SPD-Chef Lars Klingbeil ist Brotbotschafter 2023
Botschafter des Deutschen Brotes 2023 ist Lars Klingbeil. Im Interview verrät der SPD-Chef, warum er dieses besondere Ehrenamt zum "Tag des Deutschen Brotes" am 5. Mai antritt und sich für die Brotkultur engagiert.
Zum bundesweiten Tag des Deutschen Brotes am 5. Mai präsentiert das Bäckerhandwerk seinen neuen Brotbotschafter: Es ist Lars Klingbeil. Der SPD-Parteivorsitzende übernimmt den Staffelstab von Gitta Connemann, Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion.
"Mit Lars Klingbeil ist das Amt der Brotbotschafters 2023 ideal besetzt. Er ist jung, ambitioniert und leidenschaftlich und verkörpert damit Eigenschaften, die auch auf die Deutschen Innungsbäcker zutreffen", sagte Michael Wippler, Präsident des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks. Wippler würdigt den 45-Jährigen als engagierten Politiker, der sein Ohr an der Basis hat und zuhört.
Hintergrund: Der Tag des Deutschen Brotes, der alljährlich am 5. Mai gefeiert wird, steht unter der Schirmherrschaft von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Die Festveranstaltung, bei der Lars Klingbeil zum neuen Botschafter des Deutschen Brotes gekürt wird, findet am 9. Mai in Berlin statt.
"Die deutsche Brot- und Brötchenkultur ist einmalig"
Klingbeil hat dem Zentralverband des Bäckerhandwerks, der die deutschen Innungsbäcker vertritt, versichert, dass er ein besonderes Augenmerk auf die Belange des Bäckerhandwerks setzen und sich für die Bewahrung der Deutschen Brotkultur stark machen wird.
Im Zuge von steigenden Energiepreisen habe er viel mit Bäckermeisterinnen und Bäckermeistern vor Ort zu tun gehabt. "Ich habe ihre Sorgen und Nöte kennengelernt und konnte als Abgeordneter des Deutschen Bundestages und Parteivorsitzender der SPD bereits an einigen Stellen gezielt unterstützen", so Klingbeil. Als Brotbotschafter wolle er sein Engagement noch einmal intensivieren. "Die deutsche Brot- und Brötchenkultur ist einmalig, deshalb ist es mir eine Ehre, dieses Amt zu übernehmen",
Aktuelle Ausbildungszahlen Die Zahl der Auszubildenden im Bäckerhandwerk ist weiter gesunken. Im vergangenen Jahr befanden sich 4.211 angehende Bäcker/innen (minus 11,2 Prozent) und 6.495 Bäckereifachverkäufer/innen (minus 11,6 Prozent) in der Ausbildung, was einem Gesamtrückgang von 11,4 Prozent entspricht. Im Jahr 2022 bestanden 1.257 Auszubildende ihre Prüfung zum Bäcker, im Bereich Fachverkauf waren es 1.934. 264 Gesellen schlossen erfolgreich ihre Meisterprüfung ab, darunter 86 Frauen, was einer Zunahme von 34,4 Prozent entspricht. Insgesamt sank die Zahl der bestandenen Meisterprüfungen um 11,7 Prozent
Fünf Fragen an den Brotbotschafter 2023 Lars Klingbeil
Warum haben Sie dieses Ehrenamt angenommen? Was sind Ihre Ziele für das Amt?
Klingbeil: Die deutsche Brot- und Brötchenkultur ist einmalig. Gestärkt und erhalten werden kann sie nur mit einem starken Bäckerhandwerk. Dafür möchte ich als Brotbotschafter 2023 werben. Im Zuge von steigenden Energiepreisen hatte ich viel mit Bäckermeisterinnen und Bäckermeistern vor Ort zu tun. Ich habe ihre Sorgen und Nöte im Detail kennengelernt und konnte als Abgeordneter des Deutschen Bundestages und Parteivorsitzender der SPD bereits an einigen Stellen gezielt unterstützen. Als Brotbotschafter möchte ich mein Engagement für dieses traditionelle deutsche Handwerk noch einmal intensivieren. Es ist mir eine Ehre, dieses Amt zu übernehmen.
