Holzofenbrote liegen im Trend. Heute dürfen sie auch in Pellet-Holzöfen gebacken werden.

Holzofenbrote liegen im Trend. Sie sind nicht nur lecker, dank ihrer kräftigen Kruste bleiben sie auch lange frisch. (Foto: © Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.)

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Holzofenbrot ist das Brot des Jahres 2022

Betriebsführung

Kräftige Kruste, intensives Aroma, eine lange Tradition und heutzutage extrem beliebt: Das Holzofenbrot ist Brot des Jahres 2022. Offiziell angeschnitten wurde es am 1. Februar von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Das Deutsche Brotinstitut hat das Holzofenbrot zum Brot des Jahres 2022 gekürt. Eine traditionsreiche Brotsorte mit langer Geschichte, die heutzutage immer beliebter wird. Dank ihrer besonders kräftigen Kruste haben Holzofenbrote ein intensives Röstaroma und bleiben lange frisch. Offiziell angeschnitten wurde das Brot des Jahres am 1. Februar von Bundeslandwirtschafts- und Ernährungsminister Cem Özdemir.

Bundesernährungsminister Cem Özdemir (M.) hat mit ZV-Präsident Michael Wippler (l.) und Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider (r.) das Brot des Jahres 2022 offiziell vorgestellt, angeschnitten und natürlich auch probiert. Foto: © Zentralverband des Deutschen BäckerhandwerksBundesernährungsminister Cem Özdemir (M.) hat mit ZV-Präsident Michael Wippler (l.) und Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider (r.) das Brot des Jahres 2022 offiziell vorgestellt, angeschnitten und natürlich auch probiert. Foto: © Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks

Mitte des 19. Jahrhunderts waren alle Brote Holzofenbrote. Sie wurden in Öfen gebacken, die direkt mit Holz befeuert wurden. "Die Erfindung des Dampfbackofens, in dem erstmals Brennkammer und Backraum voneinander getrennt waren, läutete die Wende ein. Bäcker konnten mit den neuen Öfen größere Mengen backen, was für die wachsende Bevölkerung in den Ballungsräumen ein Segen war", berichtet der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. 

Der Beliebtheit von Holzofenbroten habe diese Entwicklung dennoch keinen Abbruch getan.  Gerade in jüngerer Zeit liegen sie wieder im Trend. 

"Große Vielfalt und Bodenständigkeit"

Cem Özdemir sagte beim offiziellen Anschnitt: "Die deutsche Brotkultur und das Bäckerhandwerk stehen für große Vielfalt und Bodenständigkeit. Für mich ist das deutsche Brot auch die Verbindung von Tradition und moderner Lebenskultur, die international ein hohes Ansehen genießt."

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Als ehemaliger Botschafter des Brotes freue er sich besonders, nun auch in neuer Rolle das traditionsreiche Backhandwerk zu würdigen. "Als Ernährungsminister begrüße ich, dass der Zentralverband sich auch für einen maßvollen Umgang mit Salz einsetzt – das ist ein guter Ansatz, auf dem aufgebaut werden kann."

Backverfahren mit langer Tradition

Holzofenbrot hat eine lange Tradition. Foto: © Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.Holzofenbrot hat eine lange Tradition. Foto: © Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.

Laut der Leitsätze für Brot und Kleingebäck wird ein Holzofenbrot in "mit Holz befeuerten Öfen in einem abgeschlossenen Backvorgang bei abfallendem Temperaturverlauf" hergestellt.

Holzofenbrot darf heute auch in Pellet-Holzöfen gebacken werden kann. Das sei ein nachhaltiger Aspekt, da für dieses Verfahren kein Scheitholz, sondern gepresste Holzabfälle verwendet werden dürfen, so das Bäckerhandwerk.

"Dank der Backkammer aus Stein und der großen Hitze beim Anbacken ist die Kruste eines Holzofenbrotes sehr kräftig. Hierdurch wird wiederum das Röstaroma begünstigt, das bei Holzofenbroten besonders intensiv ist", erklärt Bernd Kütscher  vom Deutschen Brotinstitut. Daraus ergebe sich noch ein positiver Effekt: Holzofenbrote bleiben lange frisch. 

Michael Wippler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks ist von der Wahl überzeugt. "Holzofenbrote sind überwiegend Mischbrote aus Roggen und Weizen. Damit spiegeln sie bestens die Getreidevielfalt unseres Landes wider. Und diese müssen wir bewahren, schließlich ist sie für unseren einzigartigen Reichtum an verschiedenen Brotspezialitäten mitverantwortlich."

Das Verhältnis der Getreidearten in jedem Holzofenbrot variiere je nach Region, so Wippler. Vielerorts sind Holzofenbrote ballaststoffreiche Roggenmischbrote mit einem hohen Roggenanteil. Im deutschen Westen und Südwesten überwiege dagegen meist der Weizenanteil im Brot.

Wippler, der auch Vorstandsvorsitzender des Deutschen Brotinstituts ist, freute sich über die lobenden Worte des Ministers und betonte: "Das meisterliche Handwerk in Deutschland muss bewahrt werden. Die traditionsreiche Herstellungsweise des Holzofenbrotes zeigt eindrücklich, dass die deutschen Bäcker das klassische Handwerk auch heute noch mit Leben füllen." 

Hintergrund Das Brotinstitut will mit der Wahl zum Brot des Jahres über die Bedeutung des Brotes für die menschliche Ernährung informieren. Ziel sei es, das Wissen über die verschiedenen Brotsorten zu verbessern und die Deutsche Brotkultur als anerkanntes Kulturgut zu stärken. Brot des Jahres 2021 war das Dreikornbrot, 2020 war es das Roggen-Vollkornbrot, 2019 das Bauernbrot und 2018 das Dinkel-Vollkornbrot.

Quelle: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks

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Text: / handwerksblatt.de

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