Wer gewinnt 2020 den Handwerkspreis der Bürgschaftsbanken?

Wer gewinnt 2020 den Handwerkspreis der Bürgschaftsbanken? Hier die Finalisten des Jahres 2019 auf der Internationalen Handwerksmesse in München. (Foto: © VDB)

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Sieben Finalisten beim Handwerkspreis der Bürgschaftsbanken

Betriebsführung

Sieben spannende Handwerksbetriebe stehen im Finale für den Handwerkspreis der Bürgschaftsbanken. Bäckerei, Augenoptiker, Zahntechniker, Dachdecker, Fleischerei, Eismanufaktur oder Barbershop: Wer macht 2020 das Rennen?

Im Finale um den achten Handwerkspreis der Bürgschaftsbanken stehen sieben Handwerksbetriebe aus ganz Deutschland: Eine Bäckerei mit Online-Shop, ein Augenoptiker, der seinen Kunden "kleine Schätze" bietet, ein Fleischerei, die sich mit Feinkost einen Namen gemacht hat, ein Zahntechniker, der vollautomatisiert arbeitet, ein extrem innovativer Dachdecker, eine Eismanufaktur, die auf lokale Rohstoffe setzt, sowie ein Barbershop, der Wohlfühlpakete für den Mann bietet.

Die Erfolgsgeschichte der Pâtisserie Isabella ist einzigartig. Das Familienunternehmen schwimmt auf einer Erfolgswelle. 2019 gab es den 3. Preis beim Handwerkspreis der Bürgschaftsbanken.

Wer von ihnen macht das Rennen? Auf der Preisverleihung am 11. März 2020 im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München ehren ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer und der VDB-Vorsitzende Guy Selbherr zusammen mit der Abteilungsleiterin Mittelstandspolitik aus dem Bundeswirtschaftsministerium, Dr. Sabine Hepperle, die Plätze eins bis drei.

Die deutschen Bürgschaftsbanken zeichnen seit 2012 jedes Jahr ein erfolgreiches Handwerksunternehmen mit dem "Handwerkspreis der Bürgschaftsbanken" aus. Dafür schlagen die Bürgschaftsbanken Betriebe vor, die in den letzten drei Jahren eine Bürgschaft bekommen haben. Eine Jury aus Vertretern des Bundeswirtschaftsministeriums, des Zentralverbandes des deutschen Handwerks (ZDH) und des Verbands Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) entscheidet über die Vergabe des Preises. Der Sieger erhält 5.000 Euro.

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Das sind die Finalisten 2020

AERA Food & Beverages GmbH, Berlin

Von der Schauspielerin zur Bäckerin: Die Existenzgründung, wie Sie von Ava Celik realisiert wurde, beschreibt nicht den "klassischen Werdegang", sondern zeigt auf, dass durch alle Beteiligten Mittel und Wege gefunden werden konnten, um das Vorhaben doch umsetzen zu können. Die Bäckerin trifft den "Nerv der Zeit".

Sie übt ihre Tätigkeit nicht nur mit viel Herzblut aus und bedient Trends wie die Implementierung eines Online-Shops und die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskonzepten, sondern hat ein neues Produkt bzw. neue Produkte für Betroffene von Zöliakie geschaffen: Menschen, die sonst keine große Auswahl an Lebensmittel haben und von denen es mittlerweile und zukünftig immer mehr gibt. Beispiele wie das von Ava Celik helfen, dass sich Betroffene von Unverträglichkeiten ein Stück weit weniger "wie die ersten Menschen auf dem Mond fühlen"

Benz Feinkostmanufaktur GmbH, Köngen (Baden-Württemberg)

Die Benz Feinkostmanufaktur ist ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von frischen Convenience Produkten spezialisiert hat. Sie beziehen die Rohstoffe hauptsächlich von Bauern aus dem Ort und der Umgebung. Da sie so nahe an ihren Landwirten sind, können sie die Tierhaltung, die Schlachtung und die Qualität stets überwachen.

Durch kurze Transportwege gelingt es ihnen, frische Produkte zu verarbeiten und diese in ihren Dosen zu verpacken. Alle Rohstoffe werden in ihrer Manufaktur schonend und in Handarbeit verarbeitet.

Das Unternehmen ist im gesamten Warenfluss digitalisiert. Über ihr Warenwirtschaftssystem erfassen sie Rohstoffe vom Wareneingang bis hin zum Verkauf. Gina Benz selbst ist Mitglied der Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks. Sie gehört damit zu den besten Nachwuchskräften Deutschlands im Bereich Fleischerei.

Brillenhelden GmbH, Leinefelde-Worbis (Thüringen)

Das Ehepaar Rosner gründete ihr Unternehmen, die Brillenhelden GmbH, aus Liebe zum Handwerk und möchte ihren Kunden, egal welcher Altersklasse mehr Lebensqualität schaffen. Die beiden haben bereits in verschiedenen Optikergeschäften gearbeitet und wollen mit ihrem eigenen Geschäft nicht den "Einheitsbrei" sondern etwas Besonderes schaffen. Sie bieten daher keine Massenmarken sondern kleine Schätze an.