Foto: © Zentralverband BäckerhandwerkWelche besondere Verbindung haben Sie zum Brot?
Klingbeil: Das Abendbrot war bei uns zu Hause eine wichtige Mahlzeit – da hat man den Tag besprochen und sich als Familie getroffen. Auf den Tisch kam dabei ein frisches Brot vom Bäcker und Aufschnitt. Ganz klassisch also.
Was macht für Sie heute gutes Brot aus? Welche Bedeutung hat das Bäckerhandwerk dabei?
Klingbeil: Das Bäckerhandwerk steht für Qualität. Ich habe viele gute Bäckermeisterinnen und Bäckermeister in meinem Wahlkreis in der Lüneburger Heide, bei denen ich immer wieder zu Gast bin. Deshalb kann ich aus voller Überzeugung sagen: Gutes Brot schmeckt man einfach. Die Unterschiede zu Backshops und Ketten sind groß und ich sage es mal etwas flapsig: Ich habe keine Lust auf das geschmackliche Einerlei der Brotindustrie. Das Bäckerhandwerk ist mittelständisch geprägt und hat mit der Backindustrie den größten Wettbewerber.
Wie kann das Bäckerhandwerk politisch gestärkt werden?
Klingbeil: Beim Handwerksbäcker schmeckt das Brot selbstverständlich am besten. Davon abgesehen ist es uns als SPD ein großes Anliegen, den Mittelstand zu stärken. Es geht darum, Rahmenbedingungen so zu organisieren, dass Handwerksbetriebe wettbewerbsfähig sind und erfolgreich agieren können. Und wir müssen dafür sorgen, dass gerade mittlere und kleine Unternehmen Förderprogramme und Investitionszuschüsse einfacher beantragen können. Das gilt natürlich auch für Bäckereien.
Welche Rahmenbedingungen sollten sich ändern, damit das Handwerk wieder seinem Handwerk nachgehen kann und nicht einen Großteil seiner Zeit im Büro verbringt?
Klingbeil: Wir haben uns in der Ampel-Regierung vorgenommen, die Dinge in diesem Land einfacher zu machen. Das gilt ganz generell für viele Abläufe und Regeln und soll am Ende natürlich auch Unternehmerinnen und Unternehmer entlasten. Helfen wird dabei die Digitalisierung von Verfahren. Da müssen wir deutlich schneller werden.
Quelle: Zentralverband des Bäckerhandwerks
Wer war alles schon Brotbotschafter?
Brotbotschafterin 2022 war Gitta Connemann, Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Gitta Connemann (CDU)
Schauspielerin Almila Bagriacik war 2021 Brotbotschafterin. Foto: © Werbegemeinschaft des Deutschen Bäckerhandwerks / Philipp BernhardtBrotbotschafterin 2021 war Schauspielerin Almila Bagriacik
Brotbotschafter 2020 waren alle deutschen Innungsbäcker
Brotbotschafter 2019 war FDP-Chef Christian Lindner
Brotbotschafterin 2018 war die Autorin und Moderatorin Enie van de Meiklokjes
Brotbotschafter 2017 war der Grünen-Politiker Cem Özdemir
Brotbotschafter 2016 war der Schauspieler Simon Licht
Brotbotschafter 2015 war der damalige Chefs des Bundeskanzleramtes Minister Peter Altmaier (CDU)
Brotbotschafter 2014 war Koch Tim Mälzer
Brotbotschafter 2013 waren Schauspieler Simon Gosejohann und Politiker Michael Glos (CSU)
Noch ein Feiertag für das Brot Es gibt übrigens nicht nur den Tag des Deutschen Brotes: Immer am 16. Oktober feiert Weltverband der Bäcker und Konditoren, die "International Union of Bakers and Confectioners" mit Sitz in Madrid den "Welttag des Brotes". Am 16. Oktober 1945 wurde die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen gegründet
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Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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