Hände weg vom Handschuh
Ist es hygienischer, wenn das Verkaufspersonal in Bäckereien Handschuhe trägt? Nein, sagt eine neue Studie – im Gegenteil!
Hände waschen reicht. Wer Brötchen verkauft, braucht keine Handschuhe zu tragen. Auch wenn er abwechselnd Geld und Backwaren berührt. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN), des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks und des Verbandes Deutscher Großbäckereien.
Sie haben in 99 Verkaufsstellen die Keimbelastung auf Geld unter die Lupe genommen. Ergebnis: die wenigen Keime auf Münzgeld und Banknoten können nicht krank machen. Arbeitsschutzbehörden, Lebensmittelüberwachung und Arbeitsmedizin fordern das Tragen von Handschuhen auch ausdrücklich nicht.
Handschuh schadet mehr als er nützt
Die BGN weist darauf hin, dass Handschuhe allenfalls Hygiene vortäuschen, denn sie töten Keime keinesfalls ab. Wichtiger ist, dass die Beschäftigten nach allgemeinen Hygieneregeln ihre Hände waschen, wenn sie verschmutzt sind. Tragen sie Handschuhe, kann das laut BGN sogar kontraproduktiv sein: Es kann die Haut schädigen und krank machen, und gerade gesunde, intakte Haut ist die Grundvoraussetzung, um sinnvolle Hygienemaßnahmen anwenden zu können und keine schädlichen Keime zu übertragen.
Text:
Melanie Dorda /
handwerksblatt.de
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