Während die Löhne für die Beschäftigten in KMU seit 2022 im Schnitt um 20 Prozent gestiegen sind, legten die Geschäftsführergehälter "nur" um zwölf Prozent zu. Den größten Anstieg gab es im Niedriglohnsektor.

Während die Löhne für die Beschäftigten in KMU seit 2022 im Schnitt um 20 Prozent gestiegen sind, legten die Geschäftsführergehälter "nur" um zwölf Prozent zu. Den größten Anstieg gab es im Niedriglohnsektor. (Foto: © Kurhan/123RF.com)

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Geschäftsführergehälter steigen langsamer als Arbeitnehmerlöhne

Betriebsführung

Die Stundenlöhne der Beschäftigten im Mittelstand legen seit 2022 um 20 Prozent zu. Die Gehälter der Geschäftsführer stiegen auch, aber deutlich langsamer. Das meldet die Datev.

Die Löhne und Gehälter der etwa 20 Millionen Beschäftigten in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind seit 2022 spürbar gestiegen. Das zeigt das aktuelle "Datev Spotlight Löhne und Gehälter", das auf Daten aus dem Datev Mittelstandsindex basiert. Demnach legten die Bruttostundenlöhne - inklusive Sonderzahlungen wie der Energiepreispauschale im September 2022 - im Mittelstand in den letzten drei Jahren um rund 20 Prozent zu. Ohne die Einmal- und Sonderzahlungen lag der Anstieg bei 16 Prozent. Die Zuwachsraten würden damit weiterhin über der Inflation liegen, so die Datev.

KMU beschäftigen mehr als die Hälfte aller Erwerbstätigen und gelten daher als wichtiger Indikator für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, erklärt Datev-CEO Prof. Dr. Robert Mayr: "Der Anstieg der Bruttostundenlöhne um 20 Prozent seit 2022 ist repräsentativ für die gesamte Wirtschaft." Ein Vergleich mit den Verdiensterhebungen des Statistischen Bundesamtes bestätige diese Entwicklung.

Auffällig sei allerdings, dass die Gehälter von Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern zwar ebenfalls steigen, dabei aber langsamer als die übrigen Löhne. Ohne Berücksichtigung von Privatentnahmen oder Sachleistungen legten sie demnach seit 2022 um rund zwölf Prozent zu - also unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt.

Die Geschäftsführergehälter liegen durchschnittlich bei etwa 

  • 44,90 Euro in Kleinstunternehmen,
  • 60,20 Euro in kleinen Unternehmen und
  • 80,40 Euro in mittleren Unternehmen. 

Vergütungspakete wie Dienstwagen oder zusätzliches Einkommen aus Entnahmen oder Ausschüttungen fließen in die Berechnung nicht mit ein.

Höherer Mindestlohn sorgt für Anstieg in den unteren Lohngruppen

Besonders stark wuchsen die Einkommen in den unteren 20 Prozent der Lohngruppen: Hier stiegen die Bruttostundenlöhne seit 2022 um mehr als 25 Prozent. Hauptursache sei die deutliche Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns von rund 31 Prozent zwischen Januar 2022 und Januar 2025. Professor Robert Mayr sieht darin "einen klaren Hinweis darauf, wie politische Entscheidungen direkt auf Einkommen wirken". Ab dem 1. Januar 2026 liegt der gesetzliche Mindestlohn bei 13,90 Euro pro Stunde. Zum 1. Januar 2027 wird es eine weitere Erhöhung auf 14,60 Euro geben. 

Quelle: Datev

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Text: / handwerksblatt.de

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