Bargeldlose Bezahlverfahren lassen sich in nahezu jedem Betrieb problemlos integrieren.

Bargeldlose Bezahlverfahren lassen sich in nahezu jedem Betrieb problemlos integrieren. (Foto: © Kirsten Freund)

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Zahlungsarten: Wer Kunden die Wahl lässt, spürt das am Umsatz

Betriebsführung

Bargeldloses Bezahlen im Laden oder beim Kundenbesuch lohnt sich für fast jeden Handwerker. Käufer wollen selbst entscheiden, wie sie bezahlen – auch im Online-Shop. Hausbanken helfen bei der Umsetzung.

Die Corona-Zeit hat das bargeldlose Bezahlen und das Online-Geschäft befeuert. Es ist für die meisten Kunden inzwischen eine Selbstverständlichkeit, selbst kleinste Beträge mit der Karte oder mit dem Smartphone zu bezahlen. Bargeldlose Transaktionen bieten nicht nur dem Kunden, sondern auch dem Unternehmer beziehungsweise der Unternehmerin viele Vorteile.

Im Geschäft oder beim Kunden zu Hause wird mehr Umsatz generiert, weil die Kartenzahlung Spontankäufe und -aufträge ermöglicht, man muss nicht warten, bis der Kunde die Rechnung bezahlt, und hat am Ende des Tages weniger Bargeld in der Kasse. Zudem wird vermieden, dass Falschgeld in der Kasse landet, dass die Kasse gestohlen wird oder dass das Geld auf anderen Wegen "abhanden" kommt.

Noch dazu verärgert man nicht diejenigen Kunden, die extra zum nächsten Geldautomaten laufen müssen, weil sie kein Bargeld in der Tasche haben und es im Geschäft keine Möglichkeit der Kartenzahlung gibt. Und der Betrieb kann neue Kunden gewinnen, wenn er innovative Bezahlverfahren akzeptiert.

Viele Bäcker, Metzger und Friseure zögern noch

Laut einer bundesweiten Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Volks- und Raiffeisenbanken würde fast die Hälfte der Deutschen grundsätzlich noch häufiger als bisher mit Karte oder Smartphone bezahlen, wenn es mehr Akzeptanzstellen gäbe. In Supermärkten, Discountern, im übrigen Einzelhandel oder in Tankstellen sei die Kartenzahlung inzwischen auch fast überall möglich.

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An der Spitze der Geschäfte, die noch keine Kartenzahlung akzeptieren, liegen fast gleichauf Bäckereien und Metzgereien, gefolgt von Kiosken, Taxis, dem ÖPNV und Friseursalons. Die Inhaber scheuen die Kosten oder den Aufwand für die Schulung der Mitarbeiter oder aber sie sorgen sich grundsätzlich um die Sicherheit. Friseure oder Cafébesitzer befürchten außerdem oft, dass sie dann das Trinkgeld verlieren.

Viktor Leonhardt Foto: © Sparkasse KölnBonnViktor Leonhardt Foto: © Sparkasse KölnBonn

Die Argumente kennt Viktor Leonhardt, der bei der Sparkasse Köln-Bonn Selbstständige und Unternehmer zu Zahlungslösungen im Geschäft und im Online-Shop berät. Er ist überzeugt: "Ein klassisches EC-Terminal oder eine mobile bargeldlose Bezahlmöglichkeit lohnt sich für fast jeden Handwerker." Egal ob Augenoptiker, Goldschmied, Fotograf, Friseur, Raumausstatter, Bäcker, Elektriker oder Fleischer, bargeldlose Bezahlverfahren lassen sich in nahezu jedem Betrieb problemlos integrieren, sagt der Berater.

Und man müsse auch nicht für jeden Monteur, der zum Kunden rausfährt, ein eigenes Terminal mieten, wie viele Betriebe im Beratungsgespräch zu bedenken geben würden. "Da gibt es deutlich günstigere Lösungen für mobile Zahlungen vor Ort beim Kunden, die man sich auf dem Android-Smartphone installieren kann."

Onlinegeschäft und stationärer Handel verschmelzen immer mehr

Ein ebenfalls stark wachsendes Feld ist der Onlinebereich. Immer mehr Handwerkerinnen und Handwerker vertreiben ihre Produkte nicht nur im Laden, sondern zusätzlich auch in einem Online-Shop oder über Instagram. "Hier verschmelzen zwei Welten, und die Handwerker sollten sich bewusst sein, dass es dafür einfache Lösungen gibt, die keinen großen Aufwand verursachen", sagt Leonhardt. In der Zukunft werde man nicht mehr klar zwischen online und offline differenzieren. Zum Beispiel "Click&Collect", wo der Kunde online bestellt, die Ware aber im Laden abholt oder gegebenenfalls dort direkt anprobiert.

Foto: © Kaspars Grinvalds/123RF.comFoto: © Kaspars Grinvalds/123RF.com

Jeder Handwerker sollte sich daher Gedanken darüber machen, wie er die Verschmelzung des Onlinegeschäfts und des stationären Geschäfts für das eigene Unternehmen löst, rät der Experte. "Die Sparkassen bieten Händlern zum Beispiel ein Baukastensystem für einen Online-Shop an, in dem die Warenwirtschaft, Design-Vorlagen und Online-Bezahlverfahren bereits enthalten sind", berichtet Viktor Leonhardt. Wichtig sei hier, dem Kunden möglichst viele Bezahlverfahren zur Auswahl anzubieten, also per PayPal, GiroPay, auf Rechnung, per Lastschrift, Gutschein oder Kreditkarte.

"Viele Kunden brechen den Kauf mitten im Bezahlverfahren ab, weil ihr vertrautes Bezahlverfahren nicht angeboten wird." Gerade das Online-Bezahlen müsse für den Kunden möglichst einfach sein. Wenn er gute Erfahrungen gemacht hat, kommt er auch wieder.

Gängige Bezahlmöglichkeiten im Internet sind unter anderem:

  • Kauf auf Rechnung
  • Vorkasse
  • Nachnahme
  • Zahlung per Lastschrift
  • Kreditkarte
  • PayPal
  • Sofort-Überweisung

Nicht nur die Sparkassen, auch die Volks- und Raiffeisenbanken und andere Kreditinstitute beraten ihre Geschäftskunden bei der Suche nach individuellen Payment-Lösungen oder bei Fragen zu aktuellen Anforderungen an die Kassensysteme.

Sie arbeiten jeweils mit Kooperationspartnern zusammen, die die Bezahlsysteme bereitstellen. Im Falle der Sparkasse Köln-Bonn sei das unter anderem ein kleinerer bayerischer Payment-Spezialist.

Für die meisten Unternehmen gibt es ganz einfache Lösungen

Viktor Leonhardt rät allen Betrieben, die sich mit dem Thema beschäftigen, ihre Hausbank anzusprechen. Das kann dann auf eine einfache App-Lösung hinauslaufen bis hin zu einer komplexen Lösung für größere Handwerksbetriebe mit Ladengeschäft, Monteuren und eigenem Onlineshop.

"Wichtig ist, dass man über die Bedürfnisse spricht. Es gibt auch Unternehmer, für die die klassische Überweisung auch in Zukunft die ideale Lösung ist." Was insgesamt sehr oft vorkomme, seien viel zu komplizierte Konstrukte, für die es eine ganz einfache Lösung geben würde. Und die verursachten dann auch deutlich weniger internen Aufwand und damit auch Kosten. "Auch hier ist wichtig, dass man von seiner Hausbank oder einem anderen Anbieter eine faire Beratung bekommt."

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Text: / handwerksblatt.de

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