Der neue Standard im Antennenfernsehen, DVB-T2, braucht neue Hardware. Außerdem gibt es keinen kostenlosen Empfang von Privatsendern mehr. (Foto: 123rf)

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DVB-T wird abgeschaltet, DVB-T2 startet durch

Am 29. März bleibt der Fernseher in einigen Millionen deutschen Haushalten schwarz – denn an diesem Tag wird das bisherige Antennenfernsehen DVB-T nach und nach abgeschaltet.

Rund 14 Jahren nach der Einführung wird das digitale Antennenfernsehen DVB-T in vielen Teilen Deutschlands abgeschaltet. Betroffen sind bundesweit rund 3,8 Millionen Haushalte, die DVB-T nutzen. Um künftig weiter per Antenne fernzusehen, müssen sich Interessenten neue Hardware anschaffen, denn der Nachfolgestandard DVB-T2 HD ist mit alten DVB-T-Receivern nicht mehr empfangbar. Die Umstellung startet in einigen Ballungsgebieten am 29. März 2017 und soll bis zum Sommer 2019 bundesweit abgeschlossen sein. Wichtigste Änderung: Nutzer benötigen neue Hardware und bekommen keine kostenfreien Privatsender mehr.

Der neue Standard DVB-T2 HD bietet Fernsehzuschauern einige Änderungen: So wird die Bildqualität in Zukunft deutlich besser, denn die Ausstrahlung aller Sender erfolgt ausschließlich in HD-Qualität – also mit fünffach höherer Auflösung als beim herkömmlichen Standardfernsehen. Eine Verbreitung der Programme in Standardauflösung (SD) findet über DVB- T2 künftig nicht mehr statt. Eine weitere Neuerung: Während die öffentlich-rechtlichen Sender alle kostenfrei bleiben, werden Privatsender beim Antennenempfang künftig generell kostenpflichtig – denn die Ausstrahlung erfolgt nur noch verschlüsselt. Wer weiterhin private Programme wie RTL, SAT.1, VOX oder Pro7 sehen möchte, benötigt ein Entschlüsselungsmodul von "freenet TV" und muss dafür ab Juli 2017 pro Jahr 69 Euro zahlen. Nur in der Einführungsphase ist der Empfang der Privaten bis zum 30. Juni noch kostenfrei.

Neue Hardware für DVB-T2 HD

Insgesamt können nach der Umstellung auf DVB-T2 rund 20 öffentlich-rechtliche und 20 private Sender empfangen werden. Je nach Region soll das Senderangebot nur leicht variieren. "Mit DVB-T2 HD kann der Zuschauer nun auch das terrestrische Fernsehen in HD-Qualität und mit größerer Programmvielfalt genießen", erklärt Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu Consumer & Home Electronics GmbH. "Handel und Industrie bieten bereits seit der IFA eine große Produktvielfalt für DVB-T2 HD."

Zum Empfang von DVB-T2 HD wird in jedem Fall neue Hardware benötigt – entweder ein Fernseher mit integriertem DVB-T2- Empfangsteil oder ein externer Receiver (Set-Top-Box). Orientierung beim Gerätekauf bietet ein grünes Logo, das einen stilisierten Bildschirm und den Schriftzug "DVB-T2 HD" zeigt. DVB-T2-Geräte ohne dieses Logo können ausschließlich öffentlich-rechtliche Sender empfangen. Geräte mit dem grünen Logo eignen sich darüber hinaus auch für den Empfang verschlüsselter privater Sender. Die Entschlüsselung übernimmt dann entweder eine integrierte Elektronik oder ein zusätzliches "CI+"-Modul von "freenet TV" (Preis: rd. 80 Euro). Ein Nachteil für Haushalte mit mehreren Fernsehern: Hier entstehen bei der Umstellung auf DVB-T2 deutlich höhere Kosten, da pro TV-Gerät ein eigener Receiver sowie optional jeweils ein zusätzliches Decodermodul zur Entschlüsselung der privaten Sender benötigt wird. Bereits vorhandene DVB-T-Antennen lassen sich hingegen weiterhin uneingeschränkt nutzen.

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Text: Thomas Busch; Foto: 123rf

Text: / handwerksblatt.de

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