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Sommer, Sonne, Solar

Betriebsführung

Solarstrom zieht in Deutschland weiter an. Für die Installationsbetriebe laufen die Geschäfte trotz Inflation gut, doch der Fachkräftemangel ist weiter ein Thema. Bei Engpässen springen Anbieter wie Solarwatt unterstützend zur Seite.

Die vielen Sonnentage in Europa haben 2022 nicht nur Hitze und Trockenheit, sondern auch Strom gebracht. Allein die Sommersonne von Mai bis August 2022 half, in gleich 18 europäischen Ländern neue Rekordmarken für die Energieerzeugung aus Sonnenkraft aufzustellen. Und in Deutschland, so meldete die Bundesnetzagentur, lieferte die Solarenergie gleich 11,2 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Schließlich waren im Laufe des Jahres 7,4 Gigawatt an neuer Erzeugungskapazität ans Netz gegangen – und der Boom hat noch kein Ende.

Der britische Think Tank Aurora etwa sieht Deutschland als attraktivsten Markt innerhalb Europas und setzt die Bundesrepublik auf ihrem Markattraktivitätsindex mit 8,0 auf Platz 1, deutlich vor Spanien mit 6,9. Ein Grund dafür sind die Ziele. Demnach soll in Deutschland bis 2030 eine installierte Solarleistung von 215 Gigawatt bei einem Investitionsvolumen von 40 Milliarden Euro erreicht sein. Verglichen mit dem gesamten europäischen Investitionsplan von 150 Millionen Euro heißt das, dass mehr als jeder vierte Euro in neue Solaranlagen in Deutschland investiert wird.

Solarenergie nimmt zu

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Tatsächlich geht es mit der Solarenergie in Deutschland schon seit mehreren Jahren wieder stetig bergauf. Die Energiekrise, der Ukraine-Krieg mit all seinen Folgen und die Diskussion um die Klimawende haben vielerorts für ein Umdenken gesorgt. Mitte 2023 finden sich in Deutschland rund 2,6 Millionen installierte Photovoltaikanlagen, bezogen auf das erste Halbjahr beträgt der von Anteil von Solarstrom am gesamten Strommix bereits rund 13 Prozent, meldet das Photovoltaik-Unternehmen Solarwatt mit Hauptsitz in Dresden. "Berücksichtigt wird dabei nur Strom, der von Photovoltaikanlagen ins Stromnetz eingespeist wird", erklärt Jürgen Thurm, Leiter der Solarwatt Academy. "Da Photovoltaikanlagen aber gerade auch dazu genutzt werden, den produzierten Solarstrom selbst zu verbrauchen und dadurch die Stromkosten zu senken, ist der Anteil tatsächlich noch höher."

Unternehmen wie Solarwatt in Dresden, die seit 30 Jahren mit aktuell mehr als 850 Mitarbeitern Photovoltaikanlagen selbst herstellen und über Kooperationspartner aus dem Handwerk vertreiben und installieren, sind überzeugt, dass der Anteil weiterwachsen wird. Denn der privat genutzte und daher "unsichtbare" Stromverbrauch für die eigene Wärmeerzeugung oder der Elektromobilität steigt:

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  • Hauseigentümer können mithilfe von Photovoltaik-Dachanlagen oder Fassaden-Photovoltaik kostengünstigen Haushaltsstrom erzeugen. 
  • Solarmodule lassen für die Dachkonstruktion bei einem Solar-Carport oder einer Solarveranda
  • Mittels einer Wallbox lässt sich ein Elektroauto mit Solarstrom klimaneutral betreiben. 
  • Mieter können einzelne Solarpaneele für die Steckdose installieren und so zumindest kleine Mengen Solarstrom gewinnen, selbst wenn keine Dachfläche zur Verfügung steht (zum Beispiel "Balkonkraftwerke", also Solarmodule, die sich am Balkon installieren lassen). 

Damit sparen die Haushalte, egal ob Eigentum oder zur Miete, teuren Netzstrom und machen sich zudem von Stromanbietern unabhängig. Einen Schub dürfte auch das ab 26. September 2023 laufende neue Förderprogramm "Solarstrom für Elektroautos" der KfW bringen, das beim Kauf von PV-Anlage, Stromspeicher und Wallbox sowie Energiemanager bis zu 10.200 Euro dazu legt.

Engpass Fachkräfte

Installation von Photovoltaikanlagen auf einem Dach Foto: © SolarwattInstallation von Photovoltaikanlagen auf einem Dach Foto: © Solarwatt

Einen Engpass gibt es aber: das Handwerk. Es fehlen – wie in vielen anderen Branchen auch – den Betriebsinhabern die Fachkräfte, die die Anlagen bei den Auftraggebern installieren könnten, aktuell besonders wenn Solaranlage mit Wärmepumpe kombiniert wird. Anbieter wie Solarwatt haben sich daher schon aus eigenem Interesse heraus darauf spezialisiert, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Handwerksbetrieben in Sachen Photovoltaik zu qualifizieren. Denn tatsächlich ist der Solarteur kein Ausbildungsberuf, sondern die Fachleute zum Beispiel aus SHK-, Dachdecker- oder Elektrobetrieben qualifizieren sich über Lehrgänge weiter, etwa an der von Thurm geleiteten Solarwatt Academy.

"Uns geht es darum, die Betriebe zu unterstützen, Kunden höchstmögliche Qualität zu bieten", sagt Thurm. Wenn ein Betrieb bei Solarwatt in den Genuss dieser Unterstützung kommen will, muss er als sogenannter "Premium Partner" gelistet sein. "Neben regionalen Aspekten gehört ein mindestens sechsstelliger Umsatz und ein Fokus auf Einfamilienhäuser sowie Unternehmen mit einem möglichst hohen Eigenverbrauch des selbsterzeugten Solartstroms dazu", erklärt Thurm.

Die Dienstleistungen gehen aber noch weiter, indem Solarwatt zum Beispiel den Betrieben beim Recruiting unter die Arme greift. "Mit unseren Erfahrungen können wir zum Beispiel für die Unternehmen, bei denen das nicht zum täglichen Geschäft gehört, über gezielte Anzeigenkampagnen in Print oder Online bei der Personalsuche helfen", erklärt Thurm. So hat das Unternehmen zum Beispiel im ersten Halbjahr 2023 gezielt eine zweiwöchige Online-Kampagne für einen Installationspartner geschaltet und dabei vor allem auf die Sozialen Medien wie Facebook und Instagram gesetzt. "Hier liegen unsere Kompetenzen", sagt der Akademieleiter. "Da haben wir doch etwas mehr Vorsprung als der klassische Handwerksbetrieb."

Das Ergebnis dieser zweiwöchigen Kampagne mündete nicht nur in 86 konkreten Interessenten, sondern direkt auch in zwölf Einstellungen. "Darunter waren Gerüstbauer, DC-Monteure und Elektriker", resümiert Thurm. Die Bezahlung lief übrigens über das Solarwatt-Bonusprogramm, so dass die Partner-Betriebe von Solarwatt auch keine zusätzlichen Kosten aufbringen mussten. "Klar ist, dass solche Kampagnen helfen, personelle Engpässe zu schließen", sagt Thurm. Und fest steht auch: Die nächsten Fachkräfte-Suchkampagnen stehen auch schon in der Warteschleife.

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Text: / handwerksblatt.de

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