Ermer fordert kostenlose Meister-Ausbildung
Die Meisterausbildung muss analog zum Studium kostenlos sein. Das wäre nur gerecht, findet der Sächsische Handwerkstag. Handwerker brauche es genauso wie Lehrer oder Architekten.
Mit Blick auf den anhaltend hohen Fachkräftebedarf in der gewerblichen Wirtschaft bekräftigt der Sächsische Handwerkstag seine Forderung, berufliche und akademische Bildung auch finanziell gleichzustellen. Heißt konkret: Die Meisterausbildung sollte genau wie ein Studium in Deutschland an einer staatlichen Hochschule kostenlos sein.
Es gibt etwa 3.000 Meisterschulen in Deutschland. Eine Suchmaschine für alle Meisterschulen finden Sie hier"Nachdrücklich werben wir dafür, dass – wie beim Studienabschluss üblich – auch der Erwerb eines beruflichen Meistertitels künftig kostenfrei ist. Schließlich sind Handwerksmeister ebenso unentbehrlich wie Lehrer, Rechtsanwälte oder Architekten", sagte der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Roland Ermer, vor Journalisten in Dresden.
Laut Ermer müssen Handwerker, die ihren Meister machen wollen, noch immer für einen großen Teil der Kosten selbst aufkommen. Im Unterschied zu Studenten, die an der Universität kostenlos einen Bachelor oder Master anstreben.
Die Forderung ist nicht neu, schon seit Jahren werden immer wieder Stimmen laut, die fordern, dass das Aufstiegs-Bafög 100 Prozent der Kosten für die Meisterausbildung decken soll. Immerhin liegen die Kosten für die Meisterausbildung teilweise im hohen vierstelligen Bereich.
"Nicht gerecht"
Aufstiegs-Bafög: Hier finden Sie alle Infos und Anträge für das Aufstiegs-Bafög (früher bekannt als Meister-Bafög)Während das Studium aus Steuermitteln finanziert wird, hätten angehende Meister, die das gleiche Qualifikationsniveau anstreben, gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) aber mindestens 36 Prozent der Kosten selber zu tragen. "Das ist, so finden wir, nicht gerecht", kritisiert der Präsident des Sächsischen Handwerkstages.
Prämie für Meister
Viele Länder zahlen Meistern oder Technikern eine Prämie/einen Zuschuss, um diese Ungerechtigkeit ein wenig auszugleichen. Lesen Sie hier, welche das sind und wie hoch die Prämie ist.
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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