Bernhard Kaster (MdB a. D., 2. v. r.) mit Kreishandwerksmeister Gerd Benzmüller (r.), Pfarrer Markus Nicolay und HWK-Geschäftsführer Matthias Schwalbach (l.)

Bernhard Kaster (MdB a. D., 2. v. r.) mit Kreishandwerksmeister Gerd Benzmüller (r.), Pfarrer Markus Nicolay und HWK-Geschäftsführer Matthias Schwalbach (l.) (Foto: © Constanze Knaack-Schweigstill)

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Handwerk putzt Innungskirche St. Gangolf heraus

Das Kuratorium der Markt- und Bürgerkirche St. Gangolf unterstützt das Renovierungsprojekt der Innungskirche – Spenden sind willkommen!

Wenn das Handwerk saniert, ist das immer auch ein Heimspiel. Erst recht, wenn es um St. Gangolf im Herzen von Trier geht. Denn der eng von Häusern umstandene Sakralbau mit seiner über tausendjährigen Historie gilt seit dem Mittelalter auch als Innungskirche der Handwerker. Damals waren die Zünfte zugleich religiöse Gemeinschaften und daher sehr eng mit ihrer Markt- und Bürgerkirche verbunden. Noch heute ist St. Gangolf die Patronatskirche der Handwerkerinnungen. Dreieinhalb Millionen Euro soll es in etwa kosten, damit die Innungskirche wieder in altem, neuen Glanz erscheinen kann. Das ehrenamtliche Kuratorium St. Gangolf unterstützt die aktuelle Rundumerneuerung.

Ortstermin an einem bedeckten Februartag: Kuratoriumsvorsitzender Bernhard Kaster und der neue Pastor der Pfarrei, Markus Nicolay, bringen Kreishandwerksmeister Gerd Benzmüller und Matthias Schwalbach, Geschäftsführer der Handwerkskammer, in Sachen Sanierung auf den neuesten Stand. Beim Gang durch das im Süden des Hauptmarktes gelegene Doppelportal lässt sich das Ausmaß der Arbeiten erahnen – schon anhand der gewaltigen Baugerüste. Hoch oben ist das Dachdeckerhandwerk auf regennassen Schieferschindeln im Einsatz. Das Hauptdach ist fertig, jetzt ist das Nebendach dran. "Wegen der Coronapandemie und der Materialknappheit verzögern sich die Arbeiten. Und schon die Logistik ist eine Herausforderung", erklärt Bernhard Kaster. "St. Gangolf ist eng von Häusern umstanden. Nur über die beiden relativ kleinen Eingänge sind die Baustellen im Inneren des Gebäudes zugänglich." Allein der für die Dachsanierung notwendige mächtige Kran, der in der Vorweihnachtszeit in der Grabenstraße prangte, symbolisiert den Aufwand, der hier an mancher Stelle erforderlich ist. "Das Handwerk macht hier trotz aller Widrigkeiten einen sehr guten Job", betont Kaster.

Lange To-do-Liste

Kirchenfenster der Innungskirche St. Gangolf Foto: © Constanze Knaack-SchweigstillKirchenfenster der Innungskirche St. Gangolf Foto: © Constanze Knaack-Schweigstill

Innen ist die Markt- und Bürgerkirche stark eingerüstet. Altar und Bestuhlung sind entfernt, stattdessen füllen die unzähligen Stahlrohre den Raum: St. Gangolf ist derzeit eher Großbaustelle als Gotteshaus. Die To-Do-Liste ist lang: Bodenniveau absenken, Bodenbelag und Heizungsanlage austauschen, Innenanstrich auführen, Kunstwerke restaurieren, Kirchenfenster sanieren. Vieles ist schon getan. Für die Sakristei reicht eine Sanierung aus. Anderes ist derart in die Jahre gekommen, dass nur noch die Neuanschaffung sinnvoll ist: Das gilt etwa für den Altar, die Bestuhlung sowie die Beleuchtungs- und Beschallungsanlagen. Am Ende soll alles wieder tipptop herausgeputzt sein, inklusive der Halterungen für die traditionellen Innungsfahnen.

Handwerksbetriebe, die hier sanieren, müssen kompetent in Sachen Denkmalschutz sein. "Wir freuen uns natürlich darüber, dass hier viele regionale Betriebe beauftragt sind", sagt Matthias Schwalbach. An der Südseite der Zunft- und Innungskirche begeistert er sich für die Kirchenfenster mit den Darstellungen der Innungspatrone. Darin sind Schutzheilige verewigt: St. Johannes als Patron der Bäcker, St. Bartholomäus für die Fleischer, St. Josef für die Schreiner, St. Eligius für die Schmiede, Schlosser und Goldschmiede, St. Crispinus und Crispinianus für die Schuhmacher. Sie stehen für die enge Verbindung der Kirche mit der Trierer Bürgerschaft. Noch heute feiert etwa die Schreiner-Innung Trier-Saarburg ihr Patronatsfest in St. Gangolf. "Sogar Lagerräume gab es hier früher", erklärt Kuratoriums-Chef Kaster zum Abschluss, und zeigt in der Grabenstraße auf die Öffnung, durch die früher die Speicher der Caritas von außen befüllt wurden. In der Hauswand über dem "Gädemchen" – dem Kiosklädchen in der Brotstraße – lässt sich der Zugang in der Wand noch immer entdecken.

 

Spendenkonto Spenden Das Kuratorium und die Gemeinde freuen sich über Zuwendungen zur Sanierung. Kontoinhaber: Katholische Kirchengemeinde Liebfrauen Trier Verwendungszweck: Spende St. Gangolf Sparkasse Trier: DE20 5855 0130 0001 124247
Online Weitere Infos über die Pfarrgemeinde gibt es online hier.

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Text: / handwerksblatt.de

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