Alle Hände voll zu tun: Wo ein Haus gebaut oder saniert wird, ist das Malerhandwerk gefragt.

Alle Hände voll zu tun: Wo ein Haus gebaut oder saniert wird, ist das Malerhandwerk gefragt. (Foto: © André Lenz)

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Handwerk in der Krise weiterhin robust

Das Baugewerbe ist optimistisch. Im Lebensmittelhandwerk und bei den personenbezogenen Dienstleistungen ist die Stimmung eher verhalten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Handwerkskammer Trier.

Seit mittlerweile anderthalb Jahren hält die Corona-Pandemie an. Im vergangenen Frühjahr kam die Materialknappheit hinzu. Im Sommer schließlich die Jahrhundertflut durch den Starkregen: Das Handwerk ist derzeit krisengeschüttelt. Die Herausforderungen gehen auch an den regionalen Betrieben nicht vorbei. Derzeit machen ihnen die Rohstoffkrise und die dadurch angezogenen Preise am meisten zu schaffen. Die Lage wurde durch das Juli-Hochwasser nochmals verschärft. Doch das heimische Handwerk erweist sich abermals als robust und behauptet sich auch im zweiten Corona-Herbst. Diese positive Bilanz ist das Ergebnis der aktuellen Herbst-Konjunkturumfrage der Handwerkskammer.

Rund 88 Prozent der befragten Unternehmer zeigen sich mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden. Am positivsten äußert sich nach wie vor das Baugewerbe zur aktuellen Geschäftslage. Alle Befragten des Bauhauptgewerbes und neun von zehn Betrieben des Ausbaugewerbes beurteilen die derzeitige Geschäftslage positiv. Am schwächsten wird die momentane Lage von den personenbezogenen Dienstleistern und den Lebensmittelhandwerkern bewertet. Corona-Einschränkungen, Betriebsschließungen und höhere Einkaufspreise drücken hier die Stimmung.

Vorsichtiger Optimismus

Auf die kommenden Wochen blicken die Unternehmer vorsichtig optimistisch. Insgesamt rechnen über alle Branchen hinweg 88 Prozent mit gleichbleibender oder steigender Geschäftslage. Die besten Erwartungen insgesamt liefern die Bauhaupt- und Kraftfahrzeuggewerbe. Die Befragten von den durch Corona gebeutelten personenbezogenen Dienstleistungen und des Gesundheitsgewerbes schauen vorsichtig optimistisch in die nächsten Monate. Fünf von sechs Befragten erwarten eine gleichbleibende oder bessere Geschäftslage. Sieben von acht Befragten über alle Gewerbegruppen hinweg geben eine Auslastung von über 70 Prozent an. Branchenübergreifend melden die Betriebe Auftragsbestände von über zwölf Wochen. Auch im zweiten Halbjahr 2021 haben die Handwerksunternehmen der Region in ihren Betrieb investiert. Gut 44 Prozent der befragten Betriebe geben an, dass sie dafür im Durchschnitt 40.000 Euro aufgewendet haben. Unterstützt wurden dabei einige Betriebe durch das rheinland-pfälzische Digitalisierungsprogramm DigiBoost. Die Beschäftigungszahlen im regionalen Handwerk sind bei vier von fünf der Befragten im Vergleich zum Vorjahr gleichgeblieben, jeder achte möchte der Umfrage zufolge weiteres Personal einstellen. Die Arbeitsplätze im Handwerk sind demnach auch während der aktuellen Krisen sicher. Branchenübergreifend geben 81 Prozent der Befragten an, unter anderem durch die Rohstoffkrise mit Preissteigerungen im Einkauf zu kämpfen, zwei von drei Betrieben erwarten weitere Steigerungen. 45 Prozent haben bisher die Verkaufspreise abgepasst, rund die Hälfte der Befragten denkt an eine Preisanpassung in den kommenden drei Monaten nach.

Die Handwerkskammer Trier beurteilt die Umfrageergebnisse vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, der Folgen der Flutkatastrophe im Sommer und der Rohstoffkrise vorsichtig optimistisch. Trotz zahlreicher Risiken und der Verunsicherung vieler Unternehmen zeigt sich das Handwerk als widerstandsfähige Stütze der heimischen Wirtschaft. 

 

UmfrageErhebung Für die Erhebung der Konjunktur wurden 1137 Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk befragt – pro Gewerbegruppe jedes achte Unternehmen.
Ansprechpartnerin Vera Meyer, Betriebsberaterin, Tel. 0651 207131, E-Mail: vmeyer@hwk-trier.de

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Text: / handwerksblatt.de

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