Handwerk

Die Politik soll kleine Unternehmen besser fördern. Das fordert der ZDH anlässlich der diesjährigen Umfrage zur Finanzierungssituation der Unternehmen. Foto: © Gina Sanders/123RF.com

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Kreditzugang für kleine Betriebe erleichtern!

Betriebsführung

Handwerksbetriebe haben Probleme, dazu gehören etwa der Fachkräftemangel oder die Bürokratie. Die Unternehmensfinanzierung zählt nicht dazu. Es sei denn, es ist ein kleiner oder junger Betrieb.

Das Finanzierungsklima für Handwerksbetriebe ist etwas schlechter als im Vorjahr, aber immer noch gut. Das gilt allerdings nicht für kleine und junge Betriebe. So lassen sich Ergebnisse der KfW-Umfrage für das Handwerk zusammenfassen, die der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) ausgewertet hat.

Bereits zum 16. Mal hat sich das Handwerk an der Umfrage zur Finanzierungssituation der Betriebe unter Federführung der KfW beteiligt. Mehr als 1.000 Handwerksbetriebe nehmen sich Jahr für Jahr die Zeit, die Fragen zu beantworten. Für den ZDH sei das eine wichtige Grundlage, um die Interessen der Betriebe gegenüber der Politik zu vertreten, erklärt der Verband.

Handwerk braucht starke Bürgschaftsbanken

Die Auswertung zeigt nach Ansicht des Handwerksverbands, dass die Finanzierungssituation im Vergleich zu anderen Themen (Fachkräftemangel, Bürokratie, etc.) nicht das größteProblem der Betriebe ist. Allerdings gilt das – wie in fast allen Umfragen vorher – nicht für kleine Handwerksunternehmen mit einem Jahresumsatz bis einer Million Euro, Gründer und junge Unternehmen: Sie haben im Vergleich deutlich größere Schwierigkeiten, ihre Vorhaben zu finanzieren.

Deshalb fordert der ZDH von der Politik, vor allem die kleinen Unternehmen gezielter zu fördern und "bestehende und offensichtlich funktionierende Finanzierungsstrukturen" in Deutschland nicht zu schwächen: "So braucht das Handwerk starke Bürgschaftsbanken, damit Kredite nicht an fehlenden Sicherheiten scheitern." Das gelte auch für die Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften.

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Handwerk Der Anteil der Betriebe, die nach eigener Aussage leicht an einen Kredit kommen, ist im Vergleich zu 2016 fast unverändert.

 

HandwerkZum Vergleich: Während der Anteil der Betriebe, die Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme haben, insgesamt bei 14,4 Prozent liegt, sind es in der Größenklasse bis zu einem Jahresumsatz von eine Million Euro immerhin 25,3 Prozent (2016: 25,7 Prozent). Bei den Unternehmen, die mehr als eine Million Euro Jahresumsatz haben, sind es nur sieben Prozent, bei den Betrieben mit einem Jahresumsatz unter 100.000 Euro sogar 37,3 Prozent.

 

 

HandwerkAußerdem bleibt es dabei: Je jünger ein Unternehmen ist, desto größer sind seine Schwierigkeiten einen Kredit zu bekommen. Betriebe, die länger als fünf Jahre am Markt sind, sagen zu 53,6 Prozent, dass sie keine Probleme dabei haben. Bei Gründern und jungen Unternehmen sind es nur 27,1 Prozent.

 

Und wofür wollen die Handwerksbetriebe einen Kredit? Finanziert werden damit:

  • Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge (54,6 Prozent)
  • Grundstücke, Gebäude, Baukosten (38,9 Prozent)
  • Betriebsmittel (26,2 Prozent)
  • Warenlager (6,0 Prozent)
  • Betriebsübernahmen und Beteiligungen (4,1 Prozent) und
  • Digitalisierungsvorhaben (3,8 Prozent).

 

Text: Ulrike Lotze, Fotos: KfW-Studie (3);Gina Sanders/123RF.com (Aufmacher)

Text: / handwerksblatt.de

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