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Nachfolger finden mit der Nachfolgezentrale

Betriebsführung

Seit Oktober 2024 ist die Nachfolgezentrale Brandenburg eine wichtige Anlaufstelle für Unternehmer auf Nachfolgesuche in Brandenburg.

Das Ruhestandsalter hat Hans-Peter Schubert längst erreicht. Sein Geschäft für Uhren und Schmuck in der Innenstadt von Brandenburg an der Havel öffnet der 72-Jährige gemeinsam mit Ehefrau Anneliese (70) dennoch fünfmal in der Woche. Mit der angeschlossenen Reparaturwerkstatt hat der Uhrmachermeister mittlerweile ein Alleinstellungsmerkmal in der Havelstadt. Seit 1973 ist Schubert Uhrmacher. Fünf Jahre später legte er seine Meisterprüfung ab und übernahm im Jahr darauf das Geschäft seines damaligen Meisters. Dass Schubert immer noch täglich an seiner Werkbank sitzt, kommt nicht von ungefähr. "Mit der Nachfolgesuche haben wir schon vor fünf Jahren begonnen", sagt Anneliese Schubert. Selbst in der berühmten Uhrmacherstadt Glashütte haben sie es versucht.

Nachwuchs im Uhrmacherhandwerk ist rar

Doch der Nachwuchs im Uhrmacherhandwerk ist rar gesät. "Wer seinen Meister macht, will meist den elterlichen Betrieb übernehmen", weiß Anneliese Schubert. So blieb die Suche trotz guter Lage des Geschäfts und treuer Stammkundschaft bisher erfolglos. "Die Arbeit macht uns weiterhin Spaß", betont Hans-Peter Schubert. Aber die Verantwortung für das traditionsreiche Geschäft würde das Ehepaar Schubert dennoch gern in jüngere Hände abgeben. Für Fälle wie diesen haben die brandenburgischen Handwerkskammern gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern und der Bürgschaftsbank Brandenburg im Oktober 2024 die Nachfolgezentrale Brandenburg ins Leben gerufen. Träger des Projektes ist die Handwerkskammer Cottbus.

Nachfolgezentrale Brandenburg 

Wer seinen Betrieb übergeben möchte, kann sich kostenfrei auf dem Onlineportal regis­trieren. Auf dem Portal werden zunächst wichtige Daten zum abzugebenden Unternehmen erfasst wie beispielsweise der Standort, das Gewerk, der geplante Übergabezeitraum, der Umsatz der letzten drei Jahre, die Mitarbeiterzahl und natürlich die Preisvorstellungen des Unternehmers. Potenzielle Nachfolger wiederum hinterlegen ihre Vorstellungen zum gesuchten Unternehmen. Die Nachfolgezentrale führt im Anschluss einen strukturierten Matching-Prozess durch. Mittels eines speziellen Algorithmus werden Übereinstimmungen zwischen Anbietern und Interessenten ermittelt und diese im Anschluss von den Experten der Nachfolgezentrale geprüft.

Diese begleiten den Prozess und unterstützen bei der Kontaktanbahnung zwischen den potenziellen Partnern. Das gesamte Verfahren ist anonymisiert und kostenlos. "Gegenwärtig sind 260 nachfolgesuchende Unternehmen registriert. Besonders im Bauhandwerk sind viele Inhaber aktuell auf Nachfolgesuche", sagt Anja Beck, Bereichsleiterin Unternehmensberatung bei der Handwerkskammer Cottbus. Auf der anderen Seite haben sich bereits 520 potenzielle Übernehmer registrieren lassen

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Ansprechpartner der Kammern

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T 0331 3703-174
kristin.lindell@hwkpotsdam.de

HWK Cottbus Stefan Zupp
T 0355 7835-171
zupp@hwk-cottbus.de

Steffi Damaske
T 0355 7835-155 
s.damaske@hwk-cottbus.de

HWK Frankfurt (Oder) Carolin Latk
T 0335 5619-209 
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T 0335 5619-126
ruediger.schulz@hwk-ff.de 

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T 0335 5619-209 
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Text: / handwerksblatt.de

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