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(Foto: © Bundesverband Solarwirtschaft)

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Handwerk setzt auf Solarstrom

Der Ausbau der Solarenergie im Land schreitet voran. Auch für Handwerksbetriebe ist die Nutzung der Photovoltaik eine lohnende Alternative geworden.

Bei Solaranlagen auf Firmendächern rechnet der Bundesverband Solarwirtschaft für das Jahr 2024 mit einem bundesweiten Wachstumsplus von rund 25 Prozent. Allein in Brandenburg sind demnach mittlerweile 1,5 Gigawatt Solarleistung auf Dächern von Gewerbebetrieben und Industrieanlagen installiert. Auch im Handwerk setzen vor allem energieintensive Gewerke auf günstigen Solarstrom aus eigener Produktion – seien es Bäckereien, Fleischereien, Fensterbauer oder Kfz-Werkstätten. Die eigene PV-Anlage kann die Wirtschaftlichkeit des Betriebes deutlich steigern, wenn sich die installierte Leistung am Stromverbrauch des Betriebes orientiert und der eigengenutzte Anteil des Photovoltaik-Stroms möglichst hoch ist.

Solar Kaiser: Photovoltaik lohnt sich für Firmen

Carsten Kaiser, Geschäftsführer der Solar Kaiser GmbH in Finsterwalde, kann den Trend bestätigen. Sein Handwerksbetrieb hat sich seit 2004 auf den Einbau von Solaranlagen in Brandenburg und Nordsachsen spezialisiert. "Wir sehen einen stetigen Zuwachs an Handwerksbetrieben, die Solaranlagen nachfragen", berichtet Kaiser. "Gerade dort, wo hohe Energiemengen verbraucht werden. Viele Betriebe haben einfach nicht mehr die günstigen Preise im Energieeinkauf wie früher." Zudem steigt in vielen Handwerksbetrieben der Energieverbrauch an. Digitalisierung, vermehrter Maschineneinsatz oder der Betrieb von E-Autos erfordern zusätzliche Strommengen. Bei einer Eigenverbrauchsquote von mindestens 50-60 Prozent sieht Kaiser gute Voraussetzungen für den rentablen Einsatz einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Firmendach. Bei den aktuellen Preisen könne sich eine solche PV-Anlage innerhalb von vier bis fünf Jahren amortisieren. Die Eigenverbrauchsquote lässt sich zudem durch den Einsatz eines zusätzlichen Stromspeichers weiter erhöhen. Alternativ können auch die Produktionszeiten auf die Erzeugungszeiten der PV-Anlage hin optimiert werden, was aber nicht in jedem Gewerk praktikabel ist.

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Der Ertrag einer PV-Anlage hängt letztlich von unterschiedlichen Faktoren ab, wie etwa der Dachausrichtung, der Dachneigung oder einer möglichen Verschattung der Anlage durch Nachbargebäude. Auch baurechtliche Vorgaben müssen bei der Planung berücksichtigt werden. Im Energieportal der Energieagentur Brandenburg lassen sich die Solarstrompotenziale für alle Standorte in Brandenburg recherchieren.

Lars Wertenauer, geschäftsführender Gesellschafter der MFT Metall-Form-Technik GmbH in Kolkwitz, hat die Solarstromerzeugung in seinem Betrieb seit 2011 konsequent ausgebaut und dadurch erhebliche Einsparungen realisiert. Nach der Installation der ersten Photovoltaik-Anlage folgte 2017 eine zweite im Rahmen eines Neubaus und schließlich die Errichtung weiterer PV-Flächen auf den überdachten Firmenparkplätzen. Die Ersparnis bei der MFT GmbH liegt inzwischen im hohen fünfstelligen Bereich. Dank eines Stromspeichers kann der Betrieb seine Produktion mittlerweile zu 80 Prozent mit eigenem Solarstrom betreiben, darunter auch die energieintensive Pulverbeschichtungsanlage und eine Flotte von insgesamt sieben Elektrofahrzeugen. 

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Text: / handwerksblatt.de

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