außerdem bei der Priorisierung von Arbeitsaufträgen, optimiere die Ersatzteillogistik und schlage automatisch Zeitfenster für Wartungsarbeiten vor.  

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Verwendete Sprachmodelle

"M-KART 4.0 setzt auf ein hybrides KI-Konzept", erklärt Projektmanager David Schulze. Je nach Anwendungsfall stehen zwei Optionen zur Verfügung: Soll die Datenverarbeitung ausschließlich im Unternehmen erfolgen, kommt eine lokal gehostete Instanz des Sprachmodells gpt-oss von OpenAI zum Einsatz. Alternativ kann für konversationsähnliche Erläuterungen komplexer Wartungsfälle eine abgesicherte Programmierschnittstelle zu ChatGPT 4o von OpenAI genutzt werden.

"So können wir flexibel entscheiden, ob sensible Daten das Unternehmen verlassen oder nicht. Beide Modelle ermöglichen beispielsweise die semantische Suche in Wartungshistorien und Störungsberichten sowie die Generierung von Lösungsvorschlägen, Zusammenfassungen, präventiven Empfehlungen und konkreten Handlungsschritten für Techniker", erläutert David Schulze.

Umgang mit sensiblen Daten

Stamm-, Auftrags-, Wartungs-, Störungs-, Anlagen- oder Ersatzteildaten werden nicht zu allgemeinen Trainingszwecken der KI-Modelle weitergegeben, versichert der Projektmanager. "API-Aufrufe von ChatGPT 4o enthalten nur minimal erforderliche und zuvor anonymisierte Kontextfragmente. Sensible oder identifizierende Informationen filtert M-KART 4.0 vor der Übermittlung." Auch das lokal betriebene KI-Sprachmodell gpt-oss werde nicht mit Rohdaten von Kunden geschult.

Montage- und Baustellenplanung

In die Software ist eine grafische Montage- und Baustellenplanung integriert. "Mit diesem Tool, das auch stand alone nutzbar ist, kann die gesamte Auftrags- und Ressourcenplanung eines Unternehmens optimal gestaltet werden, damit es zu keinen Leerlaufzeiten kommt", so Nicole Lüdeke-Pirc. Eine Drag-and Drop-Funktionalität sowie intelligente Prüfmechanismen sollen verhindern, dass Menschen, Maschinen, Werkzeuge oder Fahrzeuge doppelt verplant werden. Eine Plantafel stellt alle Informationen in Tages-, Wochen- oder Jahresansicht übersichtlich in M-KART 4.0 bereit.    

Mobile App    

Die M-KART Mobile App soll Techniker im Feld unterstützen. Sie können damit zum Beispiel in Echtzeit Störungen erfassen, Material ein- und ausbuchen, Auftragsfortschritte zurückmelden, Fotos und Unterschriften dokumentieren sowie ihre Arbeitszeiten minutengenau erfassen und zur Abrechnung bringen. KI hilft den Service-Mitarbeitern bei der Abfrage von Fehlercodes, fahndet nach Ursachen einer Störung und gibt Handlungsempfehlungen zur Behebung.  

Ein nützliches Feature dürfte der vorkonzipierte (aber individuell anpassbare) Aufmaßschein sein, den der Techniker vor Ort nur noch ausfüllen muss. "Keine handschriftlich gekritzelte Zettelwirtschaft mehr, die den Innendienst regelmäßig zur Verzweiflung treibt, sondern alles sauber und organisiert für die Angebotserstellung vorbereitet", unterstreicht Nicole Lüdeke-Pirc.  

Testen, kaufen, nutzen

Es besteht die Möglichkeit, M-KART 4.0 kostenlos auszuprobieren. "Den Testzeitraum legen wir individuell mit den Interessenten fest. In der Regel sind es vier Wochen", sagt Nicole Lüdeke-Pirc. M-KART 4.0 kann auf einem lokalen Rechner, einem Server des Kunden oder in der Cloud installiert werden. Neben dem hauseigenen ERP-System AUPOS 4.0 lässt sich M-KART 4.0 über Schnittstellen auch an die Lösungen anderer ERP-Anbieter anbinden, beteuert sie.

Lizenzen der Software können direkt gekauft oder monatlich mit einer Mindestlaufzeit von drei Jahren gemietet werden. Die jeweiligen Preise sind auf Anfrage bei CSG AUPOS erhältlich. Je nach Größe des Unternehmens sollte überlegt werden, wer die Software nutzen darf. Zur Auswahl stehen die Modelle "Named User" (der Nutzer ist eine namentlich genannte Person) und "Floating User" (eine begrenzte Anzahl von Lizenzen wird unter einer größeren Gruppe potenzieller Nutzer geteilt).      

"Enormes Potenzial"

Anfang der 2.000er-Jahre hat CSG AUPOS die Software M-KART für die betriebsinterne Instandhaltung von Anlagen, Maschinen und Fahrzeuge einer Brauerei entwickelt. In der Folgezeit konnte das Unternehmen neue Kunden aus dem Getränke- und Lebensmittelbereich dazugewinnen. Zurzeit nutzen rund 30 Unternehmen verschiedenster Größen und Branchen M-KART. "Wir haben die Software neu durchdacht und branchenneutral aufgebaut. Mit der Version 4.0 wollen wir neue Kundenkreise erschließen", so Nicole Lüdeke-Pirc. "Im Handwerk sehen wir dafür enormes Potenzial."

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Text: / handwerksblatt.de

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