Die Gläser kommen alle von einem bekannten deutschen Anbieter. Diese werden dann vor Ort in der offenen Werkstatt in die Gestelle gesetzt und angepasst. Dabei können die Modelle auch dem Kundenwunsch entsprechend digital erstellt und modelliert werden.

So kann der Kopf mit einer Infrarotkamera abgescannt werden. Mit einem daraus erstellten Avatar kann die Brille auf das Gesicht des Kunden projiziert werden sowie mit Hilfe eines 3D-Druckers ein Prototyp erstellt werden.

Henry's Eismanufaktur, Saarbrücken (Saarland)

Henry’s Eismanufaktur wurde 2014 von Dominik Heil gegründet. Das Eis hat er zwar nicht neu erfunden, aber seine Vision in die Tat umgesetzt, aus besten regionalen Rohstoffen ein hochwertiges, handwerklich hergestelltes Speiseeis aus der Region für die Region zu produzieren.

Die Milch kommt von der lokalen Bio-Molkerei, Obst und Früchte bezieht er möglichst von heimischen Obstwiesen im Saarland und der nahen Pfalz. Das Endprodukt ist ein Eis aus natürlichen Rohstoffen, frei von zugesetzten Farb- oder Aromastoffen, ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe.

Was nebenberuflich als One-Man-Show mit einem Eisauto begann, wuchs innerhalb kurzer Zeit zur bekannten Marke in Saarbrücken und dem Saarland heran. Rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren zur Hochsaison 2019 beschäftigt, in der Produktion, im Eiscafé und im Vertrieb.

Herrengut Barbershop, Hamburg

Der Herrengut Barbershop ist mehr als nur ein Frisörsalon – es ist ein Ort der gepflegten Männlichkeit. Mit der Eröffnung im August 2017 war Herrengut eines der ersten Barbiere in Hamburg. Das traditionelle Handwerk aus dem 8. Jahrhundert kommt keineswegs eingestaubt daher, sondern brilliert mit einem innovativen und professionellen Geschäftskonzept. Das Angebot reicht vom klassischen Haarschnitt, über die Bartpflege und Nassrasur, bis hin zur Gesichts- und Handpflege.

Ein rundum Wohlfühlpflegepaket – speziell für den Mann. Zwischenzeitlich wurde neben zwei weiteren Barbershops auch eine Herrengut Barber School errichtet. Im Kursprogramm wird das Handwerk des Barbiers an externe Barbiere und Friseure weitergegeben.

Millhouse GmbH, Hofheim (Hessen)

Im Industriegebiet Hofheim-Wallau hat Sören Hohlbein 2008 ein Unternehmen aufgebaut, das die Zahntechnik stark voranbringt. Denn bei Millhouse wird Zahnersatz vollautomatisiert produziert. Kunden sind Zahnlabore, die dadurch in der Lage sind, den starken Kostendruck der Branche auszuhalten. Als Dienstleister nimmt Millhouse den Laboren die Arbeit ab. Der Zahnarzt bestellt beim Labor, das Labor lässt die teuren Arbeitsschritte bei Millhouse erledigen.

Das Labor übernimmt dann die letzten zehn Prozent Veredlung. Neben den geringeren Kosten profitieren alle Beteiligten von der stabilen Qualität in der Fertigung und der Wiederholbarkeit. Kleine Industrieroboter fahren auf einer Schiene zwischen den Regalen und den CNC-Fräsmaschinen, aus Rohlingen werden binnen Minuten fertige, bereits konfektionierte Produkte.

Alles läuft vollautomatisch, gesteuert von selbstentwickelter Software. Als nächstes kämen Mundscanner, dann müssen Patienten nicht mehr zur Abformung in unangenehme Knete beißen.

Steffen Huber GmbH, Neustadt-Glewe (Mecklenburg-Vorpommern)

Steffen Huber ist ganz klar ein Innovationstreiber. Mit seinen innovativen Ideen, ob nun in der Beratung oder im Baustellenalltag und der schrittweisen Digitalisierung des Unternehmens ist er ein Vorreiter in der Branche. Auch der Einsatz erneuerbarer Energien und des Batteriespeichersystems in der Gewerbeimmobilie stehen für die fortschrittliche Gesinnung Hubers. Mit seiner Familie und seinem Unternehmen unterstützt Huber soziale Projekte, beteiligt sich an Spendensammlungen oder stiftet Wertgegenstände für Schulen.

Seine Einstellung gegenüber den Mitarbeitern, die sich als Teil eines Ganzen verstehen, rundet sein unternehmerisches Profil ab. Der 38-Jährige hat zudem noch viele Projekte im Hinterkopf, die sein Unternehmen gerade in Sachen erneuerbare Energien und Beratungskompetenz voranbringen werden.

Mit seinem kreativen Unternehmergeist wird Huber auch in Zukunft sein Unternehmen sowie auch das Familien-Unternehmenskonstrukt Dachdeckerei Huber bestmöglich für die Zukunft aufstellen.

Text: Verband Deutscher Bürgschaftsbanken

Text: / handwerksblatt.de

